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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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er gelernt hatte, besonders da sie sich sehr schnell einem Punkt näherten, wo sie in der Lage sein würden, sich zu verständigen.
    Am dritten Tag, nachdem das Fieber verschwunden war, fragte Tarzan d’Arnot in üblicher Weise auf einem Rindenstück, ob er sich kräftig genug fühle, zum Haus zurückgetragen zu werden. Er war ebenso begierig darauf wie d’Arnot, denn er sehnte sich, Jane wiederzusehen.
    Aus eben diesem Grund war es für ihn auch sehr schwer gewesen, all die Tage bei dem Franzosen zu bleiben, und daß er es in so uneigenütziger Weise getan hatte, legte beredteres Zeugnis von seiner edlen Gesinnung ab als selbst die Tatsache, daß er diesen französischen Offizier Mbongas Klauen entrissen hatte.
    D’Arnot war nur zu bereit, die Reise zu wagen, und schrieb:
    Aber du kannst mich doch nicht die ganze Strecke durch den dichten Dschungel tragen!
    Tarzan lachte.
    » Mais oui «, sagte er, und d’Arnot lachte gleichfalls, als er die von ihm selbst oft gebrauchten Worte aus Tarzans Mund hörte.
    So machten sie sich auf den Weg, und d’Arnot staunte, wie zuvor schon Clayton und Jane, über die beeindruckende Kraft und Gewandtheit des Affenmenschen.
    Am Nachmittag erreichten sie die Lichtung, und als sich Tarzan aus den Zweigen des letzten Baumes zu Boden fallen ließ, hüpfte sein Herz und hämmerte wild in süßer Erwartung, Jane so bald wiederzusehen.
    Keine Menschenseele war außerhalb des Hauses zu entdecken, und d’Arnot stellte mit Verwunderung fest, daß weder der Kreuzer noch die Arrow in der Bucht vor Anker lagen.
    Eine Atmosphäre der Einsamkeit lag über dem Ort, die auch die zwei Männer ergriff, als sie zum Haus gingen.
    Keiner sprach ein Wort, doch beide wußten, noch ehe sie die verschlossene Tür geöffnet hatten, was sie innen vorfinden würden.
    Tarzan hob die Verriegelung und stieß die große, in den hölzernen Angeln hängende Tür auf. Es war, wie sie gefürchtet hatten. Das Haus war leer.
    Die beiden schauten sich an. D’Arnot ahnte, daß seine Leute ihn für tot hielten; aber Tarzan dachte nur an die Frau, die ihn voller Liebe geküßt hatte und von ihm weggegangen war, während er sich um einen von ihren Leuten gekümmert hatte.
    Eine große Bitterkeit überkam ihn. Nun würde er auch weggehen, weit hinein in den Dschungel, und sich seinem Stamm anschließen. Nie würde er jemanden seinesgleichen Wiedersehen, auch konnte er den Gedanken nicht ertragen, je zum Haus zurückzukehren. Er würde es ebenso für immer hinter sich lassen wie die große Hoffnung, die er gehegt hatte, dort seinesgleichen zu finden und ein Mensch unter Menschen zu werden.
    Und der Franzose? D’Arnot? Was sollte aus ihm werden? Mochte er seiner Wege gehen. Tarzan wollte ihn nicht mehr sehen. Er wollte sich von allem trennen, was ihn an Jane erinnerte.
    Während er brütend an der Tür stand, hatte d’Arnot das Haus betreten. Er sah viele Dinge, die zurückgelassen worden waren, und erkannte viele Gegenstände vom Kreuzer – einen Feldherd, Küchengerätschaften, ein Gewehr und viel Munition, Lebensmittelkonserven, Decken, zwei Stühle und ein Feldbett – dazu verschiedene Bücher und Zeitschriften, meist amerikanische.
    Sieht aus, als wollten sie zurückkehren, dachte er.
    Er trat an den Tisch, den sich John Clayton vor so vielen Jahren als Schreibtisch gebaut hatte, und sah darauf zwei an Tarzan von den Affen gerichtete Briefe liegen.
    Der eine, von starker, männlicher Hand verfaßt, war offen. Der andere, den eine Frau geschrieben hatte, war versiegelt.
    »Hier sind zwei Briefe für dich, Tarzan von den Affen«, rief d’Arnot und wandte sich zur Tür, aber sein Gefährte stand nicht mehr dort.
    D’Arnot schaute hinaus. Tarzan war nirgends zu sehen. D’Arnot rief laut nach ihm, doch keine Antwort erfolgte.
    » Mon Dieu !« sagte d’Arnot laut. »Er hat mich verlassen. Ich spüre es. Er ist zurück in den Dschungel gegangen und hat mich hier alleingelassen.«
    Dann erinnerte er sich an Tarzans Gesichtsausdruck, als sie entdeckt hatten, daß das Haus leer war – solchen Ausdruck sieht der Jäger in den Augen des verwundeten Rehs, das er im Übermut niedergeschossen hat.
    Etwas hatte den Mann hart getroffen – das wurde d’Arnot jetzt klar – aber was? Er konnte es nicht verstehen.
    Er blickte in die Runde. Die Einsamkeit und das Grauen dieses Ortes wirkten langsam auf seinen Nerven, die durch das entsetzliche Leiden und die Krankheit, die hinter ihm lag, ohnedies geschwächt waren.
    Hier in

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