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Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris

Titel: Tatort Paris - Wich, H: Tatort Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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dich, Mike! Es ist doch nischts passiert.«
    »Nichts passiert«, wiederholte der Busfahrer. »Du bist gut, aber beinahe wäre etwas Schreckliches passiert. Und dann würden wir beide jetzt im Polizeiauto sitzen und schon morgen im Knast sein.«
    »Du machst alles gleich so dramatisch«, sagte Philippe. »Komm, lass uns noch irgendwo einen Wein trinken gehen.«
    »Wie kannst du jetzt bloß an Wein denken?«, rief Mike empört. »Nein, ich fahr sofort los, ich bin sowieso spät dran.«
    Philippe zuckte mit den Schultern. »Wie du meinst, war nur ein Vorschlag. Also dann, wann sehen wir uns wieder? Weißt du schon was?«
    »Nein«, antwortete Mike.
    »Können wir schon was ausmachen?«, hakte Philippe nach.
    »Nein!«, sagte Mike schon etwas schärfer. »Ich ruf dich an.«
    Da gab Philippe es auf, weiter zu drängen. Er hob den Arm und winkte Mike kurz zu. Dann nahm er die Plastiktüte fest in die Hand und ging davon. Mike sprang in seinen Bus, als wäre die Polizei tatsächlich hinter ihm her, und brauste davon.
    Wie betäubt kamen die drei !!! hinter dem Kleinbus hervor und nahmen ihre Sonnenbrillen ab.
    »Was war denn das jetzt?«, fragte Kim und zupfte an ihrem Seidentuch herum.
    Franzi pfiff durch die Zähne. »Also für mich riecht das verdammt nach Drogen, die Geldübergabe, der Umschlag, die Tüte, in der wahrscheinlich der Stoff drin war ...«
    »Ja, genau«, sagte Marie. »Konntet ihr den Schriftzug auf der Plastiktüte lesen?«
    Kim und Franzi schüttelten die Köpfe.
    »Nee«, sagte Kim, »aber vielleicht stand ja auf Persisch ›Haschisch – beste Qualität‹ drauf?«
    Marie kicherte. Dann dachte sie wieder kurz an das Aufnahmegerät. Klar war es schade, dass sie es nicht dabei gehabt hatten, aber andererseits hatten auch weder Mike noch Philippe ein Geständnis abgelegt. Noch nicht!
    Plötzlich riss Kim ihr Seidentuch vom Kopf. »Hilfe, wir müssen zurück zum Bus, sonst reißt uns Tom noch den Kopf ab!«
     

Alles klar, Herr Kommissar!
    Vierzig Minuten später stieg Marie aus dem Bus und ging auf das Jugendhotel zu. Kim war mal wieder viel zu ängstlich gewesen. Die drei !!! waren genau rechtzeitig auf den Parkplatz gekommen, als auch die anderen dort eintrudelten und Mike an der Vordertür des Bus lehnte, als ob er die ganze Zeit dort gewesen wäre. Tom hatte sie wie immer übertrieben freundlich begrüßt und sich besorgt erkundigt, ob es Marie immer noch schlecht sei. Sofort hatte sie versichert, dass es ihr wieder gut ginge, und Sofie einen dankbaren Blick zugeworfen.
    Jetzt freute sich Marie darauf, nach oben zu gehen und endlich die schwere Tasche loszuwerden. Zum Glück war auch noch viel Zeit bis zum Abendessen.
    Als sie die Haustür aufmachte und schwungvoll die Eingangshalle durchquerte, rief plötzlich jemand hinter ihr: »Warte, nischt so schnell!«
    Verwundert drehte sie sich um. Vor ihr stand Christophe, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, und blitzte sie frech an.
    Marie warf ihre blonden Haare nach hinten. »Wieso? Was ist?«
    Christophe grinste noch frecher. »Vermisst du nichts?«
    »Nicht dass ich wüsste«, sagte Marie und überlegte, was das werden sollte, ein Frage- und Antwortspiel oder ein Flirt.
    Da tippte ihr Franzi auf die Schulter. »Wir gehen schon mal rauf ins Zimmer. Treffen wir uns gleich wieder im Aufenthaltsraum?«
    »Klar«, sagte Marie, die nur mit halbem Ohr zugehört hatte.
    Aus den Augenwinkeln registrierte sie, dass Kim von einem bis zum anderen Ohr grinste und Franzi genervt die Augen verdrehte. Sie ließ sich davon nicht ablenken und konzentrierte sich wieder auf Christophe.
    Der zwinkerte ihr verschwörerisch zu und raunte: »Isch hab ja gehört, dass es hier von Dieben nur so wimmelt. Du solltest unbedingt besser aufpassen.«
    Marie wurde hellhörig. Hatte sich die Umfrage, die Franzi und sie gemacht hatten, etwa schon bis zu den Franzosen rumgesprochen?
    Da nahm Christophe seine Hände hinter dem Rücken weg und präsentierte Marie ein grünes Seidentuch.
    »Wo hast du das her?«, fragte Marie.
    Christophe klimperte unschuldig mit seinen dichten Wimpern. »Gestohlen natürlisch!«
    Jetzt machte es Klick bei Marie. In der Eile beim Aussteigen hatte sie ihre Tasche nicht richtig zugemacht, und das Tuch musste wohl herausgerutscht und auf den Boden gefallen sein.
    Marie setzte ihren verführerischsten Augenaufschlag ein. »Dann bist du also ein ganz schlimmer Dieb?«
    Christophe nickte und versuchte, dabei ernsthaft zu bleiben. Marie streckte ihre Hand

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