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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Frau, die mich unbedingt treffen will.«
    »Und eine schwarzhaarige Süße, die es gar nicht erwar ten kann, mich kennen zu lernen«, fügte Michael hinzu.
    Seitdem sie auf dem Treppenabsatz angelangt waren, hatten die beiden Taucher nach den beiden Frauen Aus schau gehalten, doch zu ihrem Verdruss konnten sie sie nir gends entdecken.
    »Sie werden noch viel Zeit haben, sich mit ihnen und an deren zu unterhalten«, entgegnete Arak. »Aber jetzt müs sen Sie erst einmal Ihre Räume beziehen. Sie haben noch nicht gegessen und sich noch nicht frisch machen können. Später gibt es zu Ehren Ihrer Ankunft eine Galafeier, an der Sie hoffentlich teilnehmen werden. Würden Sie mir jetzt bitte folgen?«
    »Es dauert doch nur ein paar Minuten«, protestierte Ri chard und setzte an, sich an Arak und Sufa vorbeizudrän geln, um nach seiner Flirtpartnerin zu suchen. Doch Do nald packte ihn so fest am Arm, dass er auf der Stelle erstarrte.
    »Schluss jetzt, Matrose!«, zischte Donald ihm wütend zu. »Vergessen Sie nicht – wir bleiben zusammen!«
    Richard starrte aufgebracht zurück und war drauf und dran, Donald anzubrüllen, dass er sich zum Teufel scheren möge. Die Frau hatte eine Schwäche für ihn. Wie sollte er sich da bremsen? Selbstbeherrschung war noch nie seine Stärke gewesen. Doch ein weiterer Blick in Donalds eisige Augen ließ ihn innehalten und einlenken.
    »Ist vielleicht gar keine schlechte Idee, sich erst mal den Magen voll zu schlagen«, grummelte er, um sein Gesicht zu wahren.
    »Wagen Sie es nicht, aus der Reihe zu tanzen, Matrose«, knurrte Donald. »Sonst geraten wir beide aneinander.«
    »Nur, damit eins klar ist«, schnappte Richard. »Ich habe nicht die geringste Angst vor Ihnen.«
     

K APITEL 9
    Suzanne setzte gedankenlos einen Fuß vor den anderen und folgte Arak und Sufa. Sie fühlte sich irgendwie ent fremdet, so, als hätte sie keinen festen Boden unter den Fü ßen. Außerdem litt sie unter schwindelähnlichen Anfällen. In ihrem inneren Ohr hörte sie den psychologischen Fachausdruck für einen solchen Zustand: Depersonalisation. Ob sie an einer Abwandlung dieser Krankheit litt? Alles, was sie erlebte, war vollkommen surreal. Sie fühlte sich, als durchlebte sie einen Traum, doch gleichzeitig waren ihre Gefühle greifbar und echt. Sie konnte sehen, riechen und hören wie immer. Doch nichts ergab irgendeinen Sinn. Wie konnten sie unter dem Ozean gelandet sein?
    Als Geophysikerin und Ozeanografin wusste sie natürlich, dass die Mohorovicic Diskontinuität eine spezifische Schicht innerhalb der Erde bezeichnete, die durch eine abrupte Veränderung der Fortpflanzungsgeschwindigkeit von Schall- beziehungsweise Erdbebenwellen gekennzeichnet war. Sie lag etwa vier bis elf Kilometer unter dem Meeresgrund und achtunddreißig Kilometer unter den Kontinenten. Außer dem wusste sie, dass die Mohorovicic Diskontinuität nach ih rem Entdecker, einem serbischen Seismologen, benannt worden war. Auch wenn man diesem Teil im Schalenaufbau der Erde einen Namen gegeben hatte, hatte bislang niemand eine konkrete Vorstellung, was sich darin verbarg. Allerdings hatte bisher kein Geologe oder Seismologe auch nur im Ent ferntesten die Möglichkeit in Erwägung gezogen, dass es sich um einen riesigen, mit Luft gefüllten Hohlraum handeln könnte. Die Vorstellung war derart absurd, dass niemand auch nur auf die Idee gekommen war.
    »Bitte begegnet den neu angekommenen Sekundär menschen mit der gebotenen Höflichkeit!«, forderte Arak seine Interterra-Landsmänner auf, während er auf sie zu schritt. »Tretet ein Stück zurück, damit wir durchkom men!« Mit einer Handbewegung bedeutete er der Menge, eine Gasse zu bilden. Schweigend kamen die Umstehenden seiner Aufforderung nach.
    »Bitte folgen Sie mir!«, bat Arak Suzanne und die ande ren höflich und zeigte auf einen Gang, der unter dem Dach der Loggia begann. Er ging voraus und bedeutete ihnen, ihm zu folgen. »Sobald wir die Ankunftshalle für Ausländer hinter uns haben, ist es nicht mehr weit bis zu Ihren Unter künften.«
    Als sie durch die Scharen von Interterranern schritt, kam Suzanne sich vor, als sähe sie sich selbst in einem Film. Sie registrierte, dass Perry direkt hinter ihr ging; Donald und die beiden Taucher folgten ihnen vermutlich dicht auf den Fersen. Endlich hatte sie keine Angst mehr. Die schönen Menschen lächelten sie an und bedachten sie mit verstoh lenen, beinahe schüchternen Begrüßungsgesten. Suzanne konnte nicht umhin, das Lächeln zu

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