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Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Titel: Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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Warum riskierte Tom diese ganzen Diebstähle? Was hatte er für ein Motiv? Hatte er Schulden? Und wer war sein Auftraggeber? Schuldete er dem auch Geld? Wieder mal Fragen über Fragen und bis jetzt keine Antwort in Sicht!
    Als sich Marie wieder auf die linke Seite herumdrehte, bemerkte sie plötzlich einen schwachen Lichtschein aus dem Bett gegenüber. Las Kim etwa mit der Taschenlampe unter der Decke einen Krimi? Zuzutrauen wäre es ihr, schließlich war sie eine echte Leseratte. Doch auf den zweiten Blick erkannte Marie, dass Kim ihren Laptop mit ins Bett genommen hatte.
    »Was schreibst du denn jetzt noch?«, flüsterte sie ihr zu.
    Kim erschrak und zuckte zusammen. »Ach, du bist es!«, flüsterte sie zurück. »Ich schreib nur noch kurz was ins Detektivtagebuch.«
    »Verstehe«, sagte Marie und machte wieder die Augen zu. Kims leises Tippen auf den Tasten des Laptops war so schön gleichmäßig. So gleichmäßig, dass Marie innerhalb weniger Sekunden davon einschlief.
    Bald hatte Kim ihre Einträge beendet und las sich die Texte noch einmal durch.
     
    Detektivtagebuch von Kim Jülich
    Dienstag, 22:54 Uhr
    Es ist wieder mal so weit: Die drei !!! haben einen neuen Fall. Es ist schon unser fünfter, und ich bin total stolz auf uns!!! Eine Premiere ist es trotzdem: Zum ersten Mal sind wir nämlich im Ausland tätig und einem raffinierten Dieb auf der Spur. Unser Tatverdächtiger ist allerdings Deutscher: Es ist Tom, unser Reiseleiter. Hier kommt seine Personenbeschreibung:
    Tom Schüring, schlank, ca. 1,80 Meter groß, leicht ungepflegte, kinnlange braune Haare, Hang zu Dreitagesbart, auffälliger Leberfleck am rechten Unterarm, Kleidung zur Zeit französisch angehaucht (dunkelblaue Baskenmütze).
    Und das wissen wir bisher über ihn:
    Er hat vermutlich Verenas Koffer entwendet, ihn aber kurz darauf wieder auf ihr Zimmer gebracht bzw. zurückbringen lassen. Es wurde nichts gestohlen (wahrscheinlich aus Zeitmangel). Sein Auftraggeber (Name unbekannt) ist deshalb sauer auf ihn und hat ihm mit schlimmen Konsequenzen gedroht. Die Liste, die wir auf T.s Zimmer gefunden haben, lässt darauf schließen, dass er weitere Diebstähle plant und jetzt v. a. elektronische Geräte stehlen will. Sein Tatmotiv ist noch unklar. Meine Vermutung: Schulden aus dem Studium oder Erpressung durch den Auftraggeber. Nicht auszuschließen aus dem kriminellen Umfeld um T. ist das Jugendzentrum. Da wir gerade in Paris sind, sind Nachforschungen im Jugendzentrum leider zurzeit nicht möglich.
    Was mir bei der Gelegenheit gerade klar wird: Unsere Ermittlungen werden im Ausland viel schwieriger werden als in Deutschland. Hier in Paris haben wir niemanden, der uns hilft! Wir können nicht einfach zu Kommissar Peters und seinem Kollegen Polizeimeister Conrad ins Präsidium gehen und die beiden um Rat fragen. Wir können sie auch nicht wie bisher zur Verstärkung holen, wenn wir den Täter überführen werden (wovon ich stark ausgehe, dass es uns auch diesmal gelingt!). Keiner von uns – nicht mal Marie – kennt jemanden bei der französischen Polizei, und außer ein paar Brocken können wir auch alle kein Französisch. Das kann ja heiter werden! Zum Glück haben wir wenigstens unsere Handys dabei, zur Not müssen wir den Kommissar eben anrufen.
    Und noch jemand fehlt bei unseren Ermittlungen: Michi Millbrandt. Auf seine Kenntnisse in Sachen Fingerabdrücke und Chemie müssen wir auch verzichten.
    Aber all das müssen wir eben in Kauf nehmen, das Wichtigste ist doch, dass wir einen neuen Fall haben. Ich bin schon total gespannt, wie es weitergeht!
     
    Geheimes Tagebuch von Kim Jülich
    Dienstag, 23:09 Uhr
    Warnung: Nein, Franzi und Marie, ihr dürft mein geheimes Tagebuch immer noch nicht lesen! Diese Warnung gilt zeitlich unbegrenzt.
    Ich weiß nicht, was ich tun soll!!!
    Michi meldet sich nicht, jetzt ist es schon über 24 Stunden her, dass ich ihm die erste SMS geschickt hab. Auf die zweite und dritte hat er sich auch nicht gemeldet. Das macht er sonst nie! Normalerweise muss ich nie auf seine Antwort warten, er ist doch immer total lieb und aufmerksam. Was ist bloß los?
    Die ganze Zeit schon zermartere ich mir das Gehirn. Hat er keine Zeit? Ist er so beschäftigt? Aber was kann einen sechzehnjährigen Jungen derart in Atem halten, dass er nicht mal mehr dazu in der Lage ist, eine kurze SMS abzuschicken?
    Jetzt weiß ich es: ein anderes Mädchen! Er hat sich verliebt, anders kann es nicht sein. Nein, nein, nein, bitte nicht! Es hilft nichts,

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