Taschenatlas Hühner und Zwerghühner: 182 Rassen für Garten, Haus, Hof und Ausstellung (German Edition)
temperamentvoll zugleich.
Okina-Chabos
Herkunft: Zur Entstehungszeit in Japan gibt es unterschiedliche Angaben: 1923 (Bartl), 1927 und 1935 (Borger) und 1930 (Deutscher Rassestandard).
Rassegeschichte: Tahagi Richaaki verpaarte einen weißen Chabohahn mit einer bärtigen südjapanischen Jidorihenne. Die Rückpaarung einer bärtigen Henne mit dem Chabohahn ergaben angeblich dominant vererbende Bartträger. Die farbigen Tiere wurden zur Weiterzucht nicht verwendet. Der Rassename bedeutet so viel wie „Alter Mann mit weißem Bart“. In Deutschland erste Nachzucht aus japanischen Bruteiern 1990. Deutsche Mus terbe schreibung 1996.
Form und Kopf: Im Format entspricht diese Rasse vollständig den Chabos. Kennzeichnend ist der tiefe Stand, der kurze, breite Rumpf mit den tief getragenen Flügeln. Zur Oberlinie gehört der haarnadelförmige Verlauf der Hals-, Rücken-, Schwanzlinie. Die Kopfpunkte sind hervorstechendes Rassemerkmal: Kamm und Augenfarbe sind mit den Chabos identisch. Die Kinnbefiederung besteht aus verlängerten Federn, die den vollen, ungeteilten Kinn- und Backenbart bilden. Die Kinn- und Ohrlappen sind vom Bart verdeckt.
Farbenschlag: Ausschließlich weiß.
Besonderheiten: Okina-Chabos bedeuten eine interessante Bereicherung der „Kleinen Grotesken“ aus dem fernen Osten. In Japan gibt es nur wenige Zuchten, beschränkt auf die Insel Koshi.
Onagadori
Herkunft: Bestand seit etwa 300 Jahren in Japan als extreme Langschwanzrasse mit ununterbrochenem Wachstum des Schwanzgefieders herausgezüchtet.
Rassegeschichte: Onagadori wurden 1923 in Japan zum Naturmonument erhoben und sind seitdem staatlich geschützt. Durch mutative Veränderungen entstanden Hähne, deren Sattel- und Schwanzgefieder ohne Unterbrechung weiterwuchs. Dadurch kann die Schwanzlänge bis zu 13 Meter erreichen. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Bestände fast erloschen. Erneuter staatlicher Schutz ab 1952. Lebende Tiere dürfen nicht verkauft oder geschlachtet werden. Dennoch gelangten vor ca. 35 Jahren langschwänzige Originaltiere nach Deutschland.
Form und Kopf: Hauptaugenmerk bei der Rassebeurteilung liegt auf dem Sattel- und Schwanzgefieder. Sehr lange und üppig entwickelte Schwanzpartien mit schmalen Federn. Auch die Henne zeigt säbelförmige Schwanzdeckfedern und verlängertes Hals- und Sattelgefieder. Hoch getragene Brust, schlanke Landhuhnform. Knapp entwickelter Bauch, gut mittellange, kräftige Schenkel. Einfacher Kamm, der bei Althähnen seitlich geneigt sein darf. Die Henne trägt den kleinen Stehkamm. Orangerote bis kastanienbraune Augenfarbe.
Farbenschläge: 1.4, 2.1, 3.3, 5.5, goldrot mit schwarzem Schwanz.
Besonderheiten: Ausgesprochenes Zierhuhn. Hohes Kulturgut. Bedarf sorgfältiger Unterbringung und Pflege.
Orloff
Herkunft: Die Ahnen der Orloff dürften im 17. und 18. Jahrhundert in Persien gelebt haben. Aus der persischen Provinz Gilan sollen die ersten Tiere nach Zentralrussland gekommen sein.
Rassegeschichte: Die Stadt Orlow wird als namensgebend angenommen. Russische Pawlowa-Barthühner und Malaien gehören wahrscheinlich zu den weiteren Stammtieren. Russisches Nationalhuhn (Gallus dom. pugnax barbatue) um 1908.
Form und Kopf: Breite Schulterpartie, gedrungener Körperbau, aufgerichtete Haltung. Der lange, aufgereckte Hals ist voll befiedert, darf aber die Schultern nicht bedecken. Aufgebauschtes Nackengefieder, im Genick abgesetzt. Breite Brust ohne Vorwölbung. Kurzes Abschlussgefieder des Hahnes; Schwanzhaltung aufrecht bis rechtwinklig. Die Rumpfhaltung der Henne ist mehr waagerecht; besondere Betonung der Bauchregion. Hervortretende Schenkel, mittellange Läufe ergeben den kämpferartigen Stand. Rassetypisch die volle Bartbildung (starker Backen- und Kinnbart). Ohr- und Kehllappen sind verdeckt. Überstehende Augenbrauen, perlfarbig bis orangerote Augen.
Farbenschläge: 1.17, 5.1, 5.5, 6.1, 10.7, 11.2.
Besonderheiten: Trotz „wildem“ Aussehen und kämpferischer Robustheit ausgesprochene Zahmheit und Anhänglichkeit gegenüber dem Züchter. Wetterunempfindlichkeit, sehr gute Legeleistung, leichte Mästbarkeit, feines Tafelfleisch.
Orpington
Herkunft: Erzüchtung ab 1886 durch E. Cook in Orpington-House bei St. Mary in der südenglischen Grafschaft Kent aus Minorka, schwarzen Langschan, Plymouth Rocks und wahrscheinlich auch Sumatra.
Rassegeschichte: Weiterentwicklung durch J. Partington (Präsentation auf der Dairyschau in London 1891). 1881 waren die ersten Orpington schon bei K.
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