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Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Titel: Tarzan 04 - Tarzans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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»Mit solchen wie denen da möchte ich nicht zusammen marschieren, denn wenn ich es täte, so würde ich mich gegen sie wenden und sie töten, wenn sie ihre Leute wieder so schlagen, wie sie es jetzt tun. Aber ich kann sie nach dem nächsten Hafen fragen, Akut, und danach können wir sie wieder sich selbst überlassen«, setzte er hinzu.
    Der Affe gab keine Antwort. Und der Junge ließ sich zu Boden fallen und folgte der Safari schnellen Schrittes. Er war vielleicht noch einhundert Yards entfernt, als einer der Weißen ihn erblickte. Der Mann stieß einen Alarmruf aus, legte sofort das Gewehr an und schoß. Die Kugel schlug kurz vor Jack ein, so daß Erde und abgefallene Blätter an seine Beine spritzten. Eine Sekunde später nahmen auch der andere Weiße und die schwarzen Soldaten der Nachhut den Jungen unter hysterisches Feuer.
    Er war hinter einen Baum gesprungen, unverwundet. Tage panischer Flucht durch den Dschungel hatten den Nerven von Carl Jenssen und Sven Malbihn ungeheuer zugesetzt und ihren eingeborenen Trägern ständig Angst eingeflößt. Jedes neue Geräusch von hinten schien ihnen das Eintreffen des Scheichs und seines blutdürstigen Gefolges anzukündigen. Sie hatten eine Heidenangst, und der Anblick des nackten, weißen Kriegers, der lautlos aus dem Dschungel trat, den sie gerade durchquert hatten, war Anlaß genug gewesen, Malbihns überbeanspruchte Nerven auf diese Weise abzureagieren. Er hatte die seltsame Erscheinung ja als erster entdeckt. Sein Geschrei und sein Schießen hatten die anderen angesteckt.
    Als sie ihre Aufregung weit genug abgebaut hatten und nun bei klarem Verstand zu erkunden suchten, auf was sie da geschossen hatten, stellte sich heraus, daß nur Malbihn deutlich etwas gesehen hatte. Einige der Schwarzen versicherten, sie hätten das seltsame Wesen ebenfalls genau gesehen, aber ihre Beschreibungen wichen dermaßen voneinander ab, daß Jenssen, der überhaupt nichts gesehen hatte, geneigt war, der Sache mit Skepsis zu begegnen. Einer der Schwarzen beharrte darauf, das Wesen sei elf Fuß groß gewesen und habe den Kopf eines Elefanten, aber den Körper eines Menschen gehabt. Ein anderer hatte drei riesige Araber mit ungeheuren schwarzen Bärten gesehen. Aber als die Nachhut ihrer Panik Herr geworden war und zu der Stelle vorrückte, wo sich der Feind befunden hatte, fanden sie gar nichts, denn Akut und der Junge hatten sich aus der Reichweite der heimtückischen Gewehre zurückgezogen.
    Jack war ganz mutlos und traurig. Er hatte das bedrückende Gefühl noch nicht völlig überwunden, das der unfreundliche Empfang seitens der Schwarzen bei ihm hinterlassen hatte. Nun war ihm ein noch feindseligerer von Menschen seiner eigenen Hautfarbe zuteil geworden.
    »Die kleineren Tiere fliehen entsetzt vor mir«, murmelte er halb zu sich selbst. »Die größeren wollen mich in Stücke reißen, sobald sie mich sehen. Die schwarzen Männer wollten mich mit ihren Speeren und Pfeilen töten, und soeben haben weiße Männer, Menschen meinesgleichen, auf mich geschossen und mich vertrieben. Sind alle Geschöpfe der Welt meine Feinde? Hat Tarzans Sohn keinen anderen Freund außer Akut?«
    Der alte Affe rückte näher an den Jungen heran.
    »Da wären noch die großen Affen«, sagte er. »Nur sie werden Freunde von Akuts Freund sein. Nur die großen Affen werden den Sohn Tarzans willkommen heißen. Du hast gesehen, daß die Menschen mit dir nichts zu schaffen haben wollen. Komm, wir wollen unsere Suche nach den großen Affen, nach unserem Volk, fortsetzen.«
    Die Sprache der großen Affen besteht aus einer Kombination einsilbiger gutturaler Laute, die durch Gesten und Zeichen unterstützt werden. Sie läßt sich nicht wörtlich in die der Menschen übersetzen, aber rein inhaltlich kommt dies doch dem nahe, was Akut zu dem Jungen sagte.
    Die zwei setzten ihren Marsch nach Akuts Rede eine Zeitlang schweigend fort. Der Junge war tief in Gedanken versunken – in bittere Gedanken, bei denen Haß und Rachsucht überwogen. Schließlich sagte er: »Du hast recht, Akut. Wir werden unsere Freunde finden, die großen Affen.«
    Der Menschenaffe war überglücklich, aber er ließ sich nicht anmerken, wie er sich freute. Ein leises Grunzen war die einzige Antwort, und einen Augenblick später sprang er blitzschnell auf ein kleines, argloses Nagetier, das sich in unheilvoller Entfernung von seinem Bau befand und völlig überrumpelt war. Er riß das arme Geschöpf in zwei Teile und reichte den größeren dem

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