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Tatort Oktoberfest (German Edition)

Tatort Oktoberfest (German Edition)

Titel: Tatort Oktoberfest (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ludwig
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ehrenwerte Gesellschaft liebend gern an dem großen Business Oktoberfest mitverdienen möchte. Aber das Ganze scheint mir etwas weit hergeholt.“
    „Wir müssen übervorsichtig sein, versteh doch, Tino. Dir muss ich nach dem Vorfall in Duisburg nichts erklären. Es steht einfach zu viel auf dem Spiel. Vielleicht reagieren wir über, aber besser so als anders. Wir möchten halt alle Möglichkeiten abklopfen und bitten dich, uns dabei zu helfen.“
    „Natürlich haben wir überlegt, ob nicht die Gegenseite mit ihren traditionsbewussten Leuten ebenso ihre Hände im Spiel haben könnte. So ganz harmlos sind manche Machenschaften aus diesem Lager in der Vergangenheit ebenfalls nicht gewesen. Nicht wahr, Chef?“ meldet sich Heimstetten zu Wort.
    „Aus welcher Quelle stammen die Informationen? Aus Italien? Haben meine Leute etwas über Telefonaufzeichnungen verlauten lassen? Habt ihr Kontakt aufgenommen?“
    „Nein, so konkret nicht. Es hat einen Hinweis gegeben, über den ich nicht sprechen kann. Außerdem weißt du ja, wir haben nicht die Möglichkeiten der Telefonüberwachung wie ihr in Italien. Uns sind die Hände gebunden, ein einfacher Verdacht reicht nicht aus. Ich stelle mir vor, dass wir das Umfeld der Dame vorsichtig abklopfen. Wenn du dazu deine Kontakte einsetzt … Du hast ganz andere Möglichkeiten.“
    Wimmer spekuliert also auf seine Verbindungen zu Enno, der als verdeckter Ermittler arbeitet. Schwierig genug in einem Umfeld, das von Familienclans beherrscht wird. Keinesfalls kann er auf einen vagen Verdacht hin Ennos Deckung in Gefahr bringen …
    „Heimstetten wird dir behilflich sein, und du bekommst ein gutes Spesenkonto. Außerdem werden die Reisekosten und alles andere nach den Reisekostenrichtlinien Ausland abgerechnet. Gibt es für EU-Beamte nicht sogar noch bessere Möglichkeiten? Ich erkundige mich. Sieh die Berufung als Auszeichnung an. Heimstetten hat sich für dich stark gemacht.“ In Wimmers Stimme schwingt eine Spur Neid.
    „Ich soll in den Nobelschuppen essen gehen? Mhm, hört sich gut an, obwohl ich es mir nicht erlauben kann, noch zuzulegen. Ich bin jetzt schon etwas über dem Limit.“
    Wimmer wirft ihm einen abschätzigen Blick zu. „Nun ja, sind wohl die Nachteile des Schulungsjobs. – Heute gibt die Bewerberin einen Empfang auf der Roseninsel. Wir haben überlegt, ob wir dich einschleusen können. Aber die Zahl der Gäste ist klein gehalten. Morgen beim Bankett von Ochshammer, so heißt unser Wurstfabrikant – lach nicht – kannst du dich unauffällig umsehen. Als Veranstaltungsort wurde die BMW-Welt ausgewählt. Wir sind ja schon daran vorbeigefahren. Unser neues Baby für Münchenbesucher – du bekommst gleich noch Sightseeing.“
    „Ich hasse Empfänge“, mäkelt di Flavio, „und Sightseeing ebenfalls.“
    Wimmer klopft ihm auf die Schulter und lacht, anscheinend empfindet er ähnlich. „Heimstetten wird mit dir vor Ort sein und dir unauffällig Hinweise geben, damit du weißt, wer wer ist. Ich lege dir die Dossiers der wichtigsten Personen hin, außerdem die Zeitungsausschnitte mit der Berichterstattung der letzten Tage, dann kannst du dich einlesen.“
    „Mein Deutsch ist etwas eingerostet, lesen ist mühsam. Vielleicht kann Heimstetten mir das Wichtigste zusammenfassen, das halte ich für sinnvoller. Aber ich schaue mir die Bilder an und checke die Fakten.“
    „Viel Spaß. Ich schicke dir den Jungen mit dem Material. Er hat übrigens viel bei dir gelernt, ich bin sehr zufrieden mit ihm. Pfüadi.“
    „Sie haben mir das also eingebrockt, Heimstetten“, sagt der Commissario mit einem Lächeln, als Heimstetten mit den Erläuterungen zu den Fotos und den Fakten fertig ist.
    „Commissario, Sie haben immer so vom Oktoberfest geschwärmt. Sie wissen schon“, seine Hände deuten frauliche Formen an, „von den offenherzigen Ausschnitten der Madln. Ich dachte, Sie sind begeistert. Etwa nicht?“
    Di Flavio lacht. „Erwischt, aber erzählen Sie das nicht meiner Frau. Sie kommt wahrscheinlich mit Freunden her. Allora, dann werden wir die Sache mal angehen. Damit meine ich aber jetzt nicht das Besichtigen der schönen Busen. Nicht, dass ich da falsch verstanden werde.“
    Heimstetten grinst. „Nehmen Sie mich mit? Nicht jetzt, versteht sich, sondern später zum Essen in den Nobelschuppen?“
    „Na, mal sehen, wo wir die Mafia aufspüren – ob bei einer Linguine mit Trüffeln oder bei einem Lachscarpacchio. Wann geht es morgen los?“
    „Gegen 19 Uhr, aber 19.30

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