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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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am Zuschlagen zu hindern, um nicht eingesperrt zu werden, doch der spiegelglatte Boden machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Sie erreichten die Tür erst, als sie be reits zugeglitten war. Sie warfen sich gemeinsam dagegen und versuchten sie mit Gewalt zu öffnen, doch sie war so massiv und der Boden so glitschig, dass ihre Mühe vergeb lich war. Sie fiel mit einem dumpfen, nachhallenden Schlag ins Schloss, und kurz darauf hörten sie, wie mit einem ge dämpften mechanischen Geräusch die zahlreichen Riegel einrasteten.
    Die drei packte eine Höllenangst, und sie traten ein paar Schritte zurück.
    »Irgendjemand muss das alles hier kontrollieren«, stellte Suzanne mit ernster Miene fest, während sie ihren Blick durch den fugenlosen Raum schweifen ließ. »Wir sitzen in der Falle.«
    »Dahinter können nur die Russen stecken!«, knurrte Donald.
    »Jetzt hören Sie endlich auf mit Ihren verdammten Rus sen!«, schrie Suzanne ihn an. »Sie waren zu lange beim Mi litär. Diese Art von Feindseligkeiten sind längst überwun den. Mit den Russen hat das hier nichts zu tun!«
    »Woher wollen Sie das wissen?«, brüllte Donald zurück. »Und wagen Sie es nicht, den Dienst in den Dreck zu zie hen, den ich meinem Land erwiesen habe!«
    »Bitte, Donald«, redete Suzanne auf ihn ein, »ich will Ih ren Dienst bei der Marine wirklich nicht herabwürdigen. Aber sehen Sie sich doch mal um! Dieser Raum kann nicht zu unserer Erde gehören. Sehen Sie sich doch, verdammt noch mal, dieses Licht an!« Sie streckte ihren Arm aus. »Es gibt keine Lichtquelle, und trotzdem ist es überall absolut gleichmäßig hell. Ich kann nirgendwo auch nur den kleins ten Schatten erkennen.«
    Perry streckte ebenfalls einen Arm aus und versuchte ei nen Schatten zu erzeugen, doch vergeblich. Donald beob achtete die beiden regungslos.
    »Irgendwie werden diese Wände von einem gleichmäßi gen Fotonenfluss durchströmt.« Suzanne schüttelte verwundert den Kopf. »Wenn ich raten müsste, würde ich da rauf tippen, dass das Licht mit einem gehörigen Anteil Ul traviolettlicht durchsetzt ist.«
    »Wie kommen Sie darauf?«, fragte Perry.
    »Ich vermute es lediglich«, gestand Suzanne. »Für das menschliche Auge ist Ultraviolettlicht nicht sichtbar, aber meiner Ansicht nach ist das Blau unserer Overalls und das Braun Ihres Jogginganzugs eindeutig verzerrt.«
    Perry sah an sich herunter. Für ihn sah die Farbe aus wie immer.
    »Die Kugeln!«, schrie Donald.
    Alle Augen richteten sich auf die gläsernen Bälle. Das opalartige Schillern war plötzlich viel stärker geworden, so dass die Kugeln jetzt regelrecht glühten. Kurz darauf knackte es, und sie begannen oben und unten auseinander zu bre chen wie Knospen riesiger Blumen, deren Blütenblätter sich öffnen und dann abfallen. Im nächsten Moment schoss ein Schwall Flüssigkeit auf den Boden – und mit ihm kamen die Taucher zum Vorschein.
    Donald überwand seinen Schock als Erster. Er eilte so schnell er konnte zu Richard. Als er sah, dass der bewusst lose Taucher atmete, riss er ihm den Helm vom Kopf und warf ihn beiseite. Richard reagierte mit einem Hustenanfall.
    Perry stürzte zu Michael. Während er ihm den Helm vom Kopf zog, hörte er Richard husten. Michael hingegen atmete nicht einmal. Zum Glück erinnerte sich Perry daran, wie man eine kardiopulmonale Wiederbelebung durchführ te. Er zog Michael von den Resten der geplatzten Kugel weg, ohne ihn von der noch immer an ihm hängenden Schnur zu trennen. Dann prüfte er schnell, ob Michaels Mund leer war, drückte ihm die Nase zu, holte tief Luft und blies ihm eine kräftige Ladung in die Lunge. Den Kopf zur Seite gewandt, atmete er noch einmal tief ein und wollte die Prozedur gerade wiederholen, als er registrierte, dass Michael die Augen geöffnet hatte.
    »Was, zum Teufel, machen Sie da?«, knurrte Michael und drückte Perrys Gesicht weg, das nur ein paar Zentimeter über seinem eigenen schwebte.
    »Ich habe versucht, Sie mit Mund-zu-Mund-Beatmung wiederzubeleben«, erwiderte Perry und stand auf. »Sie ha ben nicht geatmet.«
    »Aber ich atme doch«, stellte Michael klar. Er zog ein an gewidertes Gesicht und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. »Und wie ich atme!«
    Richards Hustenanfall hörte so abrupt auf, wie er begonnen hatte. Er wischte sich die Tränen von den Wangen und drehte sich um. Seine erste Sorge galt Michael. Als er sah, dass sein Kumpel lebte und okay war, ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen und starrte

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