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Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Titel: Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ludwig
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war, dass sie es gar nicht bemerkt hatte. Vermutlich hat Ulla einen ebenso großen Bammel wie ich, geht ihr durch den Kopf.
    „Sehr aufgeregt?“ flüstert sie ihr zu, und Ulla nickt. „Wird schon“, versucht sie Ulla stümperhaft zu beruhigen – sich selbst auch ein wenig.
    Ihr bleibt keine Zeit, weiter nachzudenken. In der Diele werden sie von Gwen erwartet, die den Meister kurz umarmt und sagt: „Schön, dass ihr da seid, wir freuen uns.“ Dann gibt sie Julia und Ulla die Hand.
    „Wir sind aufgehalten worden, in Galilea war eine Prozession, die vermummten Gestalten sahen ziemlich unheimlich aus, fast wie die Guglmänner am Starnberger See“, sagt Julia entschuldigend.
    „Ja, und die flackernden Fackeln in der dunklen Nacht ...“, fügt Ulla hinzu. Gwen äußert sich nicht dazu.
    Während sie die holzgetäfelte Diele entlanggehen, mustert Julia verstohlen Gwen. So frostig wie Ulla sie beschrieben hat, sieht sie gar nicht aus. Blondes Haar fällt locker in Wellen über die Schultern, das Gesicht strahlt, die blauen Augen lachen fröhlich, und so dünn, wie Ulla sagte, ist sie ebenfalls nicht. Sie hat doch einen wundervollen Busen. Als Ulla vorsichtig den Tisch, der im Flur aufgestellt ist, umrundet und die Augenbrauen hochzieht, stupst Julia sie am Arm. „Sie wirkt gar nicht so eisig“, flüstert sie Ulla zu.
    „Mmhm, ja“, murmelt Ulla.
    „Du wirkst verändert, Gwen“, hören sie jetzt auch den Meister sagen.
    „Ja“, ist die schlichte Antwort. „Gehen wir in die Küche?“ fragt Gwen den Meister lächelnd. Er nickt. Als sie die Tür öffnen, kommt ihnen Rebekka entgegen, sie tritt zu Gwen und fasst sie mit einer liebevollen, aber auch besitzergreifenden Geste um die Taille.
    Sie sind ein Liebespaar, geht Julia durch den Kopf, und nicht nur ihr. Sie merkt, dass der Meister schmunzelt, um dann förmlich zu sagen: „Ich freue mich für euch.“ Die beiden Frauen lächeln.
    „Bitte setzen Sie sich“, bittet er Julia und Ulla. Auch Gwen und Rebekka nehmen an dem runden Tisch Platz. „Wartet einen Moment, ich bin gleich wieder da“, sagt er und eilt hinaus, um kurze Zeit später mit einem Pendel in der Hand wiederzukommen.
    Gwen steht nochmals auf und stellt Gläser und eine Karaffe mit Wasser auf den Tisch.
    „Ich bitte jetzt alle Beteiligten, sich zu konzentrieren, wir beginnen mit einer Meditation.“ Er beginnt ein Omm zu summen, erst leise, dann lauter. Dann setzt seine Stimme ein, tief und ruhig: „Wir reisen über das Meer in ein anderes Land. Es ist ein schönes Land. Wiesen ziehen sich bis zum Meer hinunter. Es schillert türkisblau und riecht nach Salz. Eine sachte Brise streicht über unser Gesicht. Möwen kreischen und schwingen sich um einen Felsen im Wasser, alles ist friedlich.“
    Das Pendel beginnt in seiner Hand zu schwingen, und der Meister fordert die um den Tisch Sitzenden auf, mit den Blicken seinen Schwingungen zu folgen.
    Julia bemüht sich krampfhaft, das Pendel zu ignorieren und andere Gegenstände ins Visier zu nehmen, denn schließlich ist sie hier, um den Überblick zu behalten. Sie darf sich nicht einlullen lassen, sie muss das Geschehen unbeteiligt verfolgen. Und doch saugt sich ihr Blick immer wieder an dem Hin und Her des Pendels fest, schwirren ihre Gedanken ab, folgen den Visualisierungen, lassen sich einlullen, möchten abgleiten, so wie sich ihre Lider schließen möchten. Die Terrassentür hilft ihr nur wenig, denn in ihrem Glas spiegelt sich der Tisch, draußen ist Dunkelheit. Sie schaut sich um, bleibt bei den verschiedenen Tassen hängen, zwingt sich, die lustigen und weniger lustigen Muster zu betrachten und sich zu fragen, welche Tasse wohl Gwen, welche Rebekka und welche dem Meister gehört.
    „Wir rufen Sabina, Sabina, melde dich aus dem Jenseits. Deine Tochter Ulla möchte mit dir in Verbindung treten, gewähre ihr die Gnade, wähle ein Medium, um zu uns zu gelangen.“
    Julia graust es bei den Worten. Aber sie kann nicht verhindern, dass ihre Gedanken bei dem Wort Jenseits sofort um ihren verstorbenen Mann Bernd kreisen. Würde er ebenfalls mit ihr reden? Was würde sie ihn fragen? Ob es ihm dort oben gut ging? Was, wenn sie ihm an den Kopf werfen würde, dass er einfach zu schnell gegangen ist und sie hier so allein ist? Würde er sie trösten? Sie schreckt zusammen, als plötzlich eine Stimme zu ihr spricht. Mein Gott, das kann nicht wahr sein, schießt es ihr durch den Kopf, ich bilde mir das alles ein, ich will doch nur auf Ulla aufpassen und

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