Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie

Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie

Titel: Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Hrsg Munk
Vom Netzwerk:
zusammengefasst.
----
    ----
    Phylogenetische Systematik: Begründer Willi Hennig (1913–1976): Vereinigung von Taxonomie und Phylogenetik, grafische Darstellung verwandtschaftlicher Beziehungen als Kladogramm, Aufstellung eines enkaptischen Systems aus monophyletischen Taxa.
    Evolutionäre Klassifikation: Begründer Ernst Mayr (1904–2005), grafische Darstellung verwandtschaftlicher Beziehungen als Stammbaum. System, in dem neben monophyletischen Taxa auch paraphyletische erlaubt sind. Diese repräsentieren Evolutionsstufen.
    Numerische Taxonomie: Phänetik, Numerik. Ermittelt Gesamtähnlichkeiten zwischen Operationalen Taxonomischen Einheiten (OUTs). Stellt grafisch die Ähnlichkeits-Abstände der untersuchten OUTs dar.
----

9 Evolution des Homo sapiens
    Gunvor Pohl-Apel
9.1 Voraussetzungen für die Evolution der Hominini
    ----
    Vor etwa 8 bis 5 Millionen Jahren begann in Afrika die Entwicklung, die zum Homo sapiens führte. Zahlreiche Fossilienfunde aus verschiedenen Zeitperioden belegen die Entwicklung der Homininen . Homo sapiens ist heute die einzige Art der Hominini, sein Ursprung liegt in Afrika. Bei der Evolution der Homininen spielte die Entwicklung des aufrechten Gangs eine entscheidende Rolle. Nachdem die Hände nicht mehr für die Fortbewegung gebraucht wurden, übernahmen sie andere Aufgaben wie Nahrungsgewinnung oder Gebrauch und Schaffung von Werkzeugen. Die Schaffung und Nutzung von Werkzeugen und eine Erschließung energiehaltiger Nahrung waren vermutlich der Anstoß für die Entwicklung der besonderen Größe und Leistungen des Gehirns .
----
    Vor etwa 8 bis 5 Millionen Jahren erfolgte in Afrika die Auftrennung der Abstammungslinien von Mensch und Schimpanse aus einem gemeinsamen Vorfahren. Zur Unterfamilie Homininae (eingedeutscht Hominine) zählen die afrikanischen Menschenaffen und der Mensch. Zur Untergruppe Hominini (Menschenartige)gehören der Mensch und seine ausgestorbenen näheren Verwandten (Abb. 9. 1 und Zoologie ).

    Abb. 9. 1 Stammbaum der Primaten. Nach heutigem Stand der Systematik umfasst die Familie Hominidae die afrikanischen Menschenaffen Gorilla, Schimpanse, Bonobo, den Orang-Utan und den heutigen Menschen. Mensch und Menschenaffen haben einen exklusiv gemeinsamen Vorfahren.
    Einige tausend Fossilienfunde aus verschiedenen Zeitperioden wurden zunächst in Europa und später auch in Afrika und Asien gefunden. Sie belegen unsere Vorstellungen über die Evolution der Hominini und die einzelnen Arten mit Verbreitung und Dauer ihrer Existenz sind gut dokumentiert. Den Ergebnissen zufolge verlief die Entwicklung der Hominini zum heutigen Menschen in den vergangenen 5 Millionen Jahren nicht geradlinig, es gab verschiedene Seitenlinien, von denen mit einer Ausnahme alle ausgestorben sind. Diese Ausnahme ist der Homo sapiens . Inzwischen ist sicher, dass der Ursprung des modernen Menschen in Afrika liegt.
    Mehrere Prozesse spielten bei der Entwicklung der Homininen eine entscheidende Rolle:
Die Entwicklung des aufrechten Gangs;
die Veränderung des Kauapparates und
die Größen- und Leistungsentwicklung des Gehirns, damit einhergehend
soziale Kommunikation und
Sprache.
    Der aufrechte Gang entstand früh und mehrfach in der Homininenevolution. Vermutlich erfolgte der Wechsel zur Bipedie bereits in waldreicher Umgebung. Auch heutige Menschenaffen können sich aufrichten und für kurze Zeit auf zwei Beinen fortbewegen. Die verlängerten Vorderextremitäten ermöglichten eine vierbeinige Fortbewegung auf dem Boden und bei gleichzeitigem Aufstützen ein Aufrichten des Körpers. Denkbar ist, dass aufgrund zunehmender Körpergröße immer häufiger der Boden aufgesucht wurde. Es wird eine Übergangsphase gegeben haben, in der sich der Körper auf die Erfordernisse des zweibeinigen Ganges einstellen konnte. Als der aufrechte Gang dominierte, kam es zu der für den heutigen Menschen charakteristischen Verlängerung der Beine und damit zu einer Ökonomisierung des Ganges.
    Mit der Entwicklung des aufrechten Ganges gingen Veränderungen am Skelett einher (Abb. 9. 2 ). Große Umwandlungen machte das Becken durch. Bei den aufrecht Gehenden ist es kürzer und breiter als bei Menschenaffen. Es stützt die inneren Organe ab. Die Hüftgelenke ermöglichen den Beinen, senkrecht unter dem Körper zu stehen; dies ist eine energetisch günstige Haltung. An den Beckenknochen können die Gesäß- und Beinmuskeln ansetzen. Die Oberschenkelknochen haben einen großen Kopf und einen verlängerten Hals. Sie

Weitere Kostenlose Bücher