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Titel: Tatort www Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goetz Schartner
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Wir haben doch damit gerechnet, dass spätestens am nächsten Donnerstag das Geld für das Projekt auf unserem Konto ist. Die HEV Werks AG wird keinen Cent zahlen, wenn du am Montag den Projektabschluss nicht durchführen kannst. Ich habe dir gleich gesagt, dass wir denAuftrag niemals hätten annehmen dürfen. Sechs Monate Arbeit und die Bezahlung erfolgt erst nach Abschluss des Projektes. Was machen wir jetzt, Till?“
    Till wurde ganz flau. Er versuchte seine Frau zu beruhigen: „Das schaffen wir schon. Ich werde Montag früh Kommissar Gruber anrufen und ihn um eine Kopie der Daten bitten. Notfalls kann uns sicherlich ein Rechtsanwalt helfen.“
    Während des Frühstücks am nächsten Morgen klingelte das Telefon. „Weber“, meldete sich Susan.
    „Susan, hier ist Sven Nielsen. Ich muss mit deinem Mann sprechen“, kam es kurz angebunden aus dem Telefon. Verwundert gab Susan das Telefon an Till weiter.
    „Sven, was gibt’s?“, fragte Till den Vorstand seines Fußballvereins.
    „Till, einer der Väter aus deiner Jungenmannschaft hat gesagt, dass gegen dich ein Ermittlungsverfahren wegen der Verbreitung von Kinderpornografie läuft.“
    „Das stimmt so nicht“, versuchte Till sich zu verteidigen.
    „Lüg mich nicht an!“, unterbrach ihn Sven. „Ich habe auf YouTube ein Video von der Hausdurchsuchung gesehen. Egal, hör zu: Wir haben noch gestern Abend deshalb eine Vorstandssitzung abgehalten. Du bist ab sofort als Trainer abgesetzt. So jemand wie du trainiert unsere Kinder nicht. Das können wir nicht verantworten. Der Gesamtvorstand hat dir gestern Abend Hausverbot erteilt. Wir halten es auch für besser, wenn dein Sohn vorerst nicht mehr bei uns spielt. Wir haben nichts gegen Paul, aber was du gemacht hast, hat sich schon überall rumgesprochen. Aber halte vor allem du dich von unseren Kindern fern. Andernfalls werden wir die Sache der Polizei aus der Hand nehmen,“ drohte Sven und legte auf, ohne eine Antwort abzuwarten.
    Zitternd und blass hielt Till das Telefon in der Hand und schaute seine Frau an.
    Till brauchte einige Minuten, bis er sich halbwegs von dem Schock des Anrufs erholt hatte. „O Gott, wie soll das bloß weitergehen?“, schluchzte Susan verzweifelt.
    „Susan, ich muss noch heute etwas unternehmen. Das kann nicht bis Montag warten. Wer weiß, was bis dahin noch alles passiert. Als Erstes benötigen wir einen guten Rechtsanwalt, einen Strafverteidiger.“ Susan erschrak bei diesem Wort.
    „Am besten, wir fragen heute Abend Björn. Mit seinem Wissen als IT-Leiter kann er uns sicher helfen, im Internet den richtigen Rechtsanwalt zu finden.“
    „Ich rufe ihn gleich mal an und frag, ob sie zu Hause sind.“
    „Hoffentlich kann Emma die Party überhaupt genießen“, bemerkte Susan, nachdem sie ihre Tochter bei Freunden abgesetzt hatten und nun an der Haustür von Tills Bruder Björn klingelten.
    „Moin“, begrüßte Björn Weber seinen Bruder, Susan und Paul. „Da seid ihr ja. Na, Paul, dann mal ab zu Vincent, der wartet schon“, schickte Björn seinen Neffen ins Zimmer seines Sohnes.
    „Und, was ist mit euch los, Till? Du zitterst ja“, bemerkte Björn verdutzt.
    Till klärte seinen Bruder über die Lage auf, in der er sich mit seiner Familie befand, und schloss: „Ich bin doch kein Perverser und erst recht kein Kinderschänder! Aber es geht noch weiter. Heute Morgen habe ich einen Anruf vom Vorstand unseres Fußballvereins bekommen. Die haben mich als Trainer abgesetzt und mir Hausverbot erteilt. Paul soll auch nicht mehr am Training teilnehmen. Angeblich kursiert ein Video von der Hausdurchsuchung im Internet.“
    „Lieber Himmel!“, stieß Björn entsetzt aus. „Verbreitung von Kinderpornografie – wie kann denn das passieren? Deine Kinder oder Susan werden sich so etwas kaum angesehen haben“, fuhr Björn fort. „Till, mal ehrlich. Hast du dir vielleicht einfach ein paar Fotos oder Videos von nackten Frauen angesehen?“
    „Björn, spinnst du? Ich sehe mir keine Pornos an.“
    „Okay, dann gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder wurde einer von euren Computern oder das WLAN gehackt. Das WLAN an eurem DSL-Router habe ich beim Einrichten deaktiviert, da wir beim Einzug ins Haus in jeden Raum Netzwerkkabel gezogen hatten und das WLAN wird entsprechend nicht benötigt“, stellte Björn fest. „Auch wenn ich es kaum glauben kann, da ich eure Computer wirklich gut abgesichert habe, aber dann muss wohl doch irgendetwas mit einem eurer Rechner sein.“
    „O

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