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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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sie vollkommen zerfleddert waren. Sie hingen in Fetzen herunter, als ob er seine Arme in Säure getunkt hätte.
    Auf einmal nahm er am ganzen Körper ein Kältegefühl wahr. Er tastete seine Brust ab und stellte entgeistert fest, dass nicht nur seine Ärmel, sondern sein ganzer Jogging anzug und auch seine übrige Kleidung zusehends zerfledderte. Das Material löste sich einfach in nichts auf.
    Vor allem wenn er unter Stress stand, war Perry schon des Öfteren von dem Albtraum geplagt worden, plötzlich nackt vor einem Publikum zu stehen. Wie es schien, sollte dieser Albtraum jetzt wahr werden. Er spürte, wie seine Kleidung nach und nach in Fetzen zu Boden fiel. Als er ei nen Streifen festzuhalten versuchte, löste er sich in seiner Hand in nichts auf.
    »Unsere Kleidung!«, rief er schließlich den anderen entsetzt zu. »Das Gas löst unsere Sachen auf!«
    Doch die Angst schnürte ihnen die Kehle zu, sodass keiner zu einer Antwort im Stande war. Perry rief noch einmal, was er gerade bemerkt hatte. Dann arbeitete er sich durch den dichten Nebel voran und wäre um ein Haar über Donald gestolpert. »Das Gas löst unsere Kleidung auf«, wiederholte er ein drittes Mal. »Und merkwürdigerweise macht es mir gar nichts aus.«
    Donald stand auf. Mit seinem Overall geschah gerade das Gleiche wie mit Perrys Jogginganzug. Ungläubig tastete er sich ab und musste feststellen, dass er tatsächlich sozusagen nackt war. Das Gas biss so heftig in seinen Augen, dass er sie nicht öffnen konnte, doch er wusste auch ohne sichtbaren Beweis, was passiert war, und rief Suzanne, Michael und Ri chard zu: »Perry hat Recht!«
    Suzanne schaffte es einige Male, kurz zu blinzeln. Auch ihre Kleidung löste sich gerade auf. Ihr Overall fiel buch stäblich auseinander, und auch sie stellte fest, dass sie sich nicht im Geringsten schämte. Das Einzige, was ihr Unbeha gen bereitete, war ein Kratzen im Hals und ein leichter Schmerz im Brustbereich. Erleichtert stand sie ebenfalls auf.
    Auch Richard und Michael richteten sich auf, blieben aber vorerst noch sitzen. Sie fühlten sich immer noch wie b etäubt und hatten Angst, von dem Gas bewusstlos zu wer den. Sie wurden beide von einem heftigen Hustenanfall ge schüttelt. Ihre Atmungsorgane waren eindeutig stärker in Mitleidenschaft gezogen als die der anderen drei.
    »Mein Tauchanzug sieht aus wie immer«, brachte Ri chard zwischen zwei Hustenanfällen hervor. Doch dann m achte er den Fehler, sich mit der Hand über die Schulter zu streichen. In derselben Sekunde depolymerisierte das Material und zerfiel in winzige Fetzen.
    Michael hatte mit halb geschlossenen Augen zu Richard hinübergeblinzelt und mitverfolgt, wie ihm geschah. Er musterte skeptisch seinen eigenen Anzug und traute sich weder, ihn zu berühren, noch sich zu bewegen. Doch bevor er sich versah, verpasste sein Kumpel ihm einen kräftigen Schlag auf die Schulter. Die Wirkung ließ nicht auf sich war ten. Gerade noch hatte der Anzug vollkommen normal aus gesehen, eine Sekunde später löste er sich auf und rieselte wie Wassertropfen an Michael herunter.
    Plötzlich schrillte ein Alarm, und an der Wand gegenüber dem Ausgang zur Höhle blitzte ein rotes Licht auf. Obwohl die Wand gerade noch ausgesehen hatte, als wäre sie vollkommen naht- und fugenlos, erkannten die fünf jetzt durch den beißenden Nebel hindurch direkt unter dem roten Licht die Umrisse einer offen stehenden Tür.
    Der Alarmton verstummte nach ein paar Minuten, doch das Licht blinkte weiter. Dann ertönte auf einmal ein lautes Zischen. Es klang, als ob Luft durch eine schmale Öffnung gesogen wurde.
    Perry näherte sich vorsichtig dem blinkenden Licht. Als er die Wand erreichte, sah er, dass es sich bei den durch den Nebel erahnten Umrissen tatsächlich um eine Tür handelte. Er tastete die Kanten ab und spürte, wie ihm gleichmäßig Frischluft entgegenströmte. Das erklärte das Zischen. Er tastete sich vorsichtig mit einem Fuß vor und vergewisserte sich, dass es hinter der Schwelle auf gleicher Ebene weiter ging. Dann trat er durch die Öffnung.
    Schlagartig konnte er problemlos atmen. Die schnell zir kulierende Luft hielt den beißenden Nebel von dem Gang, den er betreten hatte, fern. Die Wände, der Fußboden und die Decke waren aus dem gleichen glänzenden Metall wie der Raum, den er soeben verlassen hatte, doch das Licht war nicht annähernd so grell. Nach sechs Metern endete der Flur und führte in eine andere Kammer.
    Er steckte seinen Kopf zurück durch den

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