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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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stellte Suzanne wenig begeistert fest.
    »Freuen Sie sich denn gar nicht über Ihr neues Haar?«, fragte Perry.
    »Die Haarlänge von gestern stand mir besser«, erwiderte Suzanne. »Oder besser gesagt: meine Frisur von vor drei Tagen.«
    »Wie meinen Sie das – vor drei Tagen?«, hakte Perry ver wirrt nach.
    »Gestern war der einundzwanzigste Juli«, sagte Suzanne fragend. »Richtig?«
    »Ich glaube ja«, erwiderte Perry. Der Nachtflug zu den Azoren hatte sein Zeitgefühl ein wenig durcheinander ge bracht.
    »Irgendjemand hat mir unbemerkt meine Uhr vom Handgelenk abgenommen, sie netterweise aber nicht mit gehen lassen. Laut Datumsanzeige ist heute der Vierund zwanzigste.«
    Die Uhren der anderen hatten die Gasattacke nicht über standen. Bei Suzannes Uhr hingegen hatte nicht einmal das Goldarmband Schaden genommen.
    »Vielleicht hat derjenige, der Ihnen die Uhr abgenom men hat, das Datum vorgestellt«, mutmaßte Perry. Die Vorstellung, drei ganze Tage geschlafen zu haben, war gelinde gesagt beunruhigend.
    »Durchaus möglich«, entgegnete Suzanne, »aber eher unwahrscheinlich. Sehen Sie sich doch nur mal an, wie viel unser Haar gewachsen ist. Demnach haben wir sicher noch länger geschlafen als drei Tage, vielleicht sogar einen Monat und drei Tage.«
    Perry lief ein kalter Schauer über den Rücken. Er musste schlucken. »Einen Monat? Ausgeschlossen! Sie müssen uns irgendeiner sensationellen Haarbehandlung unterzogen haben. Mein Haar ist so dicht und voll wie mit vierzehn. Ich muss unbedingt herausfinden, wie sie das angestellt haben. Stellen Sie sich nur mal vor, was für gigantische Geschäfte man damit machen könnte! So ein Produkt hat die Welt noch nicht gesehen.«
    »Mir haben sie damit jedenfalls keinen Gefallen getan«, beschwerte sich Donald. »Ich habe mich ohne Haare woh ler gefühlt.«
    »Haben Sie schon die Einstiche auf unseren Bäuchen be merkt?«, wandte sich Suzanne an Perry und Donald.
    Die beiden nickten.
    »Vermutlich sind unsere Lebensfunktionen auf irgend eine Weise unterstützt worden«, überlegte Suzanne. »Wahr scheinlich ist mit uns das Gleiche passiert wie mit den bei den Tauchern, als sie in den Kugeln eingeschlossen waren.«
    »Ist mir auch eben durch den Kopf gegangen«, stimmte Perry ihr zu. »Wenn wir wirklich so lange geschlafen haben, mussten sie uns vermutlich irgendetwas verabreichen.«
    »Und wie geht’s euch, Jungs?«, rief Suzanne zu Richard und Michael hinüber, die sich gerade anzogen.
    »Alles okay«, erwiderte Richard. »Allerdings hatte ich bis eben noch gehofft, dass das alles nur ein schlechter Traum war.«
    »Gefangene mit Drogen zu betäuben, verstößt eindeutig gegen die Genfer Konvention«, grollte Donald. »Wir sind unbescholtene Zivilpersonen! Wer weiß, was diese Einstiche zu bedeuten haben! Sie können uns alles Erdenkliche verab reicht haben – zum Beispiel Aidsviren oder Wahrheitsdrogen.«
    »Also, mir geht es hervorragend«, stellte Perry fest und streckte seine Arme und Beine. Er hatte das Gefühl, dass nicht nur sein Haar, sondern sein ganzer Körper eine erfolg reiche Verjüngungskur hinter sich hatte.
    »Mir auch«, meldete sich Michael zu Wort. Er machte ein paar Dehnübungen und joggte ein bisschen auf der Stel le. »Ich könnte problemlos zehn Kilometer schwimmen, von mir aus auch noch mehr.«
    »Bei mir sind zwar auch die Haare wieder da«, stellte Ri chard fest, »aber dafür ist mein Bart verschwunden. Kann mir das vielleicht mal jemand erklären?«
    Donald, Perry und Michael strichen sich intuitiv übers Kinn. Richard hatte Recht. Auch auf ihrer Haut waren kei ne Bartstoppeln zu spüren.
    »Das wird ja immer spannender«, staunte Perry.
    »Immer mysteriöser, würde ich sagen«, fasste Suzanne zusammen und musterte Perrys Gesicht aus der Nähe. Be vor sie den diversen Prozeduren ausgesetzt gewesen waren, hatte er definitiv einen Bartansatz gehabt. Jetzt war seine Haut absolut glatt und geschmeidig.
    »Seht euch das an, Leute!«, rief Richard und zeigte auf die Tür gegenüber der Spiegelwand. »Sieht so aus, als ob wir aus unserem Käfig gelassen würden.«
    Alle Augenpaare richteten sich auf die Tür, die sich gerade geräuschlos öffnete. Dahinter erstreckte sich ein weiterer langer weißer Gang, an dessen Wänden ebenfalls Holo grafien hingen. Das vom Ende des Flurs hineinströmende Licht wirkte hell und natürlich.
    »Das sieht ja aus wie Tageslicht!«, staunte Suzanne.
    »Es kann unmöglich Tageslicht sein«, widersprach Donald. »Es sei

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