Tascosa (German Edition)
hörte, trat er beiseite und
beobachtete sie. Als die Hand des Cowboys abwärts glitt und auf ihrer Hüfte zu
liegen kam, kam das Brian in seinem alkoholisierten Kopf doch zu intim vor und
er eilte über die Tanzfläche. Er ergriff Amanda's Ellbogen, zog sie weg und
stellte sich zwischen sie und den Cowboy.
"Was zur Hölle machst du hier mit
meiner Frau?" blaffte er.
Zach trat zurück, war verwirrt. "Was? Wir
tanzen doch nur."
"Brian, hör auf!" Amanda zog ihn am
Arm.
Brian machte einen Schritt auf den Cowboy zu.
"Du nimmst dir Freiheiten raus, die ich nicht dulde!"
"Was für
Freiheiten?" Sie brachte ihn endlich dazu, sie anzusehen.
"Er weiß es!"
Amanda beugte sich um Brian herum. "Tut
mir so leid." Sie richtete sich wieder auf und nahm Brian an der Hand.
"Komm, Honey. Lass uns heimgehn."
"Ich will noch nicht gehen."
"Na gut, ich schon. Bitte, Brian. Ich bin
müde und will nach Hause."
"Ich sag einem der Jungs, dass er dich
fährt."
"Nein. Ich will dass du mitkommst."
"Verdammt, Amanda. Ich geh jetzt noch nicht."
"Also gut!" Sie wirbelte herum und
stapfte nach draußen zum Wagen. Brian starrte ihr hinterher, und Zach
versuchte, so viel Abstand wie möglich zwischen sich und McLeod zu bringen.
Einen Augenblick später kam ein Rancharbeiter und brachte sie nach Hause.
Als Brian sich umdrehte, um zu seinen Freunden
zurückzukehren, sah er dass Joey ihn beobachtete, mit einem Blick härter als
Feuerstein.
* * *
Einige Stunden später taumelte Brian die
Treppe zu seinem Zimmer rauf. Als er den Knopf drehte, ging die Tür nicht auf.
Er schwankte als er den Türknopf anstarrte und sich wunderte, ob hier was nicht
stimmte. Er versuchte es noch einmal, als ihm schließlich schwante, dass sie
die Tür wohl verschlossen hatte.
Bumm! Bumm! Bumm! "Amanda, lass mich rein."
Stille.
"Amanda! Jetzt aber! Hörst du
mich?"
Stille.
"Was zur Hölle stimmt hier nicht?"
Als es weiter still blieb, drehte er sich um
und tastete sich wieder die Treppe runter. Am Sofa angekommen fand er ein
Kissen und eine Decke. Zu besoffen um sich weiter zu ärgern, legte er sich hin
und schlief ein.
* * *
Die späte Morgensonne strahlte durch die
Fenster und stach Brian in die blutunterlaufenen Augen. Er stöhnte und rollte
sich in aufrechte Haltung. Als Alma vorbeikam, murmelte er, "Kaffee."
Sie brachte ihm schnell welchen.
"Wo ist Mrs. McLeod?"
"In ihrem Zimmer, Señor ."
Brian nickte kurz und nahm einen Schluck von
dem heißen Getränk.
"Möchten Sie Frühstück?"
"Nein." Der Gedanke an Eier drehte
ihm den Magen um.
Als er den Kaffee zur Hälfte getrunken hatte,
hörte er Amanda die Treppe herunterkommen. Sie lief direkten Wegs zur Haustür.
"Wohin gehst du?" grummelte er.
"Spazieren."
"Wart 'nen Moment. Komm her."
Sie drehte sich um und betrachtete seine
ausgebeulten Sachen und sein unrasiertes Gesicht. "Warum?"
"Ich will mit dir reden."
"Bist du fähig zu reden?"
"Komm halt her."
Widerstrebend kam sie durchs Zimmer und setzte
sich in einen Sessel dem Sofa gegenüber. "Ja?"
"Gestern Nacht hab ich mich wohl blöd
benommen, oder?"
"So könnte man es nennen."
"Und ich schulde dir eine
Entschuldigung."
"Mir und Mr. Blanchard."
"Jo. Ihm auch." Brian fuhr sich mit
der Hand durchs Haar. "Ich sollte es besser wissen anstatt zu viel zu
trinken."
"Und trotzdem…" Ihre hochgezogene
Augenbraue sprach Bände.
"Ich versprech's. Kommt nicht wieder
vor."
Dazu sagte sie nix.
"Und wie böse bist du jetzt?"
"Genau jetzt? Nicht so sehr. Gestern
Nacht allerdings, da war ich wütend. Ich habe die Tür weniger deswegen
verschlossen, damit du draußen bleibst, als vielmehr um dich zu schützen. So
sehr wollte ich dich erwürgen!"
Er schaffte ein schwaches Kichern. "Ich
hätte es dir nicht übel nehmen können!"
"Wie geht es deinem Kopf?"
"Bringt mich um."
"Gut so." Sie stand auf und ging zur
Tür. "Von Gary soll ich dir sagen, dass er in die Stadt fährt, um Holz zu
holen."
Brian winkte mit einer Hand, mit der anderen
hielt er sich den dröhnenden Schädel. Er heulte auf, als sie die Tür mit Absicht
zuschlug.
* * *
Als Brian an dem Tag von der Arbeit kam, ging
er nach Amanda sehn und fand sie im Kinderzimmer.
"Ist es sicher für mich,
reinzukommen?" fragte er.
"Ja. Keine Gefahr." Sie saß im
Schaukelstuhl und wippte träge vor und zurück.
"Gut." Er stand da mit den Händen in
den Taschen. "Ich glaub, wir hatten unsern ersten richtigen Krach."
"Könnte sein."
"Liebling, es tut mir ehrlich
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