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Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Titel: Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ludwig
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inständig, dass niemand von der Presse in der Nähe ist.
    Di Flavio bedeutet seinem Trupp, einzusteigen. „Los geht’s, Hauptkommissar Garcia unterrichtet uns später über den Fortgang.“
    Im Fahrzeug fallen alle über die Kollegin her: „Wie alt war der Mann?“ – „Sah er schlimm aus?“ – „Wurde er ebenso grausam zugerichtet wie die Frau?“ – „Gab es Hinweise?“
    Nach einer Weile gebietet di Flavio Einhalt. „Es sieht nach einem Selbstmord aus. Die Kollegen vermuten, dass die Tote von heute Morgen seine Frau war. Ob er sie so zugerichtet hat? Und mit welchem Motiv? Wir müssen abwarten, was die Spurenermittler herausfinden. Auf jeden Fall ist der Tote ein deutscher Staatsangehöriger gewesen, aber er war anscheinend schon länger hier ansässig. Wenn es seine Frau war, dann hieß sie offensichtlich Natalie.“
    „Chef, wie kommen Sie darauf?“
    „Dummkopf, der Name des Bootes, na logo.“
    Di Flavio beteiligt sich nicht an den weiteren Spekulationen. Vielmehr überlegt er, Enno vom Flughafen abzuholen und, wie er Erica sein späteres nach Hause kommen erklären soll.
    Doch die Sache erledigt sich, als Enno anruft: „Ciao, Tino, comme stai? Francesco hat mich am Flughafen in Empfang genommen, wir wollen nachher essen gehen. Willst du nicht hinkommen?“
    Di Flavio stellt auf seiner Armbanduhr fest, dass es inzwischen auf 16.30 Uhr zugeht. „Va bene, aber ich kann erst gegen 19 Uhr da sein.“ Er holt seinen Block heraus und notiert Name und Anschrift des Lokals. Es befindet sich im Ferienort Can Pastilla.
    „Direkt am Meer, du kannst es nicht verfehlen. Das Blanco puro.“ Di Flavio nimmt sich vor, bei der Gelegenheit Francesco zu fragen, was der Schamane bei ihm wollte. Später im Polizeigebäude wählt er Ericas Nummer.
    Bevor er ein Wort sagen kann, überfällt sie ihn mit einem Redeschwall: „Schatz, ich wollte dich schon anläuten, war aber nicht sicher, ob ich dich im Unterricht störe.“ Di Flavio atmet bei der Anrede erleichtert auf, denn wenn Erica ihn so liebevoll tituliert, plant sie irgendetwas, bei dem sie ihn nicht brauchen kann. „Die Frau des Anwalts, Señora Alfonso, erinnerst du dich? Nun, egal. – Sie hat mich zu ihrem Meeting eingeladen. Ich stelle dir was zu essen hin, warte nicht auf mich.“
    Di Flavio ist erleichtert, das trifft sich gut, und er ist nicht gezwungen, lange Erklärungen abzugeben.
    Wieder in Palma und im Unterrichtsraum zurück, verkündet er: „So, dann werden wir mal noch ein paar EU-Paragrafen näher beleuchten.“
    „Och, Chef, können wir nicht früher Schluss machen? In unsere müden Schädel geht kein trockenes Stroh mehr rein“, meint der Mallorquiner, und alle nicken.
    Di Flavio wendet sich zum Flipchart, weil er grinsen muss. Er nimmt den Filzstift zur Hand, doch bevor er zu schreiben anfängt, wendet er sich wieder zur Klasse um: „Nach Hause und Strand geht nicht, macht einen anderen Vorschlag.“
    „Wir könnten im Internet recherchieren, Commissario.“
    Di Flavio lächelt, weil ihm genau dies vorschwebte. Er kann sich in der Zwischenzeit den Fall in Sizilien auf den Schirm laden, während seine Jungs die Schamanen unter die Lupe nehmen. Er beginnt auf den großen Bogen Papier vor ihm zu schreiben:
    Internetrecherche:
    Gruppe 1: Erweiterte Pupillen, Leiche übernatürlich warm, welches Mittel verursacht solche Reaktionen?
    Gruppe 2: Hintergrund der Schamanengruppen
    a) weiße Frauen und b) Schambala.
    Als er den Stift zurücklegt, sieht er, wie sich Teams formieren, und wandert zufrieden durch den Raum, um sich im hinteren Teil vor einen Bildschirm zu hocken.

Kapitel 16
     
    Als das Licht im Kellerraum erlischt, schreit Ulla auf. Benommen steht sie hilflos im Dunkel. Die Schwärze des Raumes überrascht und erschreckt sie. Ein Gefühl der Hilflosigkeit macht sich in ihr breit, und Panik erfasst sie. Schweiß rinnt ihren Rücken hinunter. Sie versucht sich Mut zu machen, macht ein paar Schritte, kommt aber schnell zu der Erkenntnis, dass ihr völlig die Orientierung fehlt.
    Wird mich hier je einer finden? fragt sie sich bang und beantwortet sich auch gleich die Frage mit: Keine Chance, wer sollte dich wohl hier suchen? Ihr Herz beginnt zu flattern.
    Sie zwingt sich, stehen zu bleiben und ruhig durchzuatmen, den schnellen, unregelmäßigen Herzschlag zu ignorieren, zur Ruhe zu kommen, zu überlegen. Um irgendetwas zu tun, dreht sie sich einmal um die eigene Achse und schaut sich um. Nichts, nur Dunkelheit. Das gibt es doch nicht!

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