Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris
noch im Büro! Er machte zwar oft Überstunden, aber vielleicht wollte er ja ausgerechnet heute früher ins wohlverdiente Wochenende …
Nach dem zweiten Freizeichen klickte es. »Kommissar Peters?«
Marie fiel ein Stein vom Herzen. »Ich bin ja so froh, dass Sie da sind!«
»Wer spricht denn da?«, fragte der Kommissar.
»Entschuldigung«, sagte sie. »Hier ist Marie Grevenbroich.«
»Ach, Marie von den drei !!! Was gibt’s? Sagt bloß, ihr seid schon wieder an einem neuen Fall dran?«
Marie lächelte geschmeichelt. Die Stimme des Kommissars klang richtig respektvoll, er schien mittlerweile große Stücke auf die Detektivarbeit der drei !!! zu halten.
»Stimmt«, sagte Marie, »Sie haben ins Schwarze getroffen. Wir sind einem Schmuggler auf der Spur. Wir sind nämlich nicht in Deutschland, sondern in Paris!«
»In Paris?« Der Kommissar schnappte nach Luft. »Machst du Witze?«
»Überhaupt nicht«, sagte Marie. »Wir sind hier auf einer Fahrt vom Jugendzentrum, und wir haben Beweise, dass der Busfahrer ein Schmuggler ist. Aber jetzt wissen wir nicht, was wir machen sollen, weil wir doch morgen schon wieder heimfahren und nicht wirklich Französisch können und …«
»Langsam, langsam«, unterbrach sie Kommissar Peters. »Bitte erzähl mir alles von vorne und schön langsam, ja?«
Marie holte tief Luft, um ihre Aufregung in den Griff zu kriegen. Dann fing sie noch mal von vorne an und berichtete jedes einzelne Detail ihrer Ermittlungen. Franzi und Kim neben ihr rutschten ungeduldig auf dem Bett herum.
Als sie fertig war, meinte der Kommissar: »Oje, eine leichtere Aufgabe habt ihr nicht zufällig für mich so kurz vor dem Feierabend?«
»Leider nicht«, sagte Marie.
Kommissar Peters seufzte. »Frankreich, Frankreich! Na, gut, wie hieß noch mal dieser Busfahrer?«
»Michael Löhmer«, wiederholte Marie. »Könnten Sie nicht mal in Ihrer Datenbank nachsehen, ob er vorbestraft ist?«
»Das könnte ich schon«, sagte Kommissar Peters. »Aber das wird eine Weile dauern, ich hab meinen Computer schon heruntergefahren. Soll ich dich zurückrufen?«
»Gern«, sagte Marie, die sich eh schon ein bisschen Sorgen wegen der Kosten machte, so ein Auslandsgespräch mit dem Handy war sicher schweineteuer. »Meine Nummer ist …«
Der Kommissar unterbrach sie ein zweites Mal. »Danke, die hab ich schon auf dem Display gesehen.«
»Okay, dann bis gleich!«, sagte Marie und legte auf.
Kim drückte die Daumen. »Gleich wissen wir mehr … Ich kann’s kaum noch erwarten.«
»Ich auch nicht«, sagte Franzi. »Wetten, unser Mike hat schon mal ein krummes Ding gedreht? Vielleicht hat er ja Zündkerzen von China nach Deutschland geschmuggelt?«
Kim und Marie prusteten los.
Da klingelte Maries Handy. Schnell hob sie ab. »Und, sind Sie fündig geworden?«
»Leider nicht«, sagte Kommissar Peters. »Euer Michael Löhmer hat keinerlei Einträge, keine Vorstrafen, nur ein paar Punkte in Flensburg, weil er öfter zu schnell gefahren ist, aber das ist alles.«
Enttäuscht sah Marie ihre Freundinnen an. »Wirklich nichts? Sind Sie sicher?«
»Bombensicher«, sagte der Kommissar.
Marie schluckte ihre Enttäuschung hinunter. »Schade, da kann man nichts machen. Aber wir haben ja zum Glück den Beweis auf unserem Aufnahmegerät, da gibt er ganz klar zu, dass er Schmuggler ist. Das müsste doch reichen, um ihn von der französischen Polizei festnehmen zu lassen. Morgen Vormittag besichtigen wir noch Versailles, das wäre eine super Gelegenheit, um ihn abzupassen, ich kann Ihnen genau die Zeiten und wo wir sind durchgeben.«
»Ich glaube, das stellt ihr euch ein bisschen zu einfach vor«, sagte Kommissar Peters. »In Frankreich gelten andere Gesetze. Da kann ich nicht eben mal einen Streifenwagen losschicken. Zuerst müsste ich herausfinden, welches Präsidium überhaupt zuständig ist, und selbst wenn ich endlich den Richtigen gefunden habe, was sage ich ihm dann? Dass ich einer vagen Spur nachgehe, der Tatverdächtige aber keinen Eintrag in der deutschen Verbrecherkartei hat?«
»Bitte!« Marie legte ein schmeichelndes Flehen in ihre Stimme.
Der Kommissar grummelte etwas Unverständliches.
»Kennen Sie nicht zufällig jemanden von der Pariser Polizei?«, fragte Marie. »Persönlich, meine ich?«
»Ja, schon«, gab der Kommissar zu. »Vor einem Jahr hab ich auf einem europäischen Kongress einen Pariser Kommissar kennen gelernt. Er spricht fließend Deutsch und ist sehr nett.«
»Das ist ja super!«, rief
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