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Tatjana

Tatjana

Titel: Tatjana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cruz Smith
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Katzen unterschiedlich wahrnahmen, wie konnten sie einander dann je verstehen? Tiefsinnige Fragen, dachte Arkadi. Anscheinend schlief er mit offenen Augen.
    Aber er hörte das Hupen einer Autoalarmanlage und schaute vom Schlafzimmerfenster hinunter zu den Garagen auf der anderen Straßenseite, wo die Scheinwerfer seines Niwa blinkten. Arkadi drückte auf die Fernbedienung, ohne Erfolg, was ihn nur noch mehr in die Stimmung versetzte, auf das Auto zu schießen und es loszuwerden.
    Schließlich nahm er aus Rücksicht auf die Nachbarn den Aufzug nach unten und öffnete die Garage. Ein schmaler kleiner Schuppen, in dem gerade genug Platz für sein Auto, eine Werkbank und Kanister war. Das Licht war aus, und als der Autoalarm verstummte, war Arkadi in vollkommener Dunkelheit.
    Er hörte Schritte und roch Äther.
    Als Arkadi aufwachte, lag er auf dem Rücken zwischen schleimigen Betonplatten. Er konnte seinen Kopf ein Stück anheben und ein Knie über das andere schlagen. Sehen konnte er nur aus den Augenwinkeln, Schwarz auf der einen Seite und auf der anderen die blendenden Scheinwerfer eines Autos.
    Er berührte die Beule mitten auf seiner Stirn, die entstanden war, als er sich aufzusetzen versucht hatte.
    »Wo bin ich?«
    »Ich gebe Ihnen einen Hinweis«, sagte Alexi. »Sie sind nicht auf einer Jacht.«
    »Ein Hausboot?«
    »Fast erraten. Ein Frachtkahn.«
    Dann musste es ein Frachtkahn mit einer Betonplatte als Ballast sein, die an Drahtseilen über einer weiteren Betonplatte hing, auf der er wie ein Partyhäppchen lag. Arkadi wand sich von einer Seite auf die andere. Er war faktisch begraben, mit weniger Platz als in einem Sarg.
    »Was wollen Sie?«
    »Sehr gut. Sie sind wieder bei sich. Denn wir brauchen Ihre volle Konzentration.«
    Arkadi riss die Augen auf und sah, dass er sich auf gleicher Ebene mit den Schuhen des anderen Mannes befand, nicht die beste Ebene für Verhandlungen. Was er brauchte, war ein Kaninchenloch und ein weißes Kaninchen, das ihm den Weg zeigte.
    »Was wollen Sie?«, wiederholte Arkadi.
    »Ich will das Notizbuch, das Anja Ihnen gegeben hat.«
    »Ich habe es nicht.«
    »Wer hat es dann?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Der Ballast erwachte und senkte sich tief genug, um der Forderung Nachdruck zu verleihen. Ohne jede Wirkung versuchte Arkadi die Knie anzuziehen und gegen die Platte zu drücken. Er schrie nicht. Anscheinend war klar, dass jeder Hilferuf das Gespräch sofort beenden würde. Eine Situation, die nicht anders ausgehen konnte. Entweder sofort oder ein bisschen später.
    »Glauben Sie, das wird Eindruck auf Ape Beledon oder Abdul machen?«, fragte Alexi. »Vielleicht nehmen sie mich dann etwas ernster. Bringt sie dazu, die Schwänze einzuziehen. Keine Meinung? Na gut, dann versuche ich es noch mal. Wo ist das Notizbuch? Ich weiß, dass es nicht bei Anja ist. Also, wo kann es sein?«
    »Ich hab doch schon gesagt, dass ich es nicht weiß.«
    Alexi senkte den Ballast weiter hinab, sodass Arkadi direkt dagegen atmete. Die Frage war, was würde als Erstes zerquetscht werden, Brustkorb oder Schädel?
    In dieser Situation rational zu denken, erforderte Disziplin. Trotzdem war sich Arkadi fast sicher, am Moskauer Hafen zu sein. Am nächsten Tag würde irgendein armer Deckarbeiter ihn von der Betonplatte kratzen müssen, während Alexi mit seiner Fernbedienung unbescholten davonkam.
    »Erzählen Sie mir von Kaliningrad«, sagte Alexi.
    »Kaliningrad?« Die plötzliche Wendung überraschte Arkadi.
    »Kaliningrad. Was passiert da?«
    »Ich wusste nicht, dass da überhaupt was passiert.«
    »Steht alles im Notizbuch.«
    »Niemand kann es lesen.«
    »Dann geben Sie es mir zurück.«
    »Ich habe das Notizbuch nicht, ich kann es nicht lesen, und ich habe keine Ahnung, was in Kaliningrad passiert.«
    »Dann müssen Sie auch nicht am Leben bleiben.«
    »Ich habe viele andere Notizbücher.«
    »Sie halten mich nur hin.«
    »Nein.« Nicht im eigentlichen Sinn, dachte Arkadi. Hinhalten schloss die Hoffnung auf Rettung mit ein. Er spielte das Spiel nur zu Ende.
    Die Fernbedienung klickte, und die Betonplatte senkte sich weiter.
    »Ich halte es für eine Sünde, sich wegen eines Notizbuchs umbringen zu lassen, das man nicht mal lesen kann«, sagte Alexi. »Das ist nicht nur Verschwendung, sondern unmoralisch.«
    »Sobald ich es Ihnen sage, töten Sie mich.«
    »Das ist eine pessimistische Ansicht. Was haben Sie zu verlieren?«
    »Ich bringe Sie dorthin.«
    »Keine Ausflüge. Sie sagen mir hier und jetzt, wo

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