Tattoo
wegnahm.
Im ersten Moment wollte sich Empörung breitmachen, doch er unterdrückte sie. Natürlich hatte sich Sam zurückgezogen, was hätte es auch für einen Grund geben sollen, dies nicht zu tun. Innerlich seufzend, fuhr William den Rest der Strecke zu seinem Haus.
Während Sam sich ins Zimmer verzog und duschen wollte, nahm William in der Küche platz, direkt gegenüber von Sean, der ihn fragend ansah. Nervös sah sich der Anführer um. „Sag mal, wenn Sarah dich berührt, spürst du dann so eine Entspannung oder dergleichen?“
„Kommt darauf an, ob ich genug Energie habe, wenn ja …“ Sean grinste. „… dann könnte ich mich vergessen. Der Überschuss sorgt dafür, dass man sich geradezu high fühlt.“
„Und dem anderen geht es dann genau so?“
„Nicht zwingend, wenn er weniger Energie hat, oder sich bewusst damit auseinandersetzt, kann einer auch den Verstand bei sich behalten.“ Lachte Sean auf um dann irritiert zu seinem besten Freund zu sehen. „Wieso?“ Die Frage brauchte William nicht beantworten, denn schon schmunzelte sein Gegenüber. „Wir hätten es euch sagen sollen, oder? Hole ich es mal nach. Jede Berührung, festigt euer Band. Die Energie, die übertragen wird, füllt sich bis zum Maximum, alles darüber hinaus ist eine Reserve, die man für andere Sachen nutzen kann. Will, auch wenn du das nicht gerne hörst, man fühlt sich zueinander hingezogen und ich kann dich etwas beruhigen, dein Verlangen verspürt Sam als sein eigenes. Es ist relativ gleich, was der eine und der andere Partner will. Die Frage ist nur, wollt ihr euch dem hingeben und überschreitet die Grenzen einer Freundschaft, oder haltet ihr euch lieber distanziert?“
William sog scharf die Luft ein und stieß sie wieder aus. „Wir haben also eine Wahl?“
„Natürlich. Es gibt einige Partnerschaften, die wohl eher als Freundschaften anzusehen sind, auch wenn das sehr selten ist. Die sexuelle Spannung wird immer größer und das Verlangen den anderen zu berühren nimmt immer mehr zu, besonders wenn man sich dem nicht ergibt. Aber klar, einige schaffen es.“ Für Sean schien es leicht zu sein darüber zu sprechen, während sich William unwohl fühlte. „Was willst du noch wissen?“
„Zu viel, als dass ich dich das fragen wollte.“
„Frag ruhig, nur so wird man schlauer.“
Nervös fuhr er durch seine Haare und ließ seine Augen ruhelos umherwandern. „Wir saßen vorhin im Auto … Sam hat das mit der Wärme erzählt und nun ja, er hat es mir auch gezeigt. Ich hab mich bald in seinen Augen verloren und dann ließ er mich einfach los.“
Sean nickte verstehend. „Und du wolltest das nicht. Hast das Gefühl genossen, warst versucht dich darin zu verlieren. William, nicht nur, dass ihr euch gerade einmal ein paar Tage kennt, auch dass eure Bindung etwas ungewöhnlich ist, setzt eure Hemmschwelle höher. Er weiß nicht was du willst, du nicht was er und deshalb zieht immer einer von euch die Handbremse. Lasst euch etwas Zeit, das ergibt sich, sofern ihr das beide wollt. Willst du es denn?“
Ebenso fragend wie Sean, sah auch Bennet, der gerade rein kam, zu seinem Anführer. William ließ seinen Kopf auf den Tisch fallen. Der Älteste hatte ihm nun wirklich noch zu seinem Glück gefehlt.
„Ich wäre dafür es herauszufinden, statt nur hier zu reden. Was sagst du, William, wäre das eine Idee?“ Bennet nahm neben ihm platz und grinste.
„Und wie soll das aussehen?“ Misstrauen machte sich in William breit. So sehr er seinen Kriegern vertraute, wenn es um einen Kampf ging, so misstraute er ihnen gerade.
Es schien, als ob sich die zwei Krieger wortlos absprachen, beide grinsten unverschämt und der Ältere erklärte es ihm dann.
William sah zum zehnten Mal auf die Uhr, doch der Zeiger wollte sich einfach nicht fortbewegen. Um drei würde Sam Feierabend haben und er ihn abholen, wie es abgesprochen war. Der Plan seiner zwei Freunde lief in seinem Kopf wie eine Dauerschleife und er war gespannt wie es funktionieren würde. Ging Sam darauf ein, oder tat er es als unnötig ab?
Endlich zeigte die Uhr halb drei und William machte sich auf den Weg. Zehn Minuten vor der Zeit fand er sich am Club wieder und stellte seinen Wagen ab. Gleich würde er Sam fragen, ob er ein Zimmer mit ihm teilen wollte. Ein komischer Gedanke wie William fand und doch, die einzige Möglichkeit um sich sicher zu werden, ob er es konnte und wollte. Doch bei einem war er sich sicher und das seit nun acht Stunden. Er
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