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Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Titel: Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ludwig
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    „Sei glücklich, ich bin es auch“, hört sie.
    Julia reibt sich die Augen, denn jetzt ist alles wieder ruhig. Sie sieht sich um. Gwen, Rebekka, Ulla und der Meister sitzen mit geschlossenen Augen neben ihr. Diese komische Stimmung lässt mich halluzinieren, schimpft sie sich. Ich bilde mir schon Sachen ein. Julia ruft sich zur Räson. Schaut zur Uhr, es ist etwas nach zehn. Wann wollte das Taxi kommen? überlegt sie fieberhaft, ihr Kopf ist so leer. Wieder schweift ihr Blick zur Terrassentür und hinaus in den Garten.
    Auch hier verfolgt sie ein Dämon. Sie meint, eine der Prozessionsgestalten mit dieser überhohen Kapuze draußen stehen zu sehen. Erschöpft schließt sie die Augen, um sie gleich wieder zu öffnen und erneut hinauszuschauen. Das Gespenst ist verschwunden. Beruhige dich, Julia, bleib entspannt. Sie lehnt sich zurück, aber es fällt ihr schwer, still zu sitzen. Ihr ist heiß, irgendwie riecht es nach Rauch. Sie möchte die Terrassentür öffnen, traut sich aber nicht, aufzustehen und die Séance zu stören.
    Niemand spricht, geht alles telepathisch ab? Mein Gott, sie weiß auch gar nichts, worauf hat sie sich nur eingelassen? Auf die Toilette müsste sie ebenfalls, ihre Blase drückt. Ob sie ganz vorsichtig hinausgehen soll? Vorsichtig schiebt sie ihren Stuhl beiseite und erhebt sich leise. Sie schleicht zur Tür. Irgendwie wird sie das WC schon finden, redet sie sich ein, als sie die Tür von draußen leise schließt.
    Sie erschrickt, denn im Flur riecht es tatsächlich stark nach Rauch. Es dauert einige Zeit, bis sie begreift: Es brennt irgendwo im Haus!
    Sie müssen hier raus. Julia versucht fieberhaft, sich die Maßnahmen bei einem Brand ins Gedächtnis zu rufen. Alles purzelt in ihrem Denkapparat durcheinander. Am gefährlichsten ist eine Rauchvergiftung in Betthöhe, erinnert sie sich, darum bemerken viele einen Brand gar nicht, wenn sie im Schlaf überrascht werden. Erste Pflicht ist es, Ruhe zu bewahren und die Feuerwehr zu verständigen. Aber wie, womit, sie sind in Mallorca, nicht in Deutschland, gilt hier auch die Notrufnummer 112? Ist die international? Ihr fällt ein, dass es wärmer geworden ist und dass in fünf Minuten in einem Zimmer schon 1100 Grad Celsius erreicht werden können. Auch, dass die modernen Materialien viel intensiver brennen. Aber hier in diesem Haus? Sicher haben sie hier vorwiegend alte Möbel. Hoffentlich. Viel Holz, die Wände des Flurs fallen ihr ein –aber da steht sie ja, hier brennt es nicht. Wo dann?
    Sie muss die anderen warnen. Sie müssen raus. War es falsch, die Fenster zu öffnen? Mein Gott, mein Gott. Wo ist ihr Handy? Sie muss Gunter anrufen, er muss ihnen helfen, er kennt sich aus.
    Julia fingert das Handy heraus und sucht Gunters Nummer. Gut, dass sie die Nummer gestern gleich eingespeichert hat. Hoffentlich hat er das Handy nicht abgeschaltet, dann bleibt nur noch der ADAC-Notruf, die können ja dann irgendjemanden verständigen. Geh ran, bitte, bitte, schickt sie ein Stoßgebet zum Himmel, aber nach einer Weile kommt nur: „Dieser Teilnehmer ist nicht erreichbar ...“ Sie schreibt eine SMS, wählt dann wirklich die Nummer des ADAC: „Bitte, Ich befinde mich auf Mallorca, im Südwesten, in der Nähe von Galilea, das Landhaus der weißen Frauen, es brennt. Verständigen Sie die Feuerwehr in Galilea, bitte.“
    Dann stürmt sie in den großen Küchenraum. Die vier sitzen noch immer mit geschlossenen Augen um den Tisch. Sie rüttelt am Arm des Meisters. „Bitte, beenden Sie die Séance, es brennt, bitte.“ Er schlägt die Augen auf, inzwischen ist der Rauchgeruch stärker geworden, und schaut Julia blicklos an. Sie möchte ihm fast einen Klaps ins Gesicht versetzen, aber lässt es, denn langsam wird sein Blick klarer, und mit einer noch tieferen als der normalen Stimme ruft er die Beteiligten ruhig zurück in die Normalität. Alle wirken etwas benommen.
    Julia geht unruhig hin und her. „Bitte, es brennt irgendwo, wir müssen was tun. Rufen Sie die Feuerwehr, ich weiß nicht, wie ... und dann wir müssen hier raus.“
    Sie zerrt Ulla von ihrem Stuhl hoch, Ulla schaut sie ohne wirkliche Reaktion an, lässt sich aber wegziehen. Julia geht mit ihr zur Terrassentür und öffnet diese. Als sie hinaustritt, sieht sie einen weißen Schatten im Gebüsch verschwinden. Nach einem weiteren Schritt hinaus hört sie es knistern und sieht auch die Flammen, sie schlagen aus dem Dachstuhl, sind noch nicht sehr hoch. Aber in diesem Moment scheinen sie

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