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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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die anderen an.
    »Was ist los?«, fragte er. »Was ist passiert?«
    »Das ist die Eine-Million-Dollar-Frage«, entgegnete Perry.
    »Wo, zum Teufel, sind wir?«, wollte Richard wissen und musterte noch einmal den Raum. Entgeisterung und Ver wirrung verfinsterten sein Gesicht.
    »Eine ebenso interessante Frage«, antwortete Perry.
    »Hatten Sie den Auftrag, nach uns zu tauchen?«, wandte sich Donald an Richard.
    Für ein paar Sekunden starrte Richard ihn nur entgeistert an. Dann schien es ihm plötzlich zu dämmern. »Oh, mein Gott! Wir waren auf einem Sättigungstauchgang und sind auf mehr als dreihundert Meter runtergegangen! Wir müs sen sofort in die Dekompressionskammer!« Er rappelte sich mühsam auf. Seine Beine fühlten sich an wie aus Gummi; außerdem erschwerte der glatte Boden jedes Vorwärtskom men. »Michael! Wir müssen sofort in die Dekompressions kammer!«
    »Keine Panik!«, versuchte Donald ihn zu beruhigen. Er packte Richard am Oberarm und hielt ihn fest. »Hier gibt es keine Dekompressionskammer. Außerdem scheinen Sie okay zu sein. Sie leiden nicht unter der Taucherkrankheit.«
    Richard schien jetzt noch verwirrter. Er streckte seine Arme und Beine und checkte seine Gelenke. Dann blinzelte er ein paarmal und sah sich erneut in dem seltsamen Raum um. In diesem Augenblick registrierte er den wie eine Na belschnur aussehenden Strang, durch den er immer noch mit dem Boden der zerbrochenen Kugel verbunden war.
    »Was ist das denn?«, fragte er entsetzt und griff nach dem ineinander verwobenen Bündel aus Schläuchen und Dräh ten. Erschrocken ließ er sofort wieder los und verzog ange widert den Mund. »Igitt, es fühlt sich so schleimig und wabbelig an wie Gedärme.«
    »Dieser Strang muss auf irgendeine Weise zur Lebens erhaltung dienen«, meldete sich Suzanne zu Wort, der es beim Anblick der aus den Kugeln schlüpfenden Taucher die Sprache verschlagen hatte. »Offenbar sorgt er auch für den erforderlichen Druckausgleich. Sonst könnte es Ihnen ohne jegliche Dekompressionszeit niemals so gut gehen.«
    Richard berührte vorsichtig die Apparatur, die an seinem Bauch befestigt war. Sie hatte die Größe und Form eines Tauchkolbens im Spülkasten einer Toilette. Als er die Appa ratur antippte, löste sie sich. Er fing sie auf und inspizierte die Seite, die an seinem Bauch gehaftet hatte. Zu seinem Entsetzen ragten jede Menge wurmähnliche Enden aus dem Instrument hervor, deren blutgetränkte Köpfe hin und her wackelten. Es musste sein Blut sein, in dem diese Krea turen gebadet hatten!
    »Igittigitt!«, schrie er und ließ die Apparatur fallen. Wie ein auf Knopfdruck einziehbares Staubsaugersteckerkabel verschwand das seltsame Instrument in dem flachen Boden der Kugel. Außer sich vor Entsetzen, riss er sich den Reiß verschluss seines Neoprenanzugs bis zu den Schamhaaren auf. Beim Anblick seines Bauches schrie er erneut auf. In ei nem ringförmigen Muster prangten rund um seinen Nabel sechs Einstichwunden.
    Michael hatte seinen Tauchkumpan die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen. Schließlich richtete auch er sich mühsam auf und musterte ebenfalls seinen Bauch. Zu sei nem Entsetzen musste er feststellen, dass auch an ihm so ei ne merkwürdige Apparatur haftete. Ebenso angewidert wie Richard, berührte er sie widerwillig mit dem Zeigefinger. Zu seiner Erleichterung fiel sie ebenfalls sofort ab und verschwand im Boden seiner Kugel. Er öffnete seinen Anzug und sah, dass auch sein Bauchnabel von einer nässenden Stichwunde in der Form eines Kreises geziert wurde.
    »Das gibt’s doch gar nicht!«, brachte er hervor. »Sieht aus, als ob man uns mit Stecknadeln drangsaliert hätte.« Er musste sich unweigerlich schütteln. »Wie furchtbar! Ich kann kein Blut sehen.«
    Richard zog den Reißverschluss seines Anzugs wieder hoch und wagte mit seinen immer noch wackligen Beinen ein paar vorsichtige Schritte, doch er musste sich an der Wand abstützen, um nicht hinzufallen. »Ich fühle mich, als hätte ich Drogen genommen.«
    »Und ich fühle mich, als ob ich von einem verdammten LKW überrollt worden wäre«, stellte Michael fest.
    »Wo ist Mazzola?«, fragte Richard.
    »Wir haben keine Ahnung«, erwiderte Donald. »Erzählen Sie uns doch mal, was während Ihres Tauchgangs vor gefallen ist.«
    Richard kratzte sich am Hinterkopf. Zunächst konnte er sich nur daran erinnern, wie er und seine beiden Tauchkollegen sich zur Kompression in eine der Deck-Dekompres sionskammern begeben hatten, doch mit Michaels

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