Tascosa (German Edition)
Little Raven dem Mann die
Verletzungen aus und fand frisches Blut und offene Wunden. Zusammen mit den
anderen baute er eine Trage und sie legten den Mann drauf. Sie nahmen den
Panther und dann machte sich die Jagdgesellschaft auf den Weg zu ihrem Camp,
das flussabwärts ein paar Tagesritte entfernt lag.
* * *
Nate kam langsam zu sich, döste, war verwirrt.
Ein Gestank brannte ihm in der Nase. Er hörte jemanden stöhnen und merkte, dass
er es selbst war. Seine Augen erfassten das hässlichste Gesicht, das er je
gesehen hatte. Er blinzelte mehrmals, aber das verschrumpelte Gesicht, das in
der Dunkelheit hing, ging nicht weg.
Er betrachtete seine Umgebung und merkte, dass
er in einem Tipi lag. Flackerndes Licht von einem Lagerfeuer direkt davor
erfüllte die Hütte mit schaurigen, fesselnden Schatten. Der Gestank kam von
etwas grünem, verkrustetem, das quer über seine Brust geklebt war. Als er
aufsah, hatte das Gesicht einen Körper dran und versuchte ihm Suppe mit einem
Buffalohornlöffel einzuflößen. Er schluckte und würgte. Es schmeckte
scheußlich!
Schmerz schoss ihm den Rücken runter, als er
sich aufsetzen wollte. Die alte Frau, wie er jetzt entschied, stieß ihn zurück
und sagte etwas, was er nicht verstand. Sie zwang ihn, mehr von ihrer Suppe zu
essen. Einen Moment später stand sie auf, schnalzte mehrmals mit der Zunge über
ihm, schaute grimmig und ging.
Eine Million Fragen rasten durch Nate's
verwirrten Geist. Wo war er? Welcher Stamm hatte ihn gefunden? Waren sie
Abtrünnige, die aus dem Reservat geflüchtet waren? Er wusste, dass sie ihn nach
der medizinischen Versorgung nicht töten würden. Dennoch, was genau war
passiert?
Nate warf die Buffalodecke zurück und
betrachtete sich. Seine Beine schienen in Ordnung, aber tiefe Risswunden waren
kreuz und quer auf Brust und Schulter. Von den Schmerzen wusste er, dass der
Rücken genauso aussah. Mit den Händen untersuchte er sein Gesicht und merkte,
dass er einen Bart hatte. Das verwirrte ihn noch mehr und er fragte sich, wie
lange er wohl schon hier war. Als er seinen Kopf befühlte, fand er lange
Schrammen über den ganzen Kopf bis zum Haaransatz.
"Ich muss richtig schön aussehen",
murmelte er.
Da fiel ihm ein, dass er mit einem Panther
gekämpft hatte — und Amanda! Im Fort wartete sie auf ihn. Er musste
jetzt zu ihr! Er rollte sich herum, entschlossen aufzustehen, endete aber als
ein Haufen am Boden. Er kroch zurück zu seinem Bett mit Buffalofellen, legte
sich hin, ängstlich und erschöpft.
Ein paar Minuten später kam die alte Frau mit
zwei Männern zurück. Sie setzten sich neben ihn und unterhielten sich. Der
Medizinmann untersuchte Nate's Wunden, nickte einmal und öffnete einen Topf aus
dem der allerschlimmste Gestank aufstieg, den Nate jemals gerochen hatte. Der
Heiler griff mit seinen Händen hinein und schleuderte mehr von dem grünen
Schleim auf Nate's Wunden. Nate wollte würgen, so schrecklich roch es.
Danach schaffte Nate es, mit Pantomime und so
wenig Zeichensprache wie er konnte, zu fragen, wie lange er schon hier wäre.
Durch eine lange Reihe von Gesten, erfuhr er, dass sie ihn halbtot gefunden
hatten und ein Panther neben ihm lag. Der zweite Mann schüttelte zum Beweis ein
Klauenband, das er um den Hals trug. Er nahm die Halskette ab und legte sie
Nate um den Hals. Schließlich hatte Nate ihn getötet.
Sie sagten ihm, dass er vier Wochen hier war,
hohes Fieber überstanden hatte. Sie dachten nicht, dass er überleben würde. Der
Medizinmann verbeugte sich stolz über seinen Erfolg.
Vier Wochen! Amanda musste denken, er wäre
tot. Bei dem Gedanken schloss Nate die Augen, zu schwach um mit den Gefühlen
fertig zu werden. Er musste ihr irgendwie Nachricht zukommen lassen. Aber wie?
Wo war er denn überhaupt? Er hatte viel zu viele Fragen und schlief wieder ein,
bevor er Antworten finden konnte.
Als er den zweiten ganzen Tag fieberfrei und
bei Bewusstsein war, wurde Nate ruhelos und das entging der alten Frau nicht.
Sie verschwand für ein paar Minuten und kam mit zwei Kriegern zurück. Einer
nahm Nate bei den Schultern, und der andere bei den Füßen. Sie trugen ihn
hinaus und lehnten ihn an einen Baumstamm. Weil er nichts anhatte außer dem
Klauenhalsband, beschämte ihn seine Nacktheit. Aber die Squaw wickelte eine
Decke um seine Hüfte und eine andere um seine Schultern.
Nate wusste nicht, wie er ihr danken sollte
und lächelte sie in Dankbarkeit an. Als sie zurück lächelte, bemerkte er ihren
zahnlosen
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