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Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Titel: Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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Falschen hinterhergejagt sind?«
    »Was meinst du damit?«, fragte Kim.
    »Na, dass womöglich Mike Verenas Koffer gestohlen hat und Tom gar nichts damit zu tun hatte?«
    Kim stöhnte auf. »Du hast Recht! Als Busfahrer ist es für ihn ja noch viel leichter, einen Koffer verschwinden zu lassen.«
    »Und wer weiß, was er sonst noch alles klauen will«, sagte Marie düster.
    Franzi kratzte sich am Kopf. »Das heißt, wir sind genauso schlau wie am Anfang. Mensch, jetzt müssen wir mit unseren Ermittlungen wieder bei null anfangen!«
    »Nicht ganz«, meinte Kim. »Immerhin haben wir schon mal zwei Straßennamen als Anhaltspunkt.« Damit sprang sie vom Fensterbrett, holte ihren Rucksack und kramte ihren Paris-Stadtplan heraus. »Dann wollen wir doch gleich mal nachsehen, wo die beiden Straßen sind.«
    »Die Rue de Rivoli brauchst du gar nicht nachzuschlagen«, sagte Marie. »Die kenn ich. Auf der sind wir heute nach Hause gefahren, sie führt am Louvre vorbei.«
    Kim faltete den Stadtplan auf und drehte ihn um. Auf der Rückseite stand ein ellenlanges Straßenverzeichnis. »Okay, dann schätze ich, dass Mike in dieser anderen Straße etwas Verbotenes vorhatte.«
    Franzi beugte sich mit Kim über das alphabetische Verzeichnis. »Hier ist sie! Rue de Rigny. Planquadrat M 6.«
    Aufgeregt drehte Kim den Stadtplan wieder um, und gemeinsam suchten sie die Straße. Diesmal war Kim die Schnellste. »Hier ist sie, die kleine Parallelstraße zum Boulevard Haussmann, ganz in der Nähe vom Place St. Augustin.«
    Ratlos sahen sich Marie, Franzi und Kim an. An dieser kleinen Straße schien nun wirklich nichts besonders auffällig zu sein.
    Kim wollte nicht so schnell aufgeben. Sie holte ihren Paris-Reiseführer und blätterte darin. »Die Straße steht nicht mal drin, nur über den Place St. Augustin schreiben sie, dass es da eine schöne Kirche gibt, die denselben Namen hat wie der Platz.«
    Franzi seufzte. »Schon wieder eine Sackgasse, das halt ich nicht aus!«
    Marie beugte sich noch mal über den Stadtplan und überprüfte die weitere Umgebung der Straße. »Hm, das einzig Interessante könnte noch die Gare St. Lazare sein. Vielleicht hat er sich ja am Bahnhof mit einem Komplizen getroffen oder etwas aus einem Schließfach abgeholt?«
    »Möglich«, sagte Kim, »aber das sind alles nur vage Vermutungen, so kommen wir nicht weiter.«
    Franzi zog ihre Füße an und starrte enttäuscht aus dem Fenster. Plötzlich zuckte sie zusammen. »Bleibt, wo ihr seid, macht keine auffällige Bewegung! Ich mach nur schnell das Licht aus und hol unser Fernglas.«
    »Was ist denn?«, flüsterte Marie.
    Als Franzi den Lichtschalter ausgeknipst hatte und im Dunkeln zurückkam, sagte sie: »Da unten ist unser Busfahrer.«
    Gebannt schauten Marie und Kim hinunter auf dem Parkplatz, der von zwei Lampen nur spärlich erleuchtet wurde. Tatsächlich! Mike kam gerade aus dem Hintereingang des Hotels und steuerte auf seinen Bus zu.
    »Was will er denn da jetzt?«, fragte Kim. »Heute muss er doch gar nicht mehr fahren. Und außerdem gibt es eh gleich Abendessen.«
    »Vielleicht will er ja die Zündkerzen überprüfen?«, sagte Marie.
    Franzi und Kim unterdrückten ein Kichern. Dann wurden sie schnell wieder ernst und beobachteten den Busfahrer abwechselnd durch das Fernglas. Kim registrierte schnell seine Kleidung und speicherte sie in ihrem Kurzzeitgedächtnis ab: dunkle Hose, heller Pullover und ein langer, gestreifter Schal, Turnschuhe, keine Kopfbedeckung. Leider konnte sie wegen des schlechten Lichts die genauen Farben nicht erkennen.
    Mike ging inzwischen zur Vordertür seines Reisebusses, sperrte sie auf und verschwand in der Fahrerkabine. Nach ein paar Sekunden machte er das Deckenlämpchen über seinem Lenkrad an. Die drei !!! konnten seinen Schatten erkennen und seine Bewegungen. Eine Weile beugte sich der Busfahrer nach unten, dann tauchte er wieder auf und schien etwas im Handschuhfach zu suchen. Danach knipste er das Deckenlämpchen wieder aus und blieb im Dunkeln sitzen.
    »Was treibt der da?«, wunderte sich Franzi. »Meditiert er, oder was?«
    »Glaub ich kaum«, sagte Marie. »Oh Mann, er wird uns doch nicht etwa einpennen?«
    Die Sorge war unbegründet. In dem Moment ging die Vordertür auf, und Mike kam heraus. Nachdem er die Tür abgeschlossen hatte, blieb er abrupt stehen. Misstrauisch drehte er den Kopf nach links und nach rechts. Unwillkürlich wichen die drei !!! ein Stück von ihrem Fenster zurück.
    Maries Herz schlug schneller.

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