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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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dem abscheulich stinkenden Schlick. Wieder auf den Beinen, starteten sie einen erneuten Versuch – mit dem gleichen Ergebnis.
    Ohne ein Wort darüber zu verlieren, fanden sie sich schließlich damit ab, dass sie eine langsamere Gangart ein legen mussten. Als sie nach ein paar Minuten erkannten, dass sie kaum vorangekommen waren, erfassten sie gleich zeitig, wie zwecklos ihre Flucht war. Da bislang kein Wasser in Sicht war, das die Höhle erneut zu fluten drohte, blieben sie schnaufend stehen und gönnten sich eine Pause.
    Die unzähligen Echos, die der irrsinnig laute Alarm ausgelöst hatte, verhallten allmählich, und die ungewöhnliche, absolute Stille kehrte zurück. In Verbindung mit der pechschwarzen Finsternis fühlte Perry sich erneut in seinen schlimmsten Albtraum versetzt, in dem er unter der Bett decke festgehalten wurde und zu ersticken drohte.
    Suzanne hob ihre Hände und musterte sie. Der Schlamm, von dem sie wusste, dass er eine Mischung aus Planktonschalen und Fäkalien unzähliger Würmer war, tropfte ihr von den Fingern. Sie spürte das dringende Be dürfnis, sich die Augen zu reiben, wagte es aber nicht. Do nald, der ein Stück vorging, drehte sich zu Suzanne und Perry um. Das mit Schlamm verschmierte Glas der Taschen lampe reduzierte die Leuchtkraft so sehr, dass er nur als Schatten auszumachen war. Suzanne und Perry konnten nur das Weiße in seinen Augen blitzen sehen.
    »Was war das für ein Alarm?«, röchelte Suzanne und spuckte ein paar körnige Brocken aus, die ihr in den Mund geraten waren. Um was es sich bei dem ekligen Zeug handelte, wollte sie sich lieber nicht vorstellen.
    »Ich hatte eine Riesenangst, dass das Wasser zurückkommt«, schnaufte Perry.
    »Egal, was der Alarm nun eigentlich zu bedeuten hat te«, resümierte Donald, »für uns ist er von ungeheurer Tragweite.«
    »Wovon reden Sie?«, fragte Perry.
    »Ich weiß, was Donald meint«, erklärte Suzanne. »Der Alarm deutet darauf hin, dass wir es nicht mit einer natürli chen geologischen Formation zu tun haben.«
    »Richtig!«, knurrte Donald. »Wir müssen auf ein Über bleibsel des Kalten Krieges gestoßen sein. Und da ich wäh rend meines Dienstes als U-Boot-Kommandant bei der Marine der Vereinigten Staaten in streng gehütete Militär geheimnisse eingeweiht war, kann ich Ihnen versichern, dass diese Anlage nicht von uns stammt. Also muss sie von den Russen errichtet worden sein!«
    »Meinen Sie, wir sind in einer Art Geheimbasis gelan det?«, fragte Perry und starrte erneut in die finstere Leere, diesmal jedoch mehr von Ehrfurcht ergriffen als in Panik.
    »Eine andere Erklärung habe ich nicht«, erwiderte Donald. »Es muss sich um einen geheimen Stützpunkt für Atom-U-Boote handeln.«
    »Durchaus denkbar«, stimmte Suzanne zu. »Und falls Donald richtig liegt, sieht es für unsere Zukunft mit einem Mal deutlich rosiger aus.«
    »Vielleicht ja, vielleicht aber auch nicht«, dämpfte Do nald ihren Optimismus. »Zunächst einmal kommt es näm lich darauf an, ob der Stützpunkt überhaupt noch bemannt ist. Und wenn ja, dürfen wir uns als Nächstes darum sorgen, wie sehr ihnen an einer weiteren Geheimhaltung gelegen ist.«
    »Daran hatte ich überhaupt nicht gedacht«, gab Suzanne zu.
    »Aber der Kalte Krieg ist doch längst vorbei«, beruhigte Perry sie. »Über einen derartigen Drang zur Geheimhal tung müssen wir uns ja wohl keine Sorgen mehr machen.«
    »In der russischen Armee gibt es Leute, die das durchaus anders sehen«, entgegnete Donald. »Ich weiß, wovon ich spreche. Ich habe solche Leute persönlich kennen gelernt.«
    »Was sollen wir also Ihrer Meinung nach tun?«, erkun digte sich Suzanne.
    »Ich glaube, die Frage hat sich soeben erledigt«, stellte Donald fest. Er hob seine freie Hand und zeigte über die Schultern von Suzanne und Perry. »Sehen Sie sich das an! Da hinten, in der Richtung, in die wir marschiert sind, be vor der Alarm losging.«
    Suzanne und Perry drehten sich um. In etwa fünfhun dert Metern Entfernung ging in der Finsternis langsam eine nach innen zu öffnende Tür auf. Aus dem dahinter liegenden Raum fiel helles künstliches Licht in die dunkle Höhle. Die sich in den Schlammpfützen spiegelnden Strah len reichten bis an ihre Füße. Um hinter der Tür irgend welche Details erkennen zu können, waren sie zu weit weg, aber ihnen fiel auf, dass das Licht außergewöhnlich hell war.
    »Damit erübrigt sich auch die Frage, ob der Stützpunkt bemannt ist«, stellte Donald fest. »Offenbar sind

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