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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Papa und Mr. Philander verliefen sich im Dschungel und wurden von einem richtigen Löwen verfolgt.
    Mr. Clayton verirrte sich gleichfalls und wurde zweimal von wilden Tieren angegriffen. Esmeralda und ich wurden in einer alten Hütte von einer wirklich greulichen, menschenmordenden Löwin bedrängt. Oh, es war einfach »ganz fürchterlich«, wie Esmeralda sagen würde.
    Aber das Allerseltsamste ist das wunderbare Wesen, das uns rettete. Ich habe es nicht gesehen, doch Mr. Clayton, Papa und Mr. Philander sind ihm begegnet, und sie sagen, er sei ein nachgerade gottgleicher Weißer mit dunkelgebräunter Haut, der Stärke eines Elefanten, der Gewandheit eines Affen und dem Mut eines Löwen.
    Er spricht kein Englisch und verschwindet ebenso schnell wie geheimnisvoll, wenn er eine gute Tat vollbracht hat, als wäre er ein Fleisch gewordener Geist.
    Dann haben wir noch einen anderen sonderbaren Nachbarn. Der hat in englischer Druckschrift ein schönes Schild verfaßt und es an die Tür seines Hauses genagelt, das wir bezogen haben. Er warnt uns, nichts von seiner Habe zu vernichten, und hat mit ,Tarzan von den Affen‘ unterschrieben.
    Wir haben ihn nie zu Gesicht bekommen, doch wir denken, er ist in der Nähe, denn einer der Seeleute, der Mr. Clayton in den Rücken schießen wollte, bekam einen Speer in die Schulter, den eine unsichtbare Hand aus dem Dschungel geschleudert hatte.
    Die Seeleute haben uns einen kümmerlichen Vorrat an Nahrungsmitteln dagelassen, und da wir nur einen einzigen, mit drei Patronen geladenen Revolver besitzen, wissen wir nicht, wie wir Fleisch beschaffen können, obwohl Mr. Philander erklärt, wir könnten uns unendlich lange von wilden Früchten und Nüssen ernähren, die es im Dschungel in Hülle und Fülle gibt.
    Ich bin sehr müde, deshalb will ich in mein spaßiges Bett aus Gras steigen, das Mr. Clayton für mich gesammelt hat, und diesen Bericht über die Geschehnisse von Tag zu Tag fortsetzen.
    In Liebe Jane Porter.
     
    An
    Hazel Strong, Baltimore, Md.
     
    Tarzan saß lange gedankenverloren, als er den Brief zu Ende gelesen hatte. Er enthielt so viele neue und erstaunliche Dinge, daß ihm der Kopf schwirrte, als er versuchte, dies alles zu verarbeiten.
    Also wußten sie nicht, daß er Tarzan von den Affen war. Er würde es ihnen mitteilen.
    In seinem Baum hatte er aus Blättern und Zweigen einen primitiven Unterschlupf gebaut, in dem er, vor dem Regen geschützt, die wenigen Schätze aus der Hütte untergebracht hatte. Darunter waren ein paar Bleistifte.
    Er nahm einen und schrieb unter Jane Porters Unterschrift:
    Ich bin Tarzan von den Affen.
    Er dachte, das würde genügen. Später wollte er den Brief ins Haus zurückbringen.
    Was die Ernährung anbetrifft, brauchen sie sich keine Sorgen zu machen, dachte er. Er würde zu essen beschaffen. Und er tat es.
    Am nächsten Morgen fand Jane den vermißten Brief genau an der Stelle wieder, wo er vor zwei Nächten verschwunden war. Sie stand vor einem Rätsel, aber als sie die in Druckschrift verfaßten Worte unter ihrer Unterschrift sah, lief ihr ein eisiger Schauer den Rücken hinunter. Sie zeigte Clayton den Brief oder vielmehr das letzte Blatt mit der Unterschrift.
    »Wenn ich mir vorstelle, daß dieses geheimnisvolle Wesen mich wahrscheinlich die ganze Zeit beobachtet hat, während ich schrieb – oh, mich schaudert, wenn ich daran denke!«
    »Aber er muß uns gewogen sein«, versicherte ihr Clayton, »denn er hat Ihnen den Brief zurückerstattet, er wollte Ihnen keinen Kummer bereiten, und wenn mich nicht alles täuscht, hat er letzte Nacht ein sehr greifbares Beweisstück seiner Freundschaft vor der Haustür abgelegt. Ich bin fast über ein totes Wildschwein gestolpert, als ich hinaustrat.«
    Fortan verging kaum ein Tag, an dem er ihnen nicht ein Geschenk in Gestalt von Wild oder anderen Nahrungsmitteln machte. Manchmal war es ein junges Reh, dann wieder eine Menge seltsamer, schon zubereiteter Nahrung – Maniokkuchen, die er in Mbongas Dorf stibitzt hatte – oder ein Eber, ein Leopard und einmal ein Löwe.
    Tarzan empfand es als größte Freude seines Lebens, für diese Fremden Fleisch zu beschaffen. Ihm schien, als lasse sich kein Vergnügen auf Erden mit dem Bemühen vergleichen, für das Wohlergehen und den Schutz der wunderschönen weißen Frau zu sorgen.
    Eines Tages würde er am hellichten Tag ins Lager spazieren und sich mit diesen Leuten mittels der kleinen Käfer unterhalten, die ihnen ebenso vertraut waren wie ihm.
    Es

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