Tauchstation
erkundigte sich Perry.
Suzanne drehte sich um und musterte das in der Ferne liegende U-Boot. Trotz der Entfernung war das Licht, das sie angelassen hatten, deutlich zu erkennen. Hinter der Oce anus erstreckte sich totale Finsternis. »Ich habe wirklich keinen Schimmer.«
Als Donald sah, dass Suzanne und Perry sich zu dem U- Boot umgedreht hatten, gab er sich einen Ruck und betrat den Raum. Er breitete instinktiv die Arme aus, um sein Gewicht auszubalancieren und nicht beim ersten Schritt auszu rutschen. Mit dem nassen Schlamm unter den Schuhen glich der glatt polierte Metallboden einer Eisbahn.
Wieder im Gleichgewicht, nahm er den Raum etwas gründlicher ins Visier. Allmählich gewöhnten sich seine Au gen an das grelle Licht, und als Erstes sah er in allen Rich tungen Hunderte Spiegelbilder von sich selbst. Die Wände, der Boden und die Decke gingen nahtlos und ohne Fugen ineinander über. Die einzige erkennbare Tür war die, durch die er den Raum betreten hatte. Als Nächstes versuchte er zu ergründen, woher das helle Licht kam, doch seltsamer weise konnte er keine Lichtquelle entdecken. Als sein Blick schließlich auf die riesigen Glaskugeln fiel, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen. Das Glas war nicht undurchsichtig, wie er zunächst geglaubt hatte, sondern es ließ soeben durchschimmern, was sich im Inneren der Kugeln befand.
»Suzanne! Perry!«, rief Donald. »Hier sind doch Men schen! Aber sie sind in Glaskugeln eingeschlossen. Kommen Sie!«
Eine Minute später standen Suzanne und Perry in der Tür.
»Passen Sie auf!«, warnte Donald sie. »Der Fußboden ist spiegelglatt.«
Suzanne und Perry segelten wie Schlittschuhläufer mit kurzen Schritten auf Donald zu und musterten neugierig die seltsamen Glaskugeln.
»Das gibt’s doch gar nicht!«, staunte Suzanne. »Die In sassen treiben in irgendeiner Flüssigkeit.«
»Erkennen Sie sie?«, fragte Donald.
»Sollte ich?«, fragte Suzanne verdattert zurück.
»Ich denke schon«, entgegnete Donald. »Ich glaube, es sind zwei unserer Taucher.«
Suzanne starrte Donald ungläubig an. Dann formte sie, um besser sehen zu können, ihre gewölbten Hände über den Augen zu einem Schirm und beugte sich über eine der Kugeln, deren Oberfläche so intensiv glänzte, dass sie die grelle Raumbeleuchtung reflektierte.
»Ich glaube, Sie haben Recht«, stellte sie verdutzt fest. »Auf dem Neoprenanzug und an der Seite des Helms kann ich ganz schwach das Logo der Benthic Explorer erkennen.«
Perry folgte Suzannes Beispiel. Er schirmte seine Augen ebenfalls schützend mit den Händen ab und ging so dicht wie möglich an die Kugel heran. Donald gesellte sich zu ih nen und starrte von einem anderen Winkel durch das Glas.
»Er atmet!«, rief Perry. »Also muss er leben.«
»Ich sehe so etwas wie eine Nabelschnur«, teilte Suzanne den Männern mit. »Sie kommt aus irgendeiner Vorrichtung an seinem Bauch. Kann jemand erkennen, wo sie hinführt?«
»Soweit ich sehe, unter ihn«, erwiderte Donald. »Zum Boden des Gefäßes.«
Suzanne trat einen Schritt zurück und bückte sich. Die Kugel hatte unten eine gerade Fläche, auf der sie stand. Es waren keine Öffnungen oder Auslässe zu erkennen, und falls es doch welche gab, mussten sie direkt durch den Fuß boden gehen.
»Das ist mindestens so erstaunlich wie die Höhle selbst«, brachte Suzanne schließlich hervor und richtete sich wieder auf. Sie streckte vorsichtig eine Hand aus und berührte die Kugel mit der Spitze ihres Zeigefingers. Sie sah zwar aus wie aus Glas, doch sie fühlte sich irgendwie anders an. Suzanne hatte keine Ahnung, um was es sich handelte.
Die anderen richteten sich ebenfalls auf.
»Wie, um Himmels willen, können die Taucher hier ge landet sein?«, fragte Perry.
»Fragen über Fragen, und keiner kennt die Antwort«, entgegnete Donald.
»Glauben Sie immer noch, wir befinden uns in einer mi litärischen Einrichtung?«, wandte sich Suzanne an Donald.
»Wo sonst?«, fragte Donald zurück.
»Wenn die Taucher in diesen Kugeln wirklich leben, ist es mir ein absolutes Rätsel, mit was für einer Technologie wir es hier zu tun haben«, stellte Suzanne fest. »Sie sehen aus wie zwei riesige Embryonen. Die ganze Höhle ist mir ein einziges Rätsel, genauso wie dieser Raum.«
»Wie meinen Sie das?«, erkundigte sich Donald.
»Die Tür!«, schrie Perry.
Die drei starrten den Eingang an und mussten zusehen, wie die massive Tür sich leise schloss.
Panisch versuchten sie, die Tür zu erreichen und sie
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