Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
um. Die Gänge sahen alle gleich aus.
    »Ich habe mir den Weg gemerkt«, behauptete Donald selbstsicher.
    »Bestimmt?«, zweifelte Michael. »Wir sind doch ständig irgendwo abgebogen.«
    Donald blieb abrupt stehen. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Sie Blödmann! Wenn Sie, so viel Schiss haben, machen Sie am besten auf der Stelle kehrt und warten am Eingang auf mich.«
    »Ist ja schon gut«, nuschelte Michael. »Ich bin ganz cool.«
    »Das merke ich, Sie cooler Hosenscheißer!«, konterte Donald und marschierte weiter.
    »Warum wollten Sie eigentlich unbedingt die Informati onsstelle besichtigen?«, fragte Michael ein paar Minuten später.
    »Weil ich von Natur aus neugierig bin«, blaffte Donald.
    »Das ganze Gebäude ist ein einziger Albtraum«, stellte Michael fest und schüttelte sich. »Man könnte meinen, in einem Horrorfilm über die abartigsten Auswüchse moder ner Technologie gelandet zu sein.«
    »Da muss ich Ihnen ausnahmsweise mal zustimmen, Ma trose«, nickte Donald. »Man hat das Gefühl, von Maschinen beherrscht zu werden.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wozu all dieses High-Tech- Equipment gut sein soll?«
    »Laut Arak wird alles von hier aus gesteuert«, erwiderte Donald. »Und wie es aussieht, wird auch alles von hier aus überwacht. Außerdem sind hier die Daten der Interterraner gespeichert, die sich haben abberufen lassen und auf ihre Wiedergeburt in einem neuen Körper warten. Wahrschein lich sind genau in diesem Moment unzählige Wesen in die sem monsterartigen Computer eingesperrt.«
    Michael lief ein kalter Schauer über den Rücken. »Ob sie merken, dass wir hier sind?«
    »Keine Ahnung, Matrose«, gestand Donald.
    Sie gingen weiter und schwiegen für ein paar Minuten.
    »Reicht es Ihnen nicht allmählich?«, fragte Michael.
    »Doch«, gab Donald zu. »Aber ein bisschen sollten wir noch durchhalten.«
    »Ob diese Anlage sich selbst in Stand hält?«
    »Falls ja, muss man sich wirklich fragen, wer lebendiger ist – diese gigantische Computeranlage oder die Bewohner Interterras, die den lieben langen Tag nichts Rechtes zu tun zu haben scheinen.«
    Plötzlich streckte Donald seine Hand aus und bedeutete Michael stehen zu bleiben.
    »Was ist denn los?«, fragte Michael unwirsch.
    Donald presste einen Finger auf seine Lippen, um Mi chael zum Schweigen zu bringen. »Hören Sie das nicht?«, flüsterte er.
    Michael legte seinen Kopf schräg und lauschte ange strengt. Aus der Ferne drang ein leises Geräusch an sein Ohr. Es war kurz zu hören, dann war es wieder still, und ein paar Sekunden später war es wieder da.
    »Hören Sie es jetzt auch?«, raunte Donald.
    Michael nickte. »Klingt, als ob irgendwelche Leute la chen würden.«
    Donald nickte ebenfalls. »Aber es ist ein komisches Ge lächter. Es setzt regelmäßig alle paar Sekunden ein. «
    »Wenn es nicht völlig unmöglich wäre, würde ich sagen, es klingt wie aufgenommene Lachsalven, die bei Sitcoms im Fernsehen an den entsprechenden Stellen eingespielt werden.«
    Donald schnipste mit den Fingern. »Sie haben Recht. Ich wusste doch, dass ich dieses Geräusch irgendwoher kenne.« »Aber das ist doch verrückt.« Michael verzog abwehrend das Gesicht.
    »Wir werden sehen«, beschloss Donald. »Kommen Sie! Wir gehen dem Geräusch nach.«
    Mit wachsender Neugier marschierten sie los und hofften herauszufinden, woher die komischen Laute kamen. Immer wenn sich zwei Gänge kreuzten, blieben sie stehen und ent schieden, in welche Richtung sie weitergehen mussten. Das Geräusch wurde zusehends lauter, und sie mussten nicht mehr lange überlegen, wo es lang ging. Sie bogen ein letz tes Mal ab und waren sicher, dass das Geräusch aus einem Raum auf der linken Seite kam. Außerdem waren sie inzwischen überzeugt, dass sie tatsächlich eine Sitcom hörten; sie verstanden sogar die Dialoge.
    »Klingt wie eine Wiederholung von Seinfeld «, flüsterte Michael.
    »Halten Sie die Klappe!«, zischte Donald. Er drückte sich gegen die Wand, näherte sich vorsichtig der Tür und bedeu tete Michael, es ihm gleichzutun. Zu seiner Überraschung sah der Raum aus wie die zentrale Senderegie eines Fernseh senders. An der hinteren Wand befanden sich Hunderte von Bildschirmen, die alle angeschaltet waren. Auf den meisten liefen irgendwelche Sendungen; einige zeigten lediglich Testbilder.
    Donald beugte sich ein wenig vor und entdeckte einen Mann, der in der Mitte des Raums in einem weißen Sessel saß und seinen Blick auf die Bildschirme gerichtet hatte. Mit seinem

Weitere Kostenlose Bücher