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Taubenjagd: Jimmy Veeders Fiasko

Taubenjagd: Jimmy Veeders Fiasko

Titel: Taubenjagd: Jimmy Veeders Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Johnny
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Alejandro dran.«
    »Und ich soll einfach rumsitzen und warten«, sagte ich.
    Tomás sagte streng: »Ich bin nicht sauer auf dich, Jimmy. Aber du musst meine Position respektieren.«
    Ich wusste nicht, wie ich darauf antworten sollte, deshalb ließ ich es bleiben. »Ich habe deinem Großvater versprochen, die Bar für ihn zu machen. Wenn du mich brauchst, findest du mich dort.«
    »Du würdest dir besser ein Loch graben und dich darin verkriechen.«
    »Der Gedanke gefällt mir nicht. Ich habe vor, zur Bar zu gehen und mir ein paar Bier hinter die Binde zu gießen. Ich glaube nicht, dass Alejandro mich dort erwarten würde. Außerdem kann ich meine eigene Security mitbringen.«
    »Du hast es ihm versprochen?«, fragte Tomás nachdenklich.
    »Er wollte sonst nicht in den Krankenwagen.«
    Dann gab es eine etwa fünf Sekunden lange Pause. Ich beschloss, sie nicht zu unterbrechen.
    »Da bist du wahrscheinlich genauso sicher wie sonst wo. In der Öffentlichkeit. Sieh zu, dass du diesen pinche Bobby Maves dabeihast. Auch wenn er ständig Ärger macht, er kann sich gut schlagen. Wenn du willst, schicke ich Big Piwi vorbei.«
    »Es gibt auch einen Big Piwi?«
    »Little Piwis hermano. «
    »Und gibt’s auch einen Medium Piwi?«
    Tomás lachte. Ich war froh, dass die Situation zwischen uns entspannter wurde. Tomás sagte: »Versuch, dich aus allem Ärger rauszuhalten. Diese mierda mit Alejandro wird bald vorbei sein. Anschließend reden wir darüber, wie’s weitergeht.«
    »Gibt es eine Möglichkeit, die Sache zu beenden, ohne dass jemand zu Schaden kommt? Ohne dass jemand ums Leben kommt?«
    »Wahrscheinlich schon«, sagte Tomás nach einer kurzen Pause. »Aber der derzeitige Plan sieht das nicht vor.«
    »¿Dónde está Señor Morales?« oder »Tú no eres Señor Morales« waren die einzigen Begrüßungsworte, die ich von den mexikanischen Gästen zu hören bekam, bevor ich ihnen ihr Budweiser reichte. Die Weißen gaben die gleichen Kommentare auf Englisch ab, wenn ich ihnen ihr Coors Light servierte. Ich war erstaunt, wie genau sich in der Morales Bar die Vorliebe für eine Biermarke mit einer bestimmten Volksgruppe deckte.
    Ich gab jedem Gast eine kurze Erklärung, und die Nachricht vom Angriff auf Mr. Morales verbreitete sich wie ein Lauffeuer. In der ersten Stunde wurde in der Morales Bar in zwei Sprachen über nichts anderes geredet als über den cabrón , der Mr. Morales überfallen hatte, und was man mit dem Übeltäter machen würde, wenn man ihn in die Finger bekam. So langsam wünschte ich mir, Alejandro würde irgendwas versuchen, und stellte mir vor, wie er in den Laden stürmen würde, nur um mit einem Haufen besoffener Gegner konfrontiert zu werden.
    Mit der Zeit fühlte ich mich immer sicherer. So sehr, dass ich Snout und Buck Buck sagte, sie könnten vom Dach runterkommen,
wo sie sich unaufgefordert postiert hatten. Sie gingen in die Ecke zu Bobby und fingen an, sich volllaufen zu lassen. Alle drei hatten dabei die Tür im Auge.
    Nach drei Stunden als Barmann hatte ich den Bogen raus. Das Publikum war wild, aber gut drauf, und versuchte, den Tag abzulegen. Nachdem eine Zeit lang der Überfall auf Mr. Morales Gesprächsthema Nummer eins gewesen war, wendete man sich dem toten Mädchen von gegenüber zu. Anscheinend waren viele von den Leuten in der Bar auch am Abend von Pops Trauerfeier dort gewesen. Jeder erzählte seine Geschichte. Ich schnappte Bruchstücke von Meinungsäußerungen, Beobachtungen und auch absolutem Schwachsinn auf.
    »Mike und ich haben den ganzen Abend Billard gespielt. Ich weiß noch, dass ich ein paar geile Weiber gesehen habe, kann aber nicht sagen, ob die, die dran glauben musste, auch dabei war. Habe gehört, sie war eine Nutte. Überrascht mich nicht, dass sie umgebracht wurde. Die wissen doch, worauf sie sich einlassen. Die kennen das Risiko doch.«
    »Si permanecemos en la República, nosotros nos moremos de hambre. Así que venimos al Norte y ellos nos matan. Si eres mexicano no puedes ganar.«
    »Ich habe gehört, sie hatte fünf Schusswunden. Ich kann mich an keine Schüsse erinnern. Aber bei diesen ganzen dämlichen Jägern, die hier rumlaufen, weiß man ja nie. Vielleicht war’s auch ein Unfall. Mein Bruder hat mich mal zweimal hintereinander aus Versehen angeschossen. Jedenfalls hat er gesagt, es war aus Versehen.«
    »Mit der ganzen Drogenkacke hier unten, da kommt auch, ehe man sich’s versieht, die Gewalt übern Zaun zu uns rüber. Nächstes Mal muss nicht nur

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