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Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Titel: Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ludwig
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schnippisch, als sie wieder im Forum zurück sind, und verschwindet in der Menge. Gwen bleibt einen Moment ratlos stehen. Doch sie kommt nicht dazu, weiter über das Gespräch nachzusinnen. Eine Teilnehmerin hat sie entdeckt und bestürmt sie mit Fragen. Sie quittiert es mit einem dankbaren Lächeln.

Kapitel 15
     
    Als di Flavio die Plaça Romana erreicht, wartet der Mannschaftswagen bereits auf ihn. Die kurze Strecke bis zur Cala Fornells ist in zehn Minuten zurückgelegt. Eine Reihe Schaulustiger steht am Rande der Straße. Die bunten Polizeiwagen verteilen sich irgendwie daneben, und andere stehen in der Nebenstraße um die Ecke. Weitere Neugierige beobachten das Geschehen von den Balkonen des Hotels aus. Der teils sandige, teils felsige Strand, den sich die drei in der Bucht vorhandenen Hotels teilen, ist von der Polizei abgesperrt worden. Vier Leute sind gerade dabei, ein Segelboot an die Kante der aus Beton zusätzlich geschaffenen Strandebene heranzuziehen. Di Flavio hört, wie sie sich gegenseitig anfeuern. Er wartet mit seiner Gruppe etwas entfernt.
    „Noch eine Leiche, Chef, heute wird ja was geboten“, meint der Finne, als sie aussteigen. „Hoffentlich nicht ebenso grausig wie die Frau heute Morgen. Wenigsten mein Mittagessen wollte ich für mich behalten.“
    „Ein Glück, ich habe nichts gegessen“, lästert ein anderer. Di Flavio ist froh, dass er nur einen Kaffee intus hat.
    Jetzt stehen alle stumm da und beobachten, wie Hauptkommissar Garcia und der Pathologe auf das Boot springen und in die Kajüte hinuntersteigen. Di Flavios Magen grummelt trotz Leere. Er weiß, es wird jetzt noch etwas dauern und schaut sich um. Die Gäste des Hotels Solemar beobachten das Geschehen von der Balustrade aus. Sie haben den besten Ausblick, da das Hotel direkt oberhalb liegt.
    Die Mönchsbucht, in der die tote Frau gefunden wurde, befindet sich in der Luftlinie nur ein paar Felsen und Klippen und ein paar Einschnitte weiter entfernt. Di Flavio mutmaßt schon die ganze Zeit, dass die Frau mit einem Boot dorthin gebracht wurde. Tot oder lebendig?
    Garcia steckt jetzt den Kopf aus der Kajüte und winkt ihn zu sich.
    „Va bene, es geht los, wer will gleich mitgehen?“ fragt di Flavio und grinst, als einer meint: „Ladies first“, und Tanja sich sofort zu ihm gesellt. Beim Boot angekommen, verzieht auch Ernesto den Mund zu einem Grienen. „Na, Señora?“ Er hilft ihr, ganz Kavalier, die schmale Stiege ins Bootsinnere herabzuklettern.
    Sie wehrt ab: „Geht schon, lassen Sie nur.“
    Di Flavio folgt ihr, und gleich darauf stehen sie in dem engen Kajütenraum. Der Tote sitzt auf einer Bank an der Seite, und sieht aus, als wäre er nur eingeschlafen. Sein Kopf ruht auf dem Tisch, der vor der Sitzgelegenheit schmal in den engen Kajütenraum eingepasst wurde. Die Hand des Mannes liegt auf der Tischplatte und scheint sich an einem Stück Papier festzukrallen. Di Flavio wirft einen Blick über die Schulter des Toten auf das Papier. Auf dem sichtbaren, oberen Teil des Blattes kann er lesen: Ich wollte nicht ...
    „Keine Kampfspuren“, meint seine junge Kollegin fachmännisch. „Selbstmord?“ fragt sie, als Hauptkommissar Garcia kurz nach ihnen schaut.
    „Ich vermute ja, aber die Feststellung überlassen wir lieber dem Arzt, er ist gleich hier, um den Toten genauer zu untersuchen.“
    Di Flavio klettert aus der Kajüte und gibt der Tschechin einen Wink, ihm zu folgen. Sie missachtet sein Zeichen und bleibt im unteren Bereich stehen. „Kommen Sie, Tanja, wir haben hier jetzt nichts mehr verloren.“ Widerwillig schließt sie sich ihm an. Garcia, der oben wartet, nimmt sie in Empfang mit den Worten: „Bitte berichten Sie ihren Kollegen, was Sie gesehen haben, Kollegin“, und lächelt der jungen Frau zu. Dann wendet er sich di Flavio zu: „Deine Jungs kann ich leider nicht mehr hier gebrauchen, ich hoffe, sie sind nicht allzu enttäuscht.“
    Als sie zur Absperrung, an der die anderen warten, zurückkehren, triumphiert Tanja: „Pech gehabt, ihr bekommt die Leiche nicht zu sehen“, was ihr von di Flavio einen strengen Blick einträgt. Auch weil Leute herumstehen und gegenüber Nichtbeteiligten strengste Verschwiegenheit gewahrt werden soll. Scherzen ist eine Sache, aber nur im engsten Kreis, wenn keine Lauscher in der Nähe sind. Wie schnell können Äußerungen falsch interpretiert werden. Auch jetzt prasselt es natürlich sofort Fragen: „Herr Kommissar, ist es ein Mann? Wie alt? Ermordet?“ Er hofft

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