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Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie

Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie

Titel: Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Hrsg Munk
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Revierkämpfe, nestbauende oder fütternde Altvögel) bestimmt und in eine Karte eingetragen. Anschließend wird aus diesen Aufzeichnungen die Lage und damit die Anzahl der Brutreviere ermittelt. Bewährt haben sich eine Streckenlänge von 3 km sowie vier Begehungen in jedem Gebiet pro Brutsaison. Mit sogenannten Bodenphotoeklektoren lassen sich Arten erfassen, die sich im Boden entwickeln (Abb. 3. 1 ). Sie bestehen aus einem dunklen Zelt, welches auf dem Boden aufgestellt wird. An der Spitze ist eine Fangdose angebracht, durch welche Licht in das Zelt fällt. Die aus dem Boden schlüpfenden Insekten fliegen zum Licht und geraten dabei in die Fangdose. Auf diese Weise lassen sich alle Individuen fangen, die über einen bestimmten Zeitraum aus dem Boden schlüpfen, wie Dipteren. Nach dem gleichen Prinzip funktionieren Stammphotoeklektoren , mit denen aus einem Baumstamm schlüpfende Insekten, z. B. Käfer, gefangen werden können. In einer Berleseapparatur ( Kempson-Extraktor ) lässt sich die Anzahl an Bodenorganismen (Milben, Collembolen etc.) in einer Bodenprobe bestimmen. Die Bodenproben werden auf einem Sieb von oben beleuchtet und dadurch erwärmt. Bodenorganismen wandern in den Bodenproben nach unten, fallen durch das Sieb in ein Gefäß mit Tötungsflüssigkeit und können ausgezählt werden.

    Abb. 3. 1 Fangmethoden zur Bestimmung der Abundanz. (Nach Mühlenberg, 1993.)
    Lassen sich die Individuen einer Population nicht vollständig durch Stichproben erfassen, so lässt sich die absolute Abundanz auch mit der Fang-Wiederfangmethode ( mark-recapture ) bestimmen. Dabei werden Tiere in einem Populationsareal mit einer standardisierten Methode gefangen, markiert (z. B. mit einem Farbpunkt) und wieder freigelassen. Nach einer Zeit, die ausreichen muss, dass sich die freigesetzten Tiere wieder im Areal verteilen können, wird der Fang mit derselben Methode wiederholt. Über das Verhältnis der markierten zu den unmarkierten Tieren des zweiten Fanges wird mit dem Lincoln-Index die absolute Anzahl an Individuen ermittelt. Wichtig ist, dass die Markierung die Tiere nicht behindert oder dazu führt, dass sie bevorzugt von Räubern gefressen werden.

    a = Gesamtzahl der gefangenen Individuen des 1. Fanges
    b = Gesamtzahl der gefangenen Individuen des 2. Fanges
    c = Gesamtzahl der Individuen des 2. Fanges, die bereits markiert waren.
    Im Gegensatz zur absoluten Abundanz gibt die relative Abundanz die Anzahl an Individuen an, die mit einer standardisierten Fangmethode in einem bestimmten Gebiet im Vergleich zu einem anderen Gebiet gefangen wurden. Viele Fangmethoden zur Bestimmung der relativen Abundanz nutzen Fallen. Dabei ist zu beachten, dass nur solche Individuen gefangen werden, die sich aktiv im Populationsareal bewegen. Man bezeichnet die mit Fallen erfasste Dichte daher auch als Aktivitätsdichte . Zur Bestimmung der relativen Abundanz von bodenlebenden Organismen wie Laufkäfern, Ameisen oder Spinnen werden Bodenfallen (auch Barberfallen genannt) eingesetzt. Fliegende Insekten werden mit Malaisefallen erfasst. Diese bestehen aus einem überdachten Netz, gegen das die Insekten fliegen. Von dort geraten sie unter das Netzdach und fallen schließlich in eine Fangdose mitTötungsflüssigkeit. Gelbschalen bestehen aus gelben Schalen, die mit Fangflüssigkeit gefüllt sind, und durch ihre Farbe blütenbesuchende Insekten wie Zweiflügler und Hautflügler anlocken. Eine Alternative zum Fallenfang besteht darin, mit standardisierten Methoden und über einen definierten Zeitraum hinweg in zwei Untersuchungsgebieten nach Tieren zu suchen ( Zeitsammelmethoden ). Werden in einem der beiden Gebiete statistisch mehr Individuen gefunden als in dem anderen, dann kann man davon ausgehen, dass die Population dort größer ist. Voraussetzung ist allerdings, dass in beiden Gebieten mit der gleichen Intensität gesammelt wird und dass die Personen, welche die Untersuchung durchführen, gleich gute Sammler sind. Beispiele für diese Methode sind der Fang mit einem Streifnetz auf einer Wiese mit einer festgelegten Anzahl an Fangschlägen und gleichbleibender Laufstrecke oder das optische Absuchen eines Distelbestandes nach Gallen.
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    Bestimmung der Biomasse.
    Direkte Methoden: Das Lebendgewicht von Organismen ist wegen des unterschiedlichen Wassergehalts oft schwer vergleichbar. Durch Trocknen bei 80 °C bis zur Gewichtskonstanz erhält man das Trockengewicht . Kalkschalen und andere anorganische Körpersubstanzen müssen vom

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