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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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wir nicht allein. Die spannende Frage ist jetzt, was sie von unserem plötzlichen Auftauchen halten.«
    »Meinen Sie, wir sollten hingehen?«, fragte Perry.
    »Wir haben kaum eine andere Wahl«, erwiderte Donald. »Irgendwann müssen wir uns sowieso bei ihnen blicken lassen.«
    »Aber warum kommen sie nicht zu uns und begrüßen uns?«, rätselte Suzanne.
    »Gute Frage«, gab Donald zu. »Vielleicht hat es etwas mit dem Empfang zu tun, den sie uns bereiten wollen.«
    »Mir ist schon wieder ganz mulmig zu Mute«, graulte sich Suzanne. »Das ist alles so merkwürdig.«
    »Mir war die ganze Zeit ohne Unterbrechung mulmig«, gestand Perry.
    »Dann gehen wir jetzt und stellen uns vor – wem auch immer«, ordnete Donald an. »Fürs Erste müssen wir uns wohl als ihre Gefangenen betrachten. Hoffentlich halten sie uns nicht für Spione und hoffentlich kennen sie die Be stimmungen der Genfer Konvention.«
    Er warf sich in die Brust und marschierte los. Den an seinen Füßen klebenden Schlamm schien er plötzlich zu ignorieren. Suzanne und Perry konnten seinen Mut und seine Führungsstärke nur bewundern, als er an ihnen vor beistapfte.
    Die beiden zögerten ein paar Sekunden, dann gaben auch sie sich einen Ruck und folgten dem Ex-Marine-Kommandanten. Während sie resigniert in seinen Fußstapfen auf die einladende Tür zumarschierten, sprachen sie kein Wort. Sie hatten keine Ahnung, ob dort die ersehnte Erlösung oder weitere Unannehmlichkeiten auf sie warteten, doch Donald hatte Recht. Sie hatten keine andere Wahl.
     

K APITEL 7
    Sie kamen nur langsam voran. An einer Stelle rutschte Perry aus und fiel rückwärts in den Schlamm. Danach war er von Kopf bis Fuß verdreckt.
    »Als Erstes werde ich nach einer Dusche verlangen«, stellte er klar und hoffte, seine Leidensgenossen mit seinem Spruch ein wenig aufzuheitern. Doch vergeblich – niemand antwortete.
    Als sie die offene Tür erreichten, wünschten sie sich in ständig, dass sie nett empfangen würden und ihre Befürch tungen sich in nichts auflösten. Doch sie wurden enttäuscht: Niemand erschien auf der Schwelle, um sie zu begrüßen. Das nach draußen dringende Licht war so grell, dass sie im Inne ren nichts erkennen konnten. Selbst um die Türöffnung ins Visier zu nehmen, mussten sie sich schützend die Hände vor die Augen halten.
    Aus der Nähe erkannten sie jetzt, dass die Tür mehr als einen halben Meter dick und mit riesigen Bolzen in der Wand verankert war. Sie sah aus wie der Zugang zu einem Tresorraum. An den Seiten war die massive Tür mit stabilen Winkeln verstärkt. Offenbar war sie so konstruiert, dass sie dem enormen Druck einströmenden Meerwassers standhalten konnte.
    Etwa sieben Meter vor der Tür blieben Suzanne und Per ry stehen. Sie scheuten intuitiv davor zurück weiterzuge hen. Schließlich hatten sie keine Ahnung, was sie erwartete. Sie fixierten die Türöffnung und versuchten angestrengt, irgendetwas zu erkennen. Die Wände, der Boden und die Decke des Raumes schienen aus rostfreiem Stahl zu sein; jedenfalls glänzten alle Flächen, als wären sie verspiegelt.
    Donald hatte sich etwas weiter vorgewagt. Er trat zwar nicht über die Schwelle, beugte sich jedoch vor und riskier te einen Blick ins Innere. Um sich vor dem grellen reflektie renden Licht zu schützen, hielt er sich den Unterarm vor die Augen.
    »Und?«, rief Suzanne ihm zu. »Was sehen Sie?«
    »Einen großen quadratischen Raum mit Wänden aus Me tall«, berichtete Donald. »Außerdem ein paar riesige glän zende Bälle, das ist alles. Neben dieser massiven Eingangstür scheint es keine weiteren Türen zu geben. Und woher das Licht kommt, ist mir ein Rätsel.«
    »Irgendein Anzeichen, dass Menschen in der Nähe sind?«, fragte Perry.
    »Nein«, erwiderte Donald. »Aber, Moment mal! Ich glaube, die Bälle sind aus Glas. Sie haben einen Durchmes ser von etwa eineinhalb Metern. Kommen Sie, und sehen Sie sich das an!«
    Perry warf Suzanne einen fragenden Blick zu und zuckte mit den Schultern. »Wir kommen wohl nicht drum herum.«
    Suzanne rieb sich die Arme und schüttelte sich unbehag lich. »Ehrlich gesagt hatte ich gehofft, mich bei unserer An kunft an dieser Tür besser zu fühlen; stattdessen habe ich jetzt ein ziemlich ungutes Gefühl in der Magengegend. Das ist nie und nimmer ein U-Boot-Stützpunkt. Es sei denn, wir stehen vor einem Meisterwerk der Technik, das selbst den Bau der größten Pyramiden in den Schatten stellt.«
    »Was sollen wir Ihrer Meinung nach tun?«,

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