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Tattoo

Tattoo

Titel: Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rigor Mortis
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an dir, obwohl du ein Mann bist? Bestimmt nicht freiwillig! So gut siehst du auch wieder nicht aus!“
    Plötzlich griff jemand an Williams Handgelenk, der entspannt sitzen blieb. Er brauchte nicht hinzusehen, wer das war, allein das Kribbeln in seinem Körper verriet es ihm. Sam öffnete sein Armband, was das Tattoo beherbergte, um sich dann die Ärmel seines Hemdes hochzukrempeln. Dann ergriff er die Hand von William, drehte sie mit der Innenfläche nach oben auf die Theke. Beide Tattoos zeigten sich und ihr Gegenüber stockte.
    „Unterlass es, meinem Partner irgendwas zu unterstellen!“
    William erschrak innerlich, vor der drohenden Stimme hinter ihm. Er spürte die Brust von Sam an seinem Rücken, der hämmernde Herzschlag der zu ihm drang.
    „Du wolltest nie was von Männern wissen!“, wisperte John und sah immer wieder perplex auf die Hände, die ineinander lagen.
    „Korrekt wollte ich nie und nun ist es anders.“
    Verräterisch schlug Williams Herz in seiner Brust, dass er meinte, jeder müsste es hören und sehen. Hatte Sam das so gemeint, wie er es sagte? Oder war es einfach eine Klarstellung, weil das Schicksal es so für sie vorgesehen hatte?
     
    Stephan durchbrach die Situation und schickte seine Angestellten sich umziehen, während er selbst bei William platz nahm. „Meine Güte, du machst aus dem Kleinen einen echten Mann!“, feixte der Clubbesitzer.
    „Ich denke, das war er schon immer, oder nicht?“
    „Nun ja. Sam ist zu freundlich, klare Ansagen sind eher selten. Dass er gegen dich gegangen ist, hat uns wirklich verwundert. Das ist gar nicht seine Art gewesen. Genau wie heute, die eine Frau hat ihn gar nicht mehr in Ruhe gelassen und er hat sie lediglich nett abgewimmelt. Kaum bist du da, scheint er wie ausgewechselt.“
    Das gesprochene Wort hörte sich gut an, sehr gut sogar, wenn William es zugab. Immer noch schlug sein Herz zu schnell, jagte das Blut durch den Körper und schien auf Hochtouren laufen zu wollen. „Es ist eine merkwürdige Situation.“
    „Bestimmt. Aber er hat euch geoutet und das vor John. Eine Tratschbase wie aus dem 18. Jahrhundert, das darfst du mir glauben.“ Stephan sah auf seine Hände, lächelte halbherzig, was bei seinem ehemaligen Anführer einen irritierten Blick zur Folge hatte.
    „War eine lustige Zeit, nicht wahr?“
    Wehmut lag in den Augen des früheren Kriegers. „Absolut, manchmal …“
    „Vermisst du die Zeit mit uns?“, fragte William nun geradeaus.
    Ein Nicken kam von Stephan, ebenso ein schweres Seufzen. „Ich wollte nie gehen, aber Anna wollte auch nicht im Haus wohnen.“,
    „Ja und? Ich hätte nie etwas gesagt. Selbst Sarah und Sean habe ich angeboten auszuziehen. Das Haus war gedacht als Heim für uns, als wir noch allein waren. Deshalb hättest du nicht gehen müssen.“ William lächelte und bemerkte wie sein Freund überrascht zu ihm sah.
    Mit dem Angebot, dass Stephan jederzeit seinen Dienst wieder antreten dürfte, verabschiedete sich William und verschwand mit Sam zum Auto.
     
    Dieser sackte regelrecht in den Sitz und ließ seinen Kopf gegen die Stütze fallen.
    „Alles in Ordnung Sam? Fehlt dir was?“
    Der angesprochene sah müde zu William. „Alles okay, war anstrengend und dann noch John. Sorry wegen der Show, war affig, ich weiß, aber langsam sollte er verstehen, dass ich nichts von ihm will. Seit Monaten klebt der Kerl an mir. Will nicht akzeptieren, dass ich nicht an Männern interessiert bin.“
    Es kam einem Magenschlag gleich, den William erhielt. Eine klare Antwort hatte er jetzt erhalten. Ein dumpfes Gefühl machte sich in ihm breit, sodass er wortlos das Auto startete und nachhause fuhr.
     
     
    Zwei Wochen, die William mehr als lang vorkamen, hatte er nun schon hinter sich. Ironisch lachte er auf, fehlten ja nur noch ein paar Jahrhunderte neben einem Mann, mit dem er seit einer Woche in Schweigen lebte. Nicht ganz korrekt, William schwieg seit der Nacht, doch seit einer Woche hatte Sam es nun aufgegeben, ihn in ein Gespräch verwickeln zu wollen.
    Die Anspannung zwischen beiden war spürbar, jeden Tag und auch nachts, wenn sie gemeinsam in einem Bett schliefen. Sie brauchten einander, das war ihnen beiden bewusst und da sie sich am Tage aus dem Weg gingen, blieb ihnen nur die Nacht, um die Energie zu bekommen, die sie benötigten.
    Jeden Morgen wachte William mit Sam im Arm auf. Doch dieses eigentlich entspannte und gute Gefühl zu genießen, war nicht möglich. Die Worte der einen Nacht hallten in seinen

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