Taschenatlas Hühner und Zwerghühner: 182 Rassen für Garten, Haus, Hof und Ausstellung (German Edition)
ungehindert sehen können. Starker Kinn- und Backenbart bei beiden Geschlechtern. Kamm und Kehllappen fehlen oder nur angedeutet. Die Ohrscheiben sind vom Bart und von der Haube völlig bedeckt. Braune Augen, bei Weißen und Gesperberten orangerot. Gestreckter Typ in leicht abfallender Haltung. Dazu gehören breite Schultern, nicht zu tief getra gene Brust und gut gefüllte Bauchregion. Der gut besichelte Hahnenschwanz wird im rechten Winkel getragen. Die Haltung der Henne ist mehr waagerecht.
Farbenschläge: 5.1, 5.2, 5.3, 5.5, 6.1, 7.3, 7.4, 7.8, tollbunt.
Besonderheiten: Altes europäisches Zucht-Kulturgut. Bei der Aufzucht und Pflege ist der Haube besondere Sorgfalt zu widmen: Vorbeuge gegen Ektoparasiten, Entfernen der Federspulen, Schutz vor Durchnässung.
Penedesenca
Herkunft: Seit Jahrhunderten im spanischen Katalanien gezüchtete Rasse (benannt nach der Ortschaft Penedés).
Rassegeschichte: Die Rasse in ihrer heutigen Ausprägung soll ab 1921 in Spanien rein gezüchtet sein. In Deutschland einer der zuletzt durch Aufnahme in den Standard offiziell anerkannten Rassen.
Form und Kopf: Der Körper erscheint in der Walzenform muskulös. In Relation zum Rumpf ist der Hals lang und wird in leichtem Bogen nach hinten getragen. Gut befiedert trägt der Hahn den Schwanz etwas gefächert und fast steil. Brust und Bauch sind gut entwickelt, besonders bei der legenden Henne. Auch ist ihre Haltung mehr waagerecht. Nach Mittelmeertypik ist der Stand durch mittellange Schenkel und Läufe mitbeteiligt an dem „stolzen“ Gesamteindruck. Der Einfachkamm zeigt ein Merkmal, das bei allen anderen Rassen bei der Bewertung zum Ausschluss führen würde: der kreuzartige Abschluss durch die seitlichen Auswüchse. Der recht große Kamm der Henne hängt hinten seitlich herab und muss auch mit Auswüchsen versehen sein. Dazu passende große Kehllappen und länglich ovale Ohrscheiben, manchmal mit roten Farbfeldern. Die Augenfarbe ist orangerot.
Farbenschläge: 1.12, 6.6, 7.9.
Besonderheiten: Mit 65 g Eigewicht interessanter Nutzaspekt. Sehr beliebt ist die dunk le, rotbraune Schale. Einzigartige Kammstruktur.
Pfälzer Kampfhühner
Herkunft: Rheinland-Pfalz im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts erzüchtet.
Rassegeschichte: Das Anliegen der Züchter war, Moderne Englische Kämpfer mit kleinem Erbsenkamm zu erzüchten. Es gelang in re lativ kurzer Zeit unter Zuhilfenahme von Malaien, den schlanken Typ des Englischen Kämpfers herauszubringen, allerdings vererbte sich die aufgebogene Rückenlinie der Malaien hartnäckig.
Form und Kopf: Nach dem Modell englischer Kampfhühner ist die Körperfront durch die kantigen, gut abgesetzten Schultern recht breit. Der Rumpf verjüngt sich nach hinten stark. Die kaum mittellange, leicht abfallende Rückenlinie ist leicht gewölbt. Die Halslänge ist etwas geringer als bei reinblütigen Modernen Englischen Kämpfern. Auch im relativ hohen Stand zeigt sich das Engländer- und Malaienerbe. Der Kopf aber unterscheidet sich vom Malaien durch die keilförmige Länge und die flache Stirnlinie. Nur wenig entwickelte Kehllappen, dafür eine deutliche Kehlwamme dazwischen. Dreireihiger Erbsenkamm ohne langen Dorn, möglichst klein und fest aufsitzend. Rote, glatt anliegende Ohr lappen; große, orangefarbene Augen. Hartes, flaumarmes, fest anliegendes Gefieder.
Farbenschlag: Ausschließlich goldhalsig.
Besonderheiten: Interessanter Neuerwerb in der europäischen Kampfhuhnzucht. Relativ fleißiger Leger. Die Glucken sind hervorragende Brüterinnen. Im Schaukäfig viel Eleganz und „stolze“ Erscheinung.
Phönix
Herkunft: Von den alten japanischen Shokuku unterscheiden sich die „deutschen“ Phönix nicht zuletzt durch die Lauf- und Ohrscheibenfarbe.
Rassegeschichte: Aus japanischen Langschwanzhühnern und englischen Kampfhühnern formten deutsche Züchter ab 1878 schwerere Typen mit weniger Rumpflänge, etwas breiteren Schultern und ausgeprägterem Sattel- und Schwanzgefieder. Zwischenzeitlich wurden in Deutschland die Nachzuchttiere als Phönix-Shokuku bezeichnet.
Form und Kopf: Langer, schlanker, leicht abfallend getragener Rumpf mit eleganten Proportionen und gestreckter Rückenlinie. Ungewöhnliche Länge der Sattel- und Sichelfedern beim Hahn. Üppiges Halsgefieder bedeckt mit schmalen Federn Schultern und Oberrücken. Auch die Henne zeigt den sehr langen, waagerecht getragenen Schwanz mit den säbelförmigen oberen Schwanzdeckfedern und den reich entwickelten seitlichen
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