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Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Titel: Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ludwig
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geht zusammen mit Margo weiter. Sie sieht die beiden über den Flur auf Margos Zimmer zusteuern. Anja fällt ihr wieder ein. Als sie sie entdeckt, winkt sie und ruft ihr über den Kopf der Menge zu: „Anja, komm mal kurz.“
    „Die Rede war super, deine Formulierungen, Gwen ... Ich bin so froh, dass ich dabei sein konnte. Es ist himmlisch. Sicher werden unsere Forschungsergebnisse bald in Heilerkreisen Furore machen. Ich bin so glücklich.“ Anja umarmt Gwen stürmisch.
    „Ich muss mit dir schimpfen“, setzt Gwen an, überlegt es sich dann anders und wiegelt ab: „Nun gut, wir sprechen später noch.“ Ihre Stimme klingt weich und nachsichtig.
    „Danke, Gwen. Ich weiß, es war nicht richtig, zur Eröffnung zu kommen, obwohl ... es war sogar sehr egoistisch von mir, entschuldige.“
    „Ist schon gut“, wehrt Gwen ab. „Tut mir leid, ich muss ...“
    „Ja, natürlich, Gwen.“ Anja verschwindet in der Menge.
    Rebekka schießt auf Gwen zu. „Ich muss mit dir reden. Du scheinst nicht richtig zugehört zu haben, was Margo da sagte ...“
    Gwen unterbricht sie: „Lass, Rebekka, ich weiß, du magst Margo nicht besonders, aber ihre Rede war bahnbrechend.“
    Rebekka zieht sie zur Seite. „Ja, bahnbrechend! Sie wollen ... Immer steckt sie mit dem Meister zusammen. Ich habe Folgendes beobachtet ...“
    „Bitte. Nicht jetzt, Rebekka, nachher“, winkt Gwen ab, als ein Teilnehmer auf sie zusegelt: „Grüß dich, Gwen, schön dich zu sehen.“ Der Mann umarmt sie und drückt ihr ein Küsschen auf jede Wange. Gwen versteift sich, aber lächelt, windet sich schnell frei. Sie kann sich an das Gesicht nicht erinnern, nickt aber und sagt: „Ja, schön, geht es gut?“
    „Wundervoll. Hetyei verblüfft mich immer wieder. Wir würden es sehr begrüßen, wenn die weißen Frauen sich mit der Gruppe Schambala vereinen würden.“
    Gwen schaut ihn verblüfft an, will sagen: „Davon ist mir nichts bekannt, und ich müsste es ja wohl wissen.“ Aber der Mann ist schon in der Menge der Teilnehmer verschwunden, die jetzt wieder zurück auf ihre Plätze strömt. Sie kehrt ebenfalls zurück in den Saal und setzt sich, nachdenklich geworden. Als Rebekka endlich neben ihr hockt, raunt sie ihr zu: „Rebekka, ich ...“
    Doch Rebekka schaut demonstrativ zur anderen Seite und reagiert nicht. Gwen seufzt. Rebekka muss doch wissen, dass die kurze Pause vorhin für einen Austausch ungünstig war, warum reagiert sie gleich so beleidigt? Sie schmollt wie ein verzogenes Kind. Gwen schüttelt den Kopf. Mit einem Mal fühlt sie sich um Jahre älter als die andere, ohne es wirklich zu sein. Obgleich sie mit Rebekka hadert, wird ihr weich und warm um das Herz. Sie möchte die andere halten, umarmen, ihr über den Kopf streichen, die harten Linien im Gesicht berühren, sie streicheln, bis sie sich auflösen, möchte, dass Rebekka wieder fröhlich lacht.
    Der Wunsch erschreckt sie, weil er sich so unvermittelt und vehement in ihr breitmacht, und sie hat Mühe, ihre Gedanken zusammenzuhalten und sich zur Räson zu rufen. Verbissen zwingt sie sich, den Auslassungen und Ideen der Vortragenden über die Kraft der Engel zu folgen. Obwohl ein guter Vortrag, kann Gwen sich der Auffassung der Referierenden nicht anschließen. Natürlich kann man Engel beschwören und sie um Hilfe bitten, aber Gwen zweifelt, ob sie einen auch hören. Wenn dies möglich wäre, würde ich jetzt einen anrufen, aber schon als Kind war das umsonst gewesen, fällt ihr ein. Sie blockt den Gedanken, der in eine andere Richtung ausufern möchte, sofort ab, und als die Rednerin ausführt, dass jemand, der an die Engel glaubt, positive Energie gewinnt, nickt sie zustimmend. Mehr als einmal hat Gwen in ihrer ärztlichen Laufbahn beobachtet, dass positive Energie zum Heilerfolg beiträgt, egal, aus welcher Richtung der Patient sie bezieht.
    Als alle klatschen, flüstert Rebekka ihr zu: „Gwen, bitte, ich muss nachher mit dir sprechen, es gibt etwas, was ich dir unbedingt sagen muss.“
    Gwen nickt ergeben, froh, dass die andere sich anders besonnen hat. Sie antwortet leise: „Okay, gleich nach dem nächsten Vortrag bei mir im Zimmer.“ Rebekka lächelt.
    Inzwischen beginnt eine anerkannte Psychotherapeutin und ein Mitglied der Gruppe Schambala über seelische Blockaden und deren Bedeutung für die Lebensenergie zu referieren: „Lerne, im Geist zu leben. Wenn du stark bist im inneren Selbst, wirst du ganz natürlich ein Leben in Harmonie und Schönheit leben. Sei gelassen und

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