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Taubenjagd: Jimmy Veeders Fiasko

Taubenjagd: Jimmy Veeders Fiasko

Titel: Taubenjagd: Jimmy Veeders Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Johnny
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Ich weiß nicht, ob das zählt, aber ich habe ein paar Getränke gekauft und jetzt versuche ich, sie in meinem Magen in die USA zu schmuggeln. Muss ich die verzollen?«
    »Hören Sie mal zu, Sie Klugscheißer, wenn Sie wollen, rufe ich die Polizei und lasse Sie blasen. Dann werden Sie wegen Trunkenheit in der Öffentlichkeit und Erregung öffentlichen Ärgernisses verdonnert.«
    Ich wollte ihm gerade erklären, dass ich zwar betrunken war, aber er das Ärgernis, und dass er mich mal am Arsch lecken konnte, aber Bobbys Gesichtsausdruck hielt mich davon ab. Ich sagte nur: »Ja, Sir. Es tut mir leid. Wenn ich müde bin, reiße ich manchmal mein Maul auf.«
    »Ja, oder Sie bekommen auch mal eins aufs Maul, wie’s aussieht«, sagte er und prustete vor Lachen. Er sah seinen Kollegen an, der mit einstimmte.
    »Der war gut«, sagte ich.
    »In Ordnung, gehen Sie durch. Aber nächstes Mal, wenn Sie über die Grenze gehen, trinken Sie nicht so viel oder lernen Sie, wie man zuschlägt.«
    Bobby sah mich grinsend an. »Guter Ratschlag, Sir. Das sag ich ihm schon seit Jahren. Eine gute Nacht noch.«
     
    »Was sollte das denn werden?«, fragte Bobby, als wir zum Ranchero zurückliefen. »Musstest du dich mit dem anlegen? Den ganzen Abend benimmst du dich wie eine Memme, aber in dem Moment, wo man am besten kleinlaut ist und nur ›ja, Sir‹, ›nein, Sir‹ sagt, da spielst du den dicken Mann und reißt dumme Witze!«
    »Deine Schleimscheißerei fand ich auch ganz toll. Wie oft hast du eigentlich ›Sir‹ zu dem Kotzbrocken gesagt? Ich war auf dem Weg zurück in mein Heimatland, verdammt! Ich bin amerikanischer Staatsbürger! Die können mich mal!«
    »Die machen nur ihren Job.«
    »Deshalb müssen die sich nicht wie die letzten Arschlöcher benehmen. Das waren solche Arschlöcher. Egal, was die für einen Job machen. Wenn ein Kellner mich wie ein Arschloch behandelt, lass ich mir das auch nicht gefallen. Deren Job ist schließlich nicht, mir auf den Sack zu gehen, nur weil sie sauer sind, dass sie keine richtigen Bullen oder FBI-Agenten oder so was sind. Arschlöcher wie die geilen sich total an ihrem kleinen bisschen Macht auf. Klar haben die einen Scheißjob, aber den haben sie sich doch ausgesucht. Die haben sich mit dem Job zufrieden gegeben, und jetzt sind sie mies drauf. Der Job ermöglicht ihnen, tagtäglich Leuten auf den Sack zu gehen, ob die das verdient haben oder nicht. Die geilen sich dran auf, Leute rumzuschubsen. Wahrscheinlich holen die sich jetzt gerade einen darauf runter.«
    Ich holte Luft und fuhr dann fort: »Tut mir leid. Bin ich total neben der Rolle? Nein, du hast recht. Das sind wahre Helden. Amerikanische Helden. Die kämpfen an vorderster Front für uns.«
    »Alter«, sagte Bobby, »vielleicht hältst du dich demnächst lieber an Weinschorle oder Apfelmartini. Wer hätte gedacht, dass du bei Bier und Tequila so selbstgerecht wirst?«
    »Ich bin total im Eimer«, war alles, was ich noch rausbrachte.
    »Soll ich dich ins Krankenhaus bringen oder nach Hause?«, fragte Bobby vollkommen ernst.
    »Nach Hause.«
    Sobald ich auf der Sitzbank in Bobbys Ranchero saß, döste ich ein. Der Schlaf legte einen warmen Schleier über meine Haut. Aber nicht lange. Bobby knuffte mich in den Arm.
    »Du hast wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung. Zusätzlich zu dem Gehirnschaden, den du sowieso schon hattest. Bleib besser ein Weilchen wach«, sagte er.
    »Bei dem ganzen Alkohol, mit dem du mich abgefüllt hast?« Ich gab mir selbst eine Ohrfeige und bedauerte es sofort, aber es machte mich wach. Ich war versucht, die Sonnenblende hinunterzuklappen und mein Gesicht im Spiegel zu untersuchen, beschloss aber, mir die Überraschung für später aufzuheben.
    Bobby sagte: »Es wäre nämlich etwas peinlich, wenn du mir abkratzen würdest. Ich müsste es deinem Vater erzählen und so.«
    »Ja, das wäre echt Scheiße für dich.«
    »Genau«, sagte Bobby und ließ den Wagen an. »Machen wir, dass wir hier wegkommen.«
    Wir fuhren einen anderen Weg zurück. Bobby lenkte den Wagen langsam durch ein ruhiges Wohnviertel im Osten von Calexico. Obwohl es schon spät war, saßen noch Leute auf ihren Eingangsstufen. Das Raucharoma von Gegrilltem hing noch in der Luft. Es ist nie zu spät, um noch ein paar Bier mit den Nachbarn zu trinken. Die Friedlichkeit des mexikanischen Arbeiterviertels tat gut. Ich wurde daran erinnert, dass die meisten Leute in Ruhe und Frieden lebten und nicht jeder gerade die Prügel seines Lebens bezogen

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