Tattoo
ihrem Sohn liebevoll über das Gesicht strich, um sich dann wieder zurückzuziehen.
„Hey!“, da war sie wieder. Die Stimme die Williams Körper in Aufruhr brachte. Dann sah sich Sam um, sah einen nach dem anderen an. „Sean?“
„Einer musste ihn ja herbringen. Du machst Dinger, erschreck uns nicht mehr so, okay?“
„Okay!“
Verstohlen wischte sich Bernhard seine Tränen weg, was William kommentarlos übersah, und trat zu seinem Sohn. „Du lebst!“
„Ich glaube!“ Sam verzog sein Gesicht, seine Stimme war wieder rau und das Sprechen schien ihm weh zutun. Abermals stand Sophia bei ihrem Sohn und half ihm zu trinken.
„Aber sicher lebst du und bist wach, mein Baby!“
William unterdrückte ein Lachen, ebenso wie Sean und Fred, während Sam das Gesicht verzog. „Mum!“, sprach er vorwurfsvoll.
„Entschuldige, aber eine Mutter wird sich doch freuen dürfen, dass ihr Sohn nicht tot ist.“ Sophia war eingeschnappt und machte daraus keinen Hehl.
„Darfst du. Aber nicht „Baby“ …“
„Du wirst immer mein Baby sein. So einfach ist das. Wir werden jetzt gehen und dir Ruhe gönnen, aber morgen sind wir wieder da!“ Mit diesen Worten küsste sie ihren Sohn auf die Stirn und verließ zusammen mit Bernhard das Zimmer.
Sean grinste: „Eltern sind schlimm, nicht wahr? So Kleiner, ich bin weg. Bennet kommt euch am Abend holen.“
Dankbar sah William seinem besten Freund entgegen, der es nur mit einem Nicken kommentierte. Fred schloss sich wortlos Sean an und so waren Sam und William allein.
Ganz vorsichtig, als wäre sein Gegenüber zerbrechlich, umschloss William dessen Gesicht. „Ich bin froh, dass es geklappt hat!“
„Ich auch, das hätte anders laufen können.“
William nickte und zuckte mit den Schultern. Dann runzelte er die Stirn. „Hat dir Fred schon alles erzählt? Ich dachte du wärst weggetreten gewesen bei der Operation.“
„Teilweise, ja. Ich habe alles gehört und mitbekommen!“, hörbar wurde Sams Stimme leiser und er nahm dankend einen Schluck Wasser, den William ihm reichte.
„Alles? Seit dem Unfall?“
Sam nickte und sah müde zu ihm. „Ich bin müde.“
„Dann schlaf.“ Irritiert bemerkte er, wie Sam versuchte auf die Seite zurutschen, um neben sich Platz zu machen. Doch dessen Kraft schien noch begrenzt, die Muskulatur erschlafft. „Was hast du vor? Du kannst noch nicht aufstehen!“
„Bleib bei mir, hier!“, dabei blickte Sam zur Seite.
Wortlos zog sich William aus, half Sam sich mit dem Rücken zu ihm zu drehen und legte sich dann nahe an ihn heran. Versucht ihm einen Kuss in den Nacken zu geben, schloss William die Augen.
Sam hatte alles mitbekommen, jede seiner Berührungen, Worte und Gesten. War das gut oder schlecht? Als William die Augen wieder öffnete, sah er direkt auf den Hinterkopf, die Naht war noch nicht verheilt, doch hatte der Prozess bereits begonnen. Vorsichtig legte er zwei seiner Finger auf die Wunde, was Sam zusammenzucken ließ. „Soll ich nicht?“
„Schon gut, ich hab mich erschreckt!“, es war nur ein Flüstern und kurz darauf atmete Sam gleichmäßig. Auch William ließ sich in den Schlaf fallen, der ihm in den letzten Tagen gefehlt hatte.
Etwas rüttelte an seiner Schulter, ein Flüstern drang an Williams Ohr. „Aufstehen, ich muss nach Sam schauen!“ Frederik Murray, zwinkerte ihm zu und ließ den verschlafenen Krieger aufstehen.
Äußerlich war die Wunde mittlerweile nicht mehr zu sehen, lediglich eine blasse Narbe erinnerte daran, welche mit der Zeit noch mehr verblassen würde.
„Sehr gut, wenn der Knochen sich in den nächsten zwei Wochen regeneriert hat, ist es überstanden.“
„Danke!“, erklang Sams leise Stimme, erst da bemerkte William, dass dieser schon wach war.
„Kein Problem, jetzt schmeiß ich William raus und wir beide entfernen mal alles Lästige an dir, oder?“
Damit war der Katheter gemeint und dabei wollte Will wirklich nicht dabei sein. Ohne etwas zu sagen, trat er aus dem Raum und ging in die Küche. Er war schon oft bei dem Arzt zu Besuch gewesen, kannte sich bestens aus und somit hatte er schon bald drei Kaffee zubreitet, mit denen er wieder ins Krankenzimmer kam.
Gerade deckte Fred den grimmig dreinschauenden Sam zu. „Du bist ein Sadist!“
„Das haben schon andere behauptet, also nichts Neues!“, lachte der Arzt, warf die Utensilien weg und wusch sich die Finger, bevor er dankend den Kaffee annahm. „Du wirst jetzt viel Geduld brauchen. Deine Muskulatur ist schwach,
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