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Taubenjagd: Jimmy Veeders Fiasko

Taubenjagd: Jimmy Veeders Fiasko

Titel: Taubenjagd: Jimmy Veeders Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Johnny
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die Tür, da fiel sie schon über mich her. Da sie gut dreißig Zentimeter kleiner als ich war, zog sie meinen Kopf runter und drückt ihn gleichzeitig nach hinten, um mein übel zugerichtetes Gesicht in besserem Licht sehen zu können.
    »Hey, das tut weh«, sagte ich, aber fügte mich.
    »Was hast du denn angestellt?«
    »Wieso soll ich was angestellt haben? Vielleicht ist mir was zugestoßen? «, sagte ich abwehrend.
    »Ja, klar, es war ein Unfall. Du hattest damit nichts zu tun. Du bist aus Versehen mit dem Gesicht auf einem Schuh gelandet. Der Bluterguss auf deiner Stirn sieht aus wie ein Stiefelabsatz.«
    Das war mir im Spiegel gar nicht aufgefallen. Ich wollte direkt nachsehen, ob es sich wirklich so deutlich abzeichnete.
    »Mein Gesicht tut nicht so weh wie der Rest, sieht nur schlimmer aus.«
    »Ist das dein Ernst? Du bist noch schlimmer verletzt? Mein Gott, Jimmy!«
    »Schon gut. Es geht mir gut«, sagte ich und versuchte, an ihr vorbeizukommen. »Um ehrlich zu sein, bin ich überrascht, dass es dir was ausmacht. Ich dachte, du hasst mich.«
    »Zieh dein T-Shirt hoch«, sagte Angie. Sie trat zurück, legte die Hände auf die Hüften und versperrte mir den Weg.
    »Was? Nein. Ich will meinen Vater besuchen.« Ich versuchte wieder, an ihr vorbeizukommen.
    Angie schlug mir in die Seite, genau da, wo meine Rippen wahrscheinlich angebrochen waren. Laut aufschreiend sprang ich zurück.
    »Okay, du kommst jetzt mit.« Sie nahm mich am Handgelenk und zog mich durch den Flur. Ich versuchte erst gar nicht, mich zu wehren, und fühlte mich wie der Taugenichts, der dem Rektor vorgeführt wird.
    Angie fand ein leeres Zimmer und zog mich hinein. »Zieh dich bis auf die Unterwäsche aus«, befahl sie.
    »Ohne ein paar nette Worte? Ohne Einladung zum Abendessen?«
    »Leg es nicht drauf an!«, sagte sie. »Außerdem hasse ich dich nicht. Ich kenne dich nur nicht und du kennst mich nicht.«
    »Mr. Morales hat gestern zu mir gesagt, die Menschen würden sich nie ändern.«
    »Das macht’s in deinem Fall auch nicht besser.«
    »Ich will nur sagen, ich bin immer noch dein Freund. Auch wenn wir uns lange nicht gesehen haben. Und du bist immer noch meine Freundin, auch wenn du nicht mehr dieselbe bist.«
    »Na gut, ich will dir mal glauben. Es fällt mir nicht leicht, aber ich will nicht ungerecht sein. Und jetzt zieh dein verdammtes T-Shirt aus!«
    Ganz vorsichtig zog ich mein T-Shirt aus. Da ich meine Arme nicht richtig anheben konnte, stellte ich mich ziemlich ungeschickt an, und mein Kopf blieb stecken.
    Angies Reaktion hörte sich an wie halb Lachen, halb Kreischen.
    Schließlich hatte ich das T-Shirt aus. »Siehst du? Es sind nur blaue Flecken und vielleicht ein paar angebrochene Rippen. Was soll ein Arzt da schon machen? Nichts. Der wird sagen, ich brauche Ruhe.«
    »Und dass du dich nicht prügeln sollst, bis du gelernt hast, wie’s geht.«
    »Es waren fünf Typen. Bei fünf gegen einen hat man schon gewonnen, wenn man überlebt. Eigentlich habe ich gewonnen. Ein
Arzt würde mir wahrscheinlich Schmerztabletten verschreiben, oder?«
    »Ja, aber würdest du dann eine Lehre daraus ziehen?«
    »Hab ich schon. Kannst du mir glauben.«
    »Sieht nicht nach bleibenden Schäden aus. Hast du Blut im Urin?«
    »Ich finde es toll, wenn du schweinische Sachen sagst.«
    »Also nicht. Wie du schon sagst, ein Arzt würde dir nur was gegen die Schmerzen geben.«
    »Eben.«
    »Mit Schmerzen will Gott den Menschen sagen, dass sie aufhören sollen, sich wie Idioten aufzuführen.«
    »Ich bin zwar nicht so bibelfest, aber ich glaube nicht, dass das irgendwo steht. Außer natürlich im Buch der Übergeschnappten. Im Ernst: Kannst du mir ein paar Pillen besorgen? Es tut wirklich weh!«
    »Lass es mich anders ausdrücken: Mit deinen Schmerzen will Gott mir sagen, dass ich dir sagen soll, du sollst aufhören, dich wie ein Idiot aufzuführen. Hör auf, dich wie ein Idiot aufzuführen!«
    Angie bestand darauf, die Wunde auf meinem Kopf zu desinfizieren und zu vernähen. Wahrscheinlich eine gute Idee, denn die Wunde nässte noch. Nach einer Weile hörte sie auf, mich auszuschimpfen, aber nur weil ihr nichts Kluges oder Gemeines mehr einfiel. Als sie fertig war, bedankte ich mich bei ihr. Als wir den Flur entlanggingen, bedachte sie mich mit einem Kopfschütteln, einem schiefen Grinsen und einem nicht aufgesetzten Kichern.
    Ich konnte nicht anders: »Sollen wir mal zusammen essen gehen?«
    »Nein.«
    »Wäre ganz gut, mal zu reden.«
    »Mag sein,

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