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Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Titel: Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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und … und viel zu gefährlich!«
    »Hast du Angst?«, fragte Franzi. Es war ein offenes Geheimnis, dass Kim oft weiche Knie bekam, wenn es bei den Ermittlungen besonders brenzlig wurde, aber bis jetzt hatte sie ihre Angst immer rechtzeitig in den Griff bekommen.
    »Ich hab keine Angst!«, verteidigte sie sich. »Ich kalkuliere nur alle Gefahren und Risikofaktoren mit ein. Und was mir da noch gerade einfällt: Die Sache können wir eh vergessen, wir kommen nie und nimmer in Toms Zimmer, oder willst du zur Rezeption gehen, dich als Toms Nichte ausgeben und einfach nach dem Schlüssel fragen?«
    Da schaltete sich Marie ein. »Also wenn es darum geht, in Toms Zimmer zu kommen, das dürfte kein großes Problem sein. Die Schlösser hier sind total altmodisch und nicht gerade kompliziert, die könnte ich leicht knacken.«
    Franzi sah Marie grinsend an. »Ach so, klar! Das hat dir ja dein Vater gezeigt.«
    »Ja«, sagte Marie. »Es ist schon spannend, was er so alles für seine Rolle als Fernsehkommissar lernen musste. Und in die Kunst, Schlösser zu knacken, hat er mich natürlich gleich eingeweiht. Ist ein bisschen knifflig, aber wenn man mal den Bogen raus hat, geht es wie von selbst.«
    Kim biss sich auf die Lippe und sah unschlüssig von einer zur anderen. »Also ich weiß nicht … Findet ihr wirklich, dass wir das tun sollten?«
    »Natürlich!«, sagte Marie.
    »Klar!«, sagte Franzi.
    Schließlich gab sich Kim einen Ruck. »Ihr habt ja Recht. Dieser Tom hat es nicht anders verdient.«
    »Na, also!«, sagte Franzi und klopfte Kim auf die Schulter. »Dann müssen wir nur noch zwei Dinge klären: Wo Tom sein Zimmer hat und wann die Aktion starten soll.«
    »Ich weiß, wo Tom wohnt!«, rief Kim. »Ich hab zufällig gehört, wie er sich mit dem Busfahrer darüber unterhalten hat. Er hat sich nämlich beschwert, dass er so ein kleines Zimmer hätte, ganz am Ende vom Flur im dritten Stock.«
    »Gut«, sagte Marie »Wenn es nach mir geht, sollten wir die Aktion so bald wie möglich durchziehen.«
    Kim überlegte. »Am besten dürfte es während des Abendessens sein. Da sind alle unten im Speisesaal, und du hast freie Hand.«
    »Einverstanden«, sagte Marie. »Sobald ich die ersten zwei Gänge verdrückt habe, mach ich mich auf die Socken. Wollen wir doch mal sehen, was unser Tom so alles in seinem Zimmer herumliegen hat!«
    »So spät erst?«, fragte Franzi. »Dann ist doch das Essen gleich vorbei.«
    Marie lachte. »Du kennst die Franzosen nicht. Bei denen gibt es immer mindestens drei Gänge.«
     
    Marie sollte Recht behalten. Als die drei !!! kurz darauf zum Speisesaal hinuntergingen, entdeckten sie an der Tür einen Wochenplan, auf dem die Abendmenüs aufgelistet waren. Jeden Tag gab es sage und schreibe fünf Gänge!
    Kim schluckte. Warum war sie nur vorher so gierig gewesen und hatte sich unbedingt einen halben Schokoriegel reinziehen müssen? Wenn sie nicht aufpasste, würde sie noch als Kugel nach Deutschland zurückrollen.
    Als Marie, Kim und Franzi den Speisesaal betraten, winkten ihnen sofort die Superzicken entgegen.
    Verena rief auch noch quer durch den Raum: »Hier sind wir! Wir haben euch drei Plätze frei gehalten.«
    Lena, Sofie und ein paar andere Mädchen drehten sich herum und sahen die drei !!! spöttisch an. Wie oberpeinlich! Jetzt dachten sie garantiert, dass sich Marie, Franzi und Kim mit den Superzicken angefreundet hatten.
    Es blieb ihnen nichts anderes übrig. Wenn sie nicht weiter auffallen wollten, mussten sie sich zu den Superzicken hinsetzen. Stoisch ergaben sie sich in ihr Schicksal.
    »Hallihallo!«, rief Luise.
    Jasmin beugte sich über den Tisch. »Und, habt ihr schon was herausgefunden?«
    Noch auffälliger ging’s ja wohl kaum! Ein paar Leute am Tisch hoben interessiert die Augenbrauen.
    Kim warf den Superzicken einen warnenden Blick zu.
    »Ja«, sagte Franzi, »Paris ist wirklich klasse!«
    Verständnislosigkeit bei den Superzicken. Doch nach ein paar Sekunden, als der erste Gang aufgetragen wurde – salade piémontaise – checkten sie es endlich und stellten zum Glück keine weiteren Fragen mehr.
    Kim reichte den Salat an Marie weiter. Die schaufelte sich eine große Portion auf den Teller und fing an zu essen. Doch obwohl sie tierisch Hunger hatte, brachte sie kaum einen Bissen hinunter. Auf einmal war sie schrecklich aufgeregt. Wenn nun doch etwas schiefgehen würde? Wenn Tom während des Abendessens plötzlich einfiel, dass er etwas in seinem Zimmer vergessen hatte? Quatsch!

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