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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Kopf reichte ihr nur knapp bis ans Kinn.
    »Vielen Dank für Ihren hilfreichen Rat«, sagte Ala mit ernster Miene. »Zumindest im Hinblick auf die Sicherheit Interterras haben Sie uns sehr beruhigen können. Als Belohnung bie ten wir Ihnen das gesamte Spektrum der Früchte unserer Zivilisation. Es gibt noch unendlich viel für Sie zu sehen und zu entdecken. Mit Ihrem Hintergrund verfügen Sie über eine einzigartige Qualifikation – eine weit bessere, als irgendein Erdoberflächenbesucher je zuvor mitgebracht hat. Entdecken Sie Interterra, und genießen Sie es!«
    Der plötzlich einsetzende Applaus der übrigen Mitglie der des Ältestenrates brachte Suzanne kurzfristig durcheinander. Sie erwiderte die unverhoffte Belobigung mit einem schüchternen Nicken und sagte, als der Beifall allmählich abebbte: »Ich bedanke mich bei Ihnen allen, dass Sie es mir ermöglicht haben, Interterra kennen zu lernen. Ich fühle mich geehrt.«
    »Wir sind diejenigen, die sich geehrt fühlen dürfen«, ent gegnete Ala. Dann nickte sie Arak und Garona zu und be deutete Suzanne, den beiden zu folgen.
    Als die drei die Pyramide verließen, blieb Suzanne stehen und warf einen letzten Blick auf das imposante Bauwerk. Vielleicht hätte sie die Ratsmitglieder doch fragen sollen, ob sie und ihre Begleiter zeitweilige Gäste in Interterra waren oder ob sie sich für den Rest ihres Lebens auf ein Dasein als Gefangene einzustellen hatten. Einer der Gründe, weshalb sie nicht gefragt hatte, war, dass sie die Antwort fürchtete, doch jetzt ärgerte sie sich, dass sie sich nicht doch einen Ruck gegeben hatte.
    »Ist alles okay?«, fragte Garona und riss sie aus ihren Ge danken.
    »Ja«, erwiderte Suzanne. »Mir geht’s gut.« Sie ging weiter und ließ das Gespräch mit dem Ältestenrat noch einmal Revue passieren. In einem Punkt hatte ihr Besuch nun end lich für Klarheit gesorgt. Sie wusste jetzt, warum sie und die anderen nach Interterra geholt worden waren: Der Ältes tenrat wollte eine professionelle Ozeanographin aushor chen, ob wissenschaftliche Kreise auf der Erdoberfläche die Existenz Interterras in Erwägung zogen. Dass die Inter terraner sie und die übrigen Mitglieder ihrer Crew schlech ter behandeln würden, nachdem sie ihr Ziel erreicht hatten, glaubte sie nicht. Andererseits fühlte sie sich auf einmal al lein für die Misere verantwortlich, in der sie allesamt steck ten. Wenn sie nicht gewesen wäre, wären ihre Kollegen nie mals entführt worden.
    »Geht es dir wirklich gut?«, fragte Garona. »Du wirkst so nachdenklich.«
    Suzanne zwang sich zu lächeln. »Wie sollte ich bei all dem, was ich hier ständig an Neuem verarbeiten muss, nicht nachdenklich sein?«
    »Sie haben Interterra einen großen Dienst erwiesen«, stellte Arak fest. »Ich kann mich Ala nur anschließen – wir sind Ihnen sehr zu Dank verpflichtet.«
    »Das freut mich«, entgegnete Suzanne und versuchte krampfhaft, ihr Lächeln beizubehalten, was ihr jedoch ziem lich schwer fiel. Donald hatte Recht gehabt: Sie würden nie wieder in ihre Heimat zurückkehren können. Ihre Intuition sagte ihr, dass eine Konfrontation mit ihren Gastgebern un vermeidbar war, und wenn sie an die Persönlichkeit einiger ihrer Begleiter dachte, war ihr klar, dass es schon ziemlich bald sehr ungemütlich und brutal werden konnte.
     

K APITEL 16
    » Hier kriegt man ja das Grausen«, stellte Michael fest. »Mir kommt es allmählich auch komisch vor, dass weit und breit kein Mensch zu sehen ist«, stimmte Donald ihm zu. »Außerdem finde ich es seltsam, dass sie uns ganz allein hier herumziehen lassen.«
    »Sie haben grenzenloses Vertrauen in uns«, entgegnete Michael. »Das muss man ihnen lassen.«
    Die beiden waren in der zentralen Informationsstelle. Is mael und Mary Black hatten sie bis zum Eingang des riesi gen Gebäudes begleitet, wollten aber lieber draußen war ten, während Donald und Michael ihre Besichtigungstour machten. In dem Gebäude angelangt, fanden sie sich in ei nem weitläufigen Labyrinth ineinander verwobener Flure und Durchgänge wieder. Mit seinen unendlich vielen vom Boden bis zur Decke mit, wie es schien, Festplatten einer gi gantischen Computeranlage gefüllten Räumen wirkte das Gebäude wie ein riesiger verwaister Bienenstock. Bis auf zwei Arbeiterklone, die ihnen in einem Raum in der Nähe des Eingangs begegnet waren, hatten sie bisher keine Men schenseele gesehen.
    »Meinen Sie wirklich, wir finden hier wieder raus?«, frag te Michael verunsichert und sah sich

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