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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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vernünftig«, lobte Richard.
    »Wir beschleunigen die Kompressionszeit«, fuhr Larry fort. »Wir haben jemanden an Bord, der schnell Ergebnisse sehen will. Deshalb sehen wir zu, dass wir euch schon in ein paar Stunden nach unten lassen können. Sobald einer von euch Schmerzen verspürt, will ich umgehend informiert werden. Keiner spielt mir den Macho! Habt ihr das ka piert?«
    Alle drei nickten.
    »Sobald die Kombüse uns euer Futter hinaufschickt, la den wir den Proviant ein«, fuhr Larry fort. »Ich will, dass ihr während der Kompression auf euren Kojen liegt. Habt ihr verstanden? Das heißt keine Sperenzchen und keine Rangeleien.«
    »Wir spielen Karten«, schlug Louis vor.
    »Wenn ihr Karten spielen wollt, dann nur liegend auf euren Kojen«, stellte Larry klar. »Und ich wiederhole: keine Rangeleien. Wenn ihr euch nicht daran haltet, bleiben die Karten ab sofort oben. Ist das klar?«
    Larry sah die drei Taucher einen nach dem anderen scharf an. Keiner hielt seinem Blick stand, aber es wagte auch niemand, gegen die Anordnung aufzubegehren.
    »Ich deute dieses seltene Schweigen als Zustimmung«, nickte Larry einigermaßen zufrieden. »Also – du, Adams, bist diesmal der rote Taucher. Du, Donaghue, bist der grü ne, und du, Mazzola, übernimmst die Tauchglocke.«
    Richard und Michael jubelten und beugten sich einander zu, um ihren Triumph mit einem High-five zu besie geln. Louis stöhnte genervt und zog ein grimmiges Ge sicht. Derjenige, der für die Tauchglocke verantwortlich war, musste während des Tauchgangs in der Kapsel blei ben, um die beiden Taucher mit ausreichend Verbindungsschlauch zu versorgen und die Messinstrumente zu über wachen; er selber ging nur ins Wasser, wenn ein Notfall eintrat. Obwohl es in der Tauchkapsel sicherer war, war der Job unter den Tauchern nicht gerade beliebt. Die Bezeich nungen roter und grüner Taucher wurden verwendet, um bei der Kommunikation mit der Kommandozentrale der Benthic Explorer mögliche Verwechslungen auszuschließen, die bei der Verwendung von Vor- oder Nachnamen mög licherweise auftreten würden. Auf der Benthic Explorer galt der rote Taucher als der Anführer des jeweiligen Tauch gangs.
    Larry nahm ein Klemmbrett von seinem Schreibtisch und reichte es Richard. »Hier ist die Start-Checkliste. Ver giss nicht, sie zu prüfen, roter Taucher! Und jetzt macht, dass ihr in Deck-Dekompressionsraum eins kommt. Ich will in einer Viertelstunde mit der Kompression beginnen.«
    Richard nahm das Klemmbrett und verließ als Erster die Kommandozentrale. Draußen lamentierte Louis endlos, wie es ihn nerve, schon wieder die Tauchglocke übernehmen zu müssen. Schließlich habe er den unbeliebten Job auch schon während der letzten drei Tauchgänge übernommen.
    »Wahrscheinlich meint der Boss, dass das keiner so gut macht wie du«, grinste Richard und zwinkerte Michael zu. Er wusste natürlich, dass er Louis mit dieser Bemerkung noch wütender machte, aber er konnte es einfach nicht las sen. Eigentlich wäre er diesmal dran gewesen, und er machte drei Kreuze, dass er noch einmal drum herum gekommen war.
    Als sie an dem besetzten Deck-Dekompressionsraum 3 vorbeikamen, warf jeder von ihnen einen Blick durch das winzige Bullauge und streckte den drei Kameraden, die noch mehrere Dekompressionstage vor sich hatten, zur Aufmun terung den hochgereckten Daumen entgegen. Auch wenn die Taucher sich mitunter heftig in die Haare gerieten, ver band sie ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Sie respektierten einander, denn sie waren sich stets der Gefahren bewusst, in die sie sich immer wieder begaben. Die mit dem Sättigungstauchen verbundene Isolation und die häufig ein tretenden brenzligen Situationen ähnelten in gewisser Weise dem Dasein in einer die Erde umkreisenden Raumstation. Wenn ein Problem auftrat, ging es oft um Leben und Tod, und manchmal war es nicht gerade leicht, sich zurück in Si cherheit zu bringen.
    Richard zwängte sich als Erster durch die enge, runde Einstiegsluke von Deck-Dekompressionsraum 1. Sie befand sich an der Seite des zylindrischen Raumes, und er musste sich an einer über der Luke angebrachten Metallstange fest halten, die Beine heben und sich mit den Füßen voran durch die schmale Öffnung hangeln.
    Der Raum war rein funktional eingerichtet: An einem Ende befanden sich die Kojen, über denen die Notfall-Atem masken herabhingen. Sämtliches Tauchzubehör, einschließ lich der Neoprentrockenanzüge, der Bleigurte, Handschuhe, Gesichtsmasken und aller

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