Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie
als Primärproduzenten, Zooplankton aus Holoplanktern und Meroplanktern, Nekton aus zum Teil sehr großen Tieren.
Flachmeer: Küstennahe, neritische Bereiche der Ozeane im Schelfgebiet der Kontinente, abiotische Faktoren durch das Festland beeinflusst, Strömungen vor allem durch Gezeiten, Verdunstung, Zustrom, Küstenform. Phytoplankton, Tange und benthische Algen als Primärproduzenten, Zooplankton aus Meroplanktern (Larvenformen), hochproduktiv.
Tiefsee (Hadal): Tiefenzone der Ozeane unterhalb 3000 m, wenig schwankende abiotische Faktoren, hoher Druck, Dunkelheit, Temperaturen zwischen –1 °C und +4 °C, vielfältige Besiedlung aus Konsumenten und Destruenten (chemoautotrophe Produzenten nur an Thermalquellen), Druckanpassungen, Riesenaugen oder reduzierte Augen, teilweise Biolumineszenz.
Brackwasser: Deltas, Strandseen, Lagunen, Binnenmeere, Randmeere, Küstengrundwasser, mittlere oder wechselnde Salinitäten zwischen 0,5 und 30‰, Diversität geringer als in reinem Meer- oder Süßwasser, Größe und Wachstumsgeschwindigkeit oft geringer als bei verwandten marinen Arten.
Meeresküste (Litoral): Saumbiotop zwischen Meer und Land: Korallenriff, Wattenmeer, Salzwiese, Mangrove, Düne, Felsküste. Lichtversorgter Teil des Benthals, geprägt durch Gezeiten und Bodensubstrat, Diversität und Produktivität hoch.
Korallenriff: Biogene Kalksteinablagerungen in Form von Säumen, Barrieren oder Ringen, warme Meere (> 20 °C), Zooxanthellen der Steinkorallen als Haupt-Primärproduzenten, charakteristische vielfältige Tierwelt.
Wattenmeer: Schwemmland aus Sedimenten im Litoral, bei Ebbe trocken, bei Flut überspült. Kieselalgen und Cyanobakterien als Haupt-Primärproduzenten, viele eingegrabene Tiere, Besucher von Land- und Meerseite.
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5.3 Limnologie
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Zu den Süßwassernaturräumen gehören stehende Gewässer (See, Weiher), fließende Gewässer (Bach, Fluss), Moore , Grundwasse r und kurzzeitige Kleinstgewässer . Die abiotischen Faktoren sind geprägt durch Temperatur-, Licht- und Sauerstoffgradienten, die NaCl-Konzentration im Süßwasser ist niedrig, dafür spielen Carbonatgehalt und pH-Wert eine große Rolle. Süßwasserlebensräume sind hinsichtlich der Lebewelt besonders eng mit den benachbarten Landlebensräumen verzahnt.
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Obwohl die Binnengewässer mit etwa 2 Millionen km 2 Fläche nur 1,4 % der Landflächen einnehmen, tragen sie erheblich zur Strukturierung der terrestrischen Naturräume bei: Alle limnischen Ökosysteme sind durch Stoffkreisläufe und durch die Wanderungen ihrer Organismen eng mit der umgebenden Landschaft verknüpft. Je nach der Tiefe unterscheidet man bei den stehenden Gewässern zwischen Seen und Weihern. Im Gegensatz zum Weiher besitzt der See eine dunkle Tiefenzone. Teiche sind künstlich angelegte Weiher. Bäche und Flüsse sind Fließgewässer unterschiedlicher Größe, sie lassen sich horizontal in Quellregion, Oberlauf, Mittellauf und Unterlauf einteilen. Während stehende Gewässer Speicherbecken im globalen Wasserkreislauf darstellen, sind die Fließgewässer wichtige Transportsysteme.
Einen leicht übersehenen limnischen Naturraum bildet das Grundwasser , es steht in Kontakt mit den oberirdischen Gewässern und bildet einen unterirdischen (subterranen) lichtfreien Lebensraum. Ephemere, also kurzzeitige, Kleinstgewässer wie Pfützen, Wasseransammlungen in Blattachseln oder Steinmulden stellen ganz besondere Anforderungen an die Lebewelt, da sie ebenso unvorhersehbar entstehen wie austrocknen. Moore sind amphibische Lebensräume, diesich durch durchnässten Boden auszeichnen und von einer feuchtigkeitsliebenden Vegetation besiedelt werden.
5.3.1 Stehende Gewässer
Seen bilden sich als Wasseransammlungen in größeren Vertiefungen der Bodenoberfläche. Je nach der Entstehung differenziert man zwischen tektonischen Seen , die wie die Kraterseen und Maare durch Bodenabsenkungen entstanden (z. B. Tanganjika-See, Baikalsee, Ochridsee), Dammseen , die durch Gletscher oder Moränen abgedämmt wurden, und Ausräumungsseen , deren Becken sich durch Abtragung lockeren Gesteins bildete (z. B. Talseen, Karseen).
Wie bei der Gliederung der Ozeane unterscheidet man auch bei einem See das freie Wasser ( Pelagial ) und die bodennahen Lebensbereiche ( Benthal ). Bei geringen Wasserbewegungen bildet sich an der Grenzschicht zwischen Wasser und Luft ein besonderer Lebensraum, das Pleustal . Innerhalb des Benthals lässt sich das von Uferpflanzen bewachsene Litoral von dem
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