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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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bevor wir dieses furchtbare Bad genommen ha ben.« Er hievte Michael in Sitzposition, der sich jedoch grinsend beschwerte, dass man ihn in Ruhe lassen solle.
    »Kommen Sie!«, rief Donald. »Oder wollen Sie, dass die Tür wieder zugeht und ein Teil unserer Gruppe hier drin nen eingesperrt ist?«
    Die Warnung, dass die Tür sich womöglich wieder schlie ßen könnte, hatte durchschlagenden Erfolg. Trotz ihres an geschlagenen Zustands, der sie körperlich und geistig stark beeinträchtigte, standen Richard und Michael umgehend auf. Als sie sich erst einmal in Bewegung gesetzt hatten, ver besserte sich ihr Zustand zusehends. Bei Donald angelangt, hatten sie bereits ihre Sprache wiedergefunden.
    »Gar nicht mal schlecht«, kommentierte Richard, während er mit halb geschlossenen Augen den Gang inspizierte. Die Wände und die Decke waren diesmal nicht aus spie gelndem Metall, sondern mit weißem Hochglanz-Laminat verkleidet. Außerdem hatte man dreidimensionale, gerahmte Bilder aufgehängt. Auf dem Boden lag ein fest gewebter weißer Teppich.
    »Solche Bilder habe ich noch nie gesehen«, staunte Mi chael. »Sie wirken so naturgetreu. Man meint, zehn Kilome ter weit in sie hineinsehen zu können.«
    »Es sind Holografien«, erklärte Suzanne. »Aber eine Ho lografie in derart lebendigen, natürlichen Farben habe ich auch noch nie gesehen. Sie sind in der Tat absolut beeindru ckend, und dadurch, dass um uns herum alles weiß ist, wird ihre Wirkung noch verstärkt.«
    »Die Motive erinnern mich an die alten Griechen«, stell te Perry fest. »Wer auch immer unsere Peiniger sein mögen – sie sind zumindest kultiviert.«
    »Kommen Sie endlich!«, drängte Donald. Er wartete un geduldig auf der Schwelle zum nächsten Raum. »Wir müs sen ein paar taktische Entscheidungen treffen.«
    »Taktische Entscheidungen treffen, jawohl«, imitierte Perry leise Donalds Worte und sah dabei Suzanne an. »Kann er dieses Militärgehabe denn nie ablegen?«
    »Selten«, erwiderte Suzanne.
    Sie tapsten den langen Flur entlang. Am Ende blieben sie wie vom Schlag gerührt stehen. Der Anblick des vor ihnen liegenden Raums haute sie förmlich um. Nach den diversen nackten, wie Industriehallen wirkenden Räumen, durch die sie geschleust worden waren, waren sie auf alles andere ge fasst als auf Luxus und Behaglichkeit. Die Ausstattung des Raumes mutete futuristisch an, und es gab jede Menge Spiegel und viel weißen Marmor, doch das Ambiente war beruhigend und wirkte frisch und einladend. An zwei Wänden standen sofaähnliche Baldachin-Betten, auf denen wei ße Kaschmirdecken lagen. Fünf Liegen waren einladend zu Betten ausgeklappt, und auf jedem Kopfkissen lag zusam mengefaltet frische Kleidung. Im Hintergrund untermalte seichte Instrumentalmusik die Stimmung.
    In der Mitte des Raumes standen ein langer, niedriger Tisch und weich gepolsterte, bequeme Sessel. Auf dem Tisch lag ein weißes Tischtuch, und er war mit weißem Ge schirr und goldenem Besteck gedeckt. Auf einem Serviertablett standen abgedeckte Speisen und Krüge mit eisge kühlten Getränken bereit.
    »Auch wenn das der Himmel sein sollte«, brach Perry schließlich das Schweigen, »ich bin dafür noch nicht be reit.«
    »So gut kann das Essen nicht einmal im Himmel rie chen«, schnupperte Richard begeistert. »Ich habe plötzlich einen Riesenhunger, und meine Müdigkeit ist wie weggeblasen.« Er preschte vor. Michael folgte ihm.
    »Stopp«, befahl Donald. »Ich bin mir nicht sicher, ob wir das Essen anrühren sollten. Wahrscheinlich ist es wie das Wasser mit irgendwelchen Drogen versetzt – wenn nicht so gar mit noch Schlimmerem.«
    »Glauben Sie wirklich?«, fragte Richard enttäuscht. Er wusste nicht, was er tun sollte, und sah unschlüssig zwischen Donald und dem gedeckten Tisch hin und her.
    »Sehen Sie sich mal diese riesigen Spiegel dahinten an«, forderte Donald die anderen auf und zeigte auf die gegen überliegende Wand. »Ich wette, dass es Einwegspiegel sind, was wiederum bedeutet, dass wir beobachtet werden.«
    »Na und?«, entgegnete Michael. »Wen interessiert das schon, wenn sie uns so zuvorkommend behandeln? Ich bin dafür zuzulangen.«
    Suzannes Blick fiel auf die zusammengefalteten Klei dungsstücke, die auf jedem der Betten bereitlagen. Da sie wie fast alles in dem Raum weiß waren, hatte sie sie auf dem weißen Bettlaken zunächst glatt übersehen. Sie steuerte das nächste Bett an, nahm das Kleidungsbündel und ließ es aus einander fallen. Es waren zwei einfache

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