Tattoo
Alarm, irgendwo machte irgendwer Ärger.
Sam war frustriert und als er Schritte auf dem Flur hörte, schloss er eiligst die Augen. Sam wollte mit keinem reden und so stellte er sich schlafend.
Irgendwer kam rein und verschwand kurz darauf wieder. Erleichtert öffnete Sam die Augen und sah zur Decke. Ihm gingen die letzten Wochen durch den Kopf, die Nähe, die William ihm geschenkt hatte und nun diese Haltung. Woran es wohl lag, dass dieser ihm nun nicht die gleiche Aufmerksamkeit schenkte? Dabei hatte er sich nichts mehr gewünscht, als diese Liebkosungen zu erwidern. Sollte er die Initiative ergreifen? Über diese Gedanken schlief er ein.
Doch selbst seine Träume brachten keine Erkenntnisse und dass William dieses Mal nicht eng bei ihm lag, war wie eine kalte Dusche. Hatte der ihm die Nähe und Aufmerksamkeit nur geschenkt, weil er so krank gewesen war? Keine wahren Gefühle?
Schwer seufzend versuchte Sam sich aufzusetzen und es funktionierte, auch wenn es ihn anstrengte. Selbst in den Stand schaffte er es, doch schon nach zwei Schritten schlug sein Körper mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden auf.
Er vernahm das Geräusch von Williams raschem Aufstehen. „Was machst du?“
„Ich wollte mal sehen wie der Boden beschaffen ist. Unter dem Schrank ist ganz schön viel Staub!“
Irritiert sah William Sam an, dann zu dem großen Kleiderschrank. „Soll ich dir einen Lappen bringen, wo du schon da unten bist?“
„Zu freundlich von dir, den kannst du dir aber auch …“
Das Klopfen an der Tür unterbrach Sam, der nun genervt aufsah, als ein Mann eintrat. Dieser sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, dann fragend zu William. „Sam wollte nur kontrollieren wie sauber es hier ist und hat Dreck unter dem Schrank gefunden.“
„Putzen kannst du später. Hey ich bin Steve und für diese Woche noch dein persönlicher Antreiber. Es freut mich übrigens, dass es dir wieder so gut geht. Erlebe ich selten!“, dabei half der Krankenpfleger Sam auf.
„Danke, auch für die Pflege der letzten Wochen.“
„Du hast wirklich alles mitbekommen? Peinlich und ich habe mich nicht mal vorgestellt.“ Steve zwinkerte und drückte Sam zurück. „So wir machen schnell ein paar Übungseinheiten, bis dahin sollte William fertig sein und dann gehen wir ins Bad.“ Dieser streckte daraufhin Sams sämtliche Gliedmaßen, motivierte ihn für leichte Druckübungen. „Du musst dich mehr bewegen. Einfachste Übungen werden dir helfen.“
Sam nickte und sah zum Bad, wo William herauskam. Lediglich ein Handtuch verhüllte seinen Intimbereich. „Fertig mit deiner Untersuchung vom Fußboden?“, sah dieser ihn an.
„Ich mache später weiter. Hast du ein Problem damit?“, woher die Gereiztheit kam, konnte Sam nicht sagen, aber er wollte William am liebsten an die Kehle gehen. Dieser zuckte in dem Moment mit den Schultern und zog sich an. Dabei ließ er Sam einen Blick auf sein Gesäß werfen, das ihn zum Stocken brachte. Selbst als William ihn wieder verpackt hatte, starrte Sam weiter auf dessen Hinterteil, bis ihn Steve anstieß. „Sabber nicht!“, flüsterte dieser und half ihm auf um ins Bad zu kommen. „Darf ich indiskret werden?“ Sam sah seinen Pfleger kritisch an, nickte aber. „Dein erster Blick eben, sagte so viel wie: Ich bring dich um. Dein Zweiter: Leg mich flach. Was hast du nun wirklich gedacht?“
Er spürte wie sein Gesicht rot anlief, sein Blick senkte sich beschämt auf die schwarzen Fliesen. „Kommt schon hin. Shit!“
„Wieso fluchst du? Ihr seid doch in einer Partnerschaft, oder habe ich das missverstanden?“
„Nein, also ja ist schon richtig, sind wir. Aber …“
Steve verstand auch ohne, dass Sam es aussprechen musste und nickte verstehend. Kurz verschwand der Pfleger hinaus und kam dann mit einem Hocker zurück. „Der ist zum Duschen, wenn du nicht mehr stehen kannst, setzt du dich eben.“
Drei Stunden dauerte es, bis Sam Steve los war und langsam aber sicher war er wirklich genervt. Diese Übungen hatten etwas von Kinderturnübungen und das ewig gute Zureden tat sein übriges. Dann nervte ihn auch noch Fred, der seinen Kopf untersuchen wollte und damit Kopfschmerzen auslöste. Der Tag hatte beschissen angefangen und es schien sich ebenso weiter entwickeln zu wollen. Ein Glück war der Arzt nach nur 15 Minuten vor Sam geflohen, denn der platzte fast vor innerliche Aggression, für die er ein Ventil brauchte und hätte diese am liebsten an Fred ausgelassen.
Dass es
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