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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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völlig egal, wenn wir uns die Taschen voll stopfen würden.«
    Neben dem Essen hatten die Arbeiterklone auch einen runden Klapptisch mitgebracht, um den sie sieben bequeme Stühle platziert hatten. Arak und die Taucher gesellten sich zu den anderen. Sark stellte sich hinter Araks Stuhl auf die Hinterbeine und kraulte seinem Herrchen hinter den Oh ren. Sie bedienten sich und begannen zu essen.
    »Hier verbringen wir die meiste Zeit«, erklärte Arak nach ein paar Sekunden verlegenen Schweigens. Er spürte, dass die Ereignisse des Tages die Menschen der zweiten Genera tion ein wenig verwirrt hatten. »Haben Sie irgendwelche Fragen?«
    »Was machen Sie, wenn Sie hier sind?«, fragte Suzanne, um das Gespräch in Gang zu halten. Im Augenblick war ihr mehr nach Small Talk zu Mute als danach, die größeren Dinge anzugehen, die ihr im Kopf herumspukten.
    »Wir genießen unsere Körper und unsere Sinne«, erklär te Arak. »Außerdem lesen wir viel und sehen uns hologra phische Unterhaltungssendungen an.«
    »Arbeitet denn in Interterra niemand?«, erkundigte sich Perry.
    »Doch«, erwiderte Arak. »Es gibt ein paar wenige Leute, die arbeiten. Aber eigentlich wäre es nicht nötig, und diejenigen, die arbeiten, tun nur das, wozu sie Lust haben. Alle niederen Tätigkeiten – was ja den Großteil aller anfallenden Arbeiten ausmacht – werden von Arbeiterklonen erledigt, und sämtliche Kontroll- und Regulierungsaufgaben übernimmt unsere zentrale Informationsstelle. Damit kann sich in Interterra jeder voll und ganz seinen eigenen Interessen widmen.«
    »Lassen die Arbeiterklone sich denn alles gefallen?«, frag te Donald. »Kommen sie nie auf die Idee, zu streiken oder sich zu widersetzen?«
    »Um Himmels willen – nein!«, lächelte Arak. »Klone sind wie... sagen wir, wie Haustiere. Man hat ihnen aus ästhetischen Gründen das Aussehen von Menschen gegeben, aber ihre Gehirne sind erheblich kleiner als unsere. Die Funktionen ihrer Vorderhirne sind stark eingeschränkt, sodass ihre Bedürfnisse und Interessen sich erheblich von unseren unter scheiden. Sie lieben es zu arbeiten und uns zu dienen.«
    »Für mich klingt das nach Ausbeutung«, stellte Perry fest.
    »Aber Maschinen sind doch dafür da, uns das Leben zu erleichtern«, versuchte Arak ihn zu überzeugen. »Wie in Ih rer Kultur die Autos – und ich glaube nicht, dass Sie ein schlechtes Gewissen haben, wenn Sie Ihr Auto benutzen. Natürlich wäre der Vergleich passender, wenn Ihre Autos nicht nur aus mechanischen, sondern auch aus lebenden Teilen bestünden. Damit Ihre Autos nicht verrotten, müssen sie doch bestimmt gelegentlich gefahren werden, und das Gleiche gilt für unsere Arbeiterklone. Es bekommt ih nen nicht, die Hände in den Schoß zu legen. Ohne Arbeit und Anweisungen verfallen sie in Depressionen und ent wickeln sich zurück.«
    »Wahrscheinlich fühlen wir uns unwohl, weil die Klone so menschlich wirken«, versuchte Suzanne eine Erklärung.
    »Dann sollten Sie sich immer vor Augen halten, dass sie keine Menschen sind«, empfahl Sufa.
    »Gibt es eigentlich verschiedene Arten von Klonen?«, schaltete sich Perry ein.
    »Ja«, informierte Arak. »Sie sehen zwar alle gleich aus, aber es gibt Dienstbotenklone, Arbeiterklone und Unter haltungsklone und von allen wiederum männliche und weibliche Exemplare. Wir haben sie entsprechend program miert.«
    »Warum verwenden Sie keine Roboter?«, fragte Donald. »Mit Ihrer Technologie wäre das doch sicher kein Problem für Sie.«
    »Eine gute Frage«, entgegnete Arak. »Vor einer Ewigkeit haben wir tatsächlich Roboter benutzt, also reine Maschi nen in menschenähnlicher Gestalt. Aber Maschinen versa gen zu oft und müssen repariert werden. Wir mussten ständig spezielle Roboter einsetzen, um die defekten wieder in Gang zu bringen. Das war ziemlich lästig, im Grunde sogar lächerlich. Wir konnten das Problem erst lösen, als es uns gelang, die Biologie mit der Mechanik zu verbinden. Das Ergebnis unserer Forschungs- und Entwicklungsbemühun gen waren die Arbeiterklone. Sie sind den reinen Maschinen weit überlegen. Sie versorgen sich selbst, reparieren sich ge genseitig, wenn mal etwas nicht funktionieren sollte, vor allem aber reproduzieren sie sich, sodass ihre Population im mer konstant bleibt.«
    »Erstaunlich«, stellte Perry fest. Suzanne nickte.
    Danach schwiegen sie eine Weile. Als sie zu Ende gegessen hatten, schlug Sufa vor: »Vielleicht sollten wir Sie jetzt zurück zum Besucherpalast bringen. Sie

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