Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris
Mafia, gefürchtet. Wer weiß!
Als alle das Bild ausgiebig bewundert hatten, sagte Tom: »Sehr schön, jetzt würde ich sagen, kann sich jeder die Kunstwerke aussuchen, die er schon immer mal sehen wollte. Einen Flyer mit dem Lageplan der einzelnen Säle habt ihr ja von mir bekommen. Dann treffen wir uns wieder hier vor der Mona Lisa um –«, er warf einen Blick auf seine Armbanduhr – »in drei Stunden? Um fünf Uhr, ist das okay?«
Dagegen hatte keiner etwas einzuwenden. Langsam zerstreute sich die Gruppe. Nur Marie, Franzi und Kim blieben zurück.
»Und, was machen wir jetzt?«, fragte Kim.
Franzi deutete zu Tom hinüber, der immer noch vor der Mona Lisa stand. »Tja, ich fürchte, wir müssen an ihm dranbleiben.«
»Alle drei?«, sagte Marie leise. »Das ist doch viel zu auffällig.«
Kim nickte. »Du hast Recht. Eine genügt.«
»Und wer ist die Glückliche?«, fragte Franzi.
Marie und Kim tauschten einen schnellen Blick und grinsten. Dann sagte Marie: »Immer der, der fragt!«
Franzi stöhnte. »Na, toll! Eure Aktionen waren aber viel spannender.«
»Das kannst du doch jetzt noch gar nicht sagen«, tröstete Kim.
Franzi war zwar immer noch nicht überzeugt, aber es blieb ihr nichts anderes übrig, als nachzugeben. Schließlich war sie die Einzige, die bisher noch nicht allein aktiv geworden war.
Tom hatte sich inzwischen von der Mona Lisa gelöst und verließ den Raum. Franzi winkte Marie und Kim noch mal zu, dann folgte sie dem Reiseleiter.
Kim sah ihr nach und seufzte. »Hoffentlich passiert endlich mal wieder was! Tom ist mir in letzter Zeit viel zu unauffällig.«
»Das wird sich bestimmt bald wieder ändern«, sagte Marie zuversichtlich.
Da kamen plötzlich Verena, Luise und Jasmin zurück. Genervt verdrehten Marie und Kim die Augen. Was wollten die Superzicken denn jetzt schon wieder?
»Habt ihr was Neues gehört von dem Dieb?«, fragte Luise neugierig.
»Wir finden das alles ja sooo spannend!«, sagte Jasmin, und Verena nickte eifrig dazu.
Alle drei sahen so aus, als ob sie gerade erfahren hätten, dass sie bei den Dreharbeiten eines Fernsehkrimis als Statistinnen mitmachen dürften.
»Nein!«, sagte Marie kurz angebunden. »Es gibt nichts Neues.«
Kim versuchte, ein bisschen freundlicher zu sein. »Wir haben euch doch schon gesagt, dass unsere Ermittlungen streng geheim sind.«
»Streng geheim, streng geheim …«, äffte Jasmin sie nach. »Immer erzählt ihr dieselbe Leier. Könnt ihr euch nicht mal was anderes ausdenken?«
Marie hob ihre linke Augenbraue. »Sorry, wenn wir euch langweilen, aber jetzt entschuldigt uns, im Gegensatz zu euch haben wir nämlich was zu tun.«
Die Superzicken schnaubten verächtlich.
»Unverschämtheit!«, sagte Luise. »Das lassen wir uns nicht mehr länger bieten.« Damit zog sie tödlich beleidigt mit ihren Freundinnen ab.
Marie und Kim kicherten.
»Die sind wir endgültig los, wetten?«, sagte Kim.
»Glaub ich auch«, sagte Marie. »Und jetzt komm, ich will unbedingt noch mehr von den italienischen Malern sehen. Und dann wollte ich auch noch die Venus von Milo anschauen und einen Abstecher zu den Ägyptern und Griechen und Römern machen.«
Kim lachte. »Bist du sicher, dass die drei Stunden dafür reichen werden? Ich tippe eher auf drei Tage.«
Kim sollte Recht behalten. Die beiden schafften gerade mal die wichtigsten italienischen Gemälde, die Venus und einen Teil der ägyptischen Sammlung. Dazwischen waren sie sogar so erschöpft, dass sie sich kurz im Café ausruhen mussten und dabei das Angenehme mit dem Nützlichen verbanden: die ersten drei Postkarten an Kims Mutter zu schreiben.
Als Marie dann später bei den Ägyptern eine Sandsteinbüste des Sonnenkönigs Echnaton betrachtete, zeigte Kim auf ihre Armbanduhr.
»Mensch, wir müssen los! Es ist schon zehn vor fünf!«
Gemeinsam rannten sie los, quer durch den Sully-Flügel und hinüber zum Denon-Flügel. Als sie völlig außer Atem im Saal der Mona Lisa ankamen, waren die meisten aus der Gruppe schon da, auch Tom und Franzi. Nur die Superzicken leisteten sich eine noch größere Verspätung.
»Und, gibt’s was Neues?«, fragte Kim leise, weil Tom weit genug weg stand.
Franzi schüttelte den Kopf. »Nichts! Ich schwör euch, das waren die langweiligsten drei Stunden meines Lebens.«
»Das werden wir dir nie vergessen!«, sagte Kim.
Inzwischen waren die Superzicken auch eingetrudelt.
»Da seid ihr ja endlich«, sagte Tom zu Verena, Luise und Jasmin. »Gut, dann wollen wir
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