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Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Titel: Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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vergeblich. Mist!, dachte sie. Da hat er natürlich alle verräterischen Dinge eingeschlossen, er ist ja nicht blöd.
    Enttäuscht machte sie den Schrank wieder zu. Ihre Hoffnung, jetzt noch ein wichtiges Indiz zu finden, sank auf den Nullpunkt. Trotzdem ging sie noch mal suchend im Zimmer herum. Da fiel ihr Blick auf den Tisch. Der Stapel Papiere war ihr vorher gar nicht aufgefallen. Kein Wunder, das oberste Blatt war weiß, und Tom hatte den Stapel genau an die Kante des Tischs gelegt. Obwohl sie erwartete, dass die anderen Blätter auch weiß sein würden, blätterte Marie den Stapel durch. Alle Blätter waren tatsächlich weiß, bis auf das letzte. Aufgeregt nahm Marie es in die Hand und las:
     
    1. Koffer
    2. Digitalkamera
    3. iPod
    4. Laptop
    5. Funkwecker
    6. Handy
    7. Armbanduhr mit Digitalanzeige
     
    Was war das denn? Etwa eine Liste mit all den Dingen, die Tom während der Parisreise von Leuten aus der Gruppe stehlen wollte? Dass an erster Stelle gleich »Koffer« stand, konnte einfach kein Zufall sein.
    Plötzlich hörte Marie Schritte vom Flur. Vor Schreck blieb ihr fast das Herz stehen. Tom! Hatte er etwas geahnt? Die Schritte blieben stehen, eine Tür quietschte, es klapperte.
    Marie schaute durch das Schlüsselloch. Vorne im Flur stand eine Putzfrau, die gerade aus einem kleinen Vorratsraum einen Eimer geholt hatte. Jetzt nahm sie den Eimer in die Hand und verschwand damit wieder im Treppenhaus. Marie stöhnte leise auf. Das hätte auch schiefgehen können!
    Ein Blick auf ihre Armbanduhr versetzte ihr den zweiten Schrecken: Schon halb neun! Jetzt würde das Abendessen bald zu Ende sein.
    Schnell zückte sie ihr Handy und fotografierte Toms Liste. Dann legte sie die Blätter wieder fein säuberlich auf einen Stapel, checkte, ob sie sonst keine Spuren hinterlassen hatte, und verließ das Zimmer. Als sie mit dem Dietrich die Tür wieder abschloss, zitterten ihre Hände. Während sie im Schlüsselloch herumstocherte, vergingen kostbare Sekunden. Endlich war es geschafft. Marie steckte Dietrich, Taschenlampe und Handy ein. Dann machte sie sich schleunigst auf den Rückweg. Nichts wie weg hier!
     

Schlaflos in der Nacht
    Als sie in den Speisesaal zurückkehrte, stand Tom von seinem Tisch auf und musterte sie besorgt. »Geht’s dir wieder besser? Verena und Luise haben mir erzählt, dass dir schlecht geworden ist.«
    Marie musste sich zusammenreißen, um nicht laut loszuprusten. Auf die Geschwätzigkeit der Superzicken war echt Verlass! Genau das hatten die drei !!! auch beabsichtigt.
    Damit Tom keinen Verdacht schöpfte, setzte sie schnell eine leicht leidende Miene auf und versicherte: »Ist nicht so schlimm, es geht mir schon wieder besser. War wohl eine allergische Überreaktion oder so …«
    Tom schluckte die Lüge. »Da bin ich aber froh!«
    Nur Mike, der Busfahrer, sah Marie misstrauisch an. Ob er etwas bemerkt hatte? Quatsch! Wahrscheinlich bildete sie sich das nur ein. Verschlossen wie immer, sagte er auch nichts, und Marie ging hinüber an ihren Tisch. Dort kam sie gerade rechtzeitig zum Nachtisch: Es gab Mousse au Chocolat, ihr Lieblingsdessert. Im ersten Moment wollte sie sich gierig darauf stürzen, denn ihr Magen, der den ganzen Abend kaum etwas bekommen hatte, knurrte jetzt gewaltig. Obwohl es ihr schwer fiel, riss sie sich zusammen und nahm als »geschwächte Magenkranke« nur langsam einen winzigen Löffel nach dem anderen.
    »Alles wieder okay?«, fragte Luise.
    Marie nickte. »Geht schon, keine Panik!«, sagte sie, während sie neidisch zu Franzis Dessertschale hinüberschielte.
    In dem Moment sagte Lena: »Kommt ihr noch mit in den Aufenthaltsraum? Wir könnten ein paar französische Chansons singen, ich hab meine Gitarre dabei.«
    »Au ja!«, rief Jasmin.
    Die anderen waren auch sofort begeistert und sprangen auf.
    »Was ist mit euch?«, fragte Lena.
    Kim lächelte sie an. »Wir kümmern uns noch ein bisschen um Marie und dann kommen wir nach.«
    »Versprochen?«, hakte Lena nach, die wohl nie verstehen würde, dass jemand etwas anderes spannender finden könnte, als langweilige Lieder zur Gitarre zu singen. »Ihr müsst kommen, bitte!«
    »Versprochen!«, sagte Franzi.
    Endlich zog Lena mit den anderen ab und ließ die drei !!! allein am Tisch zurück.
    »Isst du deine Mousse noch?«, fragte Marie.
    Franzi rieb sich den Bauch. »Nee, ich platze gleich!«
    Sofort schnappte sich Marie Franzis Schale und aß genüsslich ihre zweite Nachspeisenportion. Kim und Franzi sahen ihr

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