Tauchstation
amerikanischem Akzent. »Bit te fürchten Sie sich nicht. Es wird Ihnen nichts passieren. Mein Name ist Arak, und das ist Sufa.« Er deutete mit der Hand auf die Frau an seiner Seite.
»Ich möchte Sie ebenfalls herzlich begrüßen«, sagte Sufa. »Wie möchten Sie genannt werden?«
Perry war baff. Er hatte im Traum nicht damit gerechnet, in lupenreinem Englisch willkommen geheißen zu werden. Seine Muttersprache zu hören, beruhigte ihn zutiefst, zu mal seit dem Absinken der Oceanus ansonsten alles, was sie erlebt hatten, in höchstem Maße beunruhigend gewesen war.
»Wer sind Sie?«, brachte Perry hervor.
»Wir sind Bewohner von Interterra«, erwiderte Arak. Seine sonore Baritonstimme ähnelte der von Donald.
»Und wo, um Himmels willen, ist Interterra?«, fragte Perry. Ohne es zu beabsichtigen, klang er auf einmal ein we nig schroff. Ob das vielleicht alles nur Show war und sie nach allen Regeln der Kunst auf die Schippe genommen wurden? Oder stand ihnen, wie von Donald befürchtet, doch eine Attacke aus dem Hinterhalt bevor?
»Bitte beruhigen Sie sich!«, redete Arak mit sanfter Stim me auf ihn ein. »Ich weiß, wie verwirrt und erschöpft Sie sind. Und nach allem, was Sie durchgemacht haben, ist das auch nur zu verständlich. Wir wissen sehr wohl, wie anstren gend der Dekontaminierungsprozess sein kann. Deshalb bitte ich Sie, sich zu entspannen. Wir haben noch viele auf regende Dinge für Sie parat.«
»Sind Sie ausgewanderte Amerikaner?«, fragte Perry.
Arak und Sufa schlugen sich die Hände vor den Mund, um an sich zu halten, doch sie schafften es nicht, ihren Lachanfall zu unterdrücken. Auch die anderen Schönen, die Perrys Frage gehört hatten, versuchten, sich ihre Heiterkeit nicht anmerken zu lassen.
»Bitte entschuldigen Sie, dass wir lachen müssen«, gluckste Arak. »Wir wollen wirklich nicht unhöflich erschei nen. Aber nun zu Ihrer Frage: Nein, wir sind keine Ameri kaner. Allerdings sprechen wir Interterraner Ihre Sprachen recht gut. Englisch in allen Variationen ist zufällig meine und Sufas Spezialität.«
Suzanne beugte sich zu Perry vor und flüsterte ihm ins Ohr: »Fragen Sie noch einmal, wo Interterra liegt.«
Perry folgte ihrem Wunsch.
»Interterra liegt unter den Ozeanen«, erwiderte Arak. »Es befindet sich zwischen der von euch Menschen so ge nannten Erdkruste und dem Erdmantel. Seismologen nen nen diesen Bereich auch Mohorovicic Diskontinuität.«
»Heißt das, wir sind in einer Untergrundwelt?«, platzte Suzanne heraus und starrte nach oben, wo sie Sonnenlicht und ein Stück Himmel zu erkennen glaubte. Sie war voll ständig verwirrt.
»Unterwasserwelt wäre wohl der passendere Ausdruck«, antwortete Sufa. »Aber bitte... Wir wissen, dass Sie viele Fragen haben, und wir werden sie alle zur rechten Zeit be antworten. Doch fürs Erste bitten wir Sie, sich noch ein bisschen in Geduld zu üben.«
»Worin sollen wir uns üben?«, hakte Richard nach.
»Ich bitte Sie, sich noch ein wenig zu gedulden«, wieder holte Sufa und lächelte ihn wohlwollend an.
»Bitte sagen Sie uns doch jetzt, wie wir Sie anreden sol len«, bat Arak.
»Ich bin Perry Bergman, Präsident von Benthic Marine«, stellte Perry sich vor und tippte sich dabei auf die Brust. Da nach stellte er die anderen mit ihren vollen Namen vor.
Arak trat einen weiteren Schritt vor und stellte sich direkt vor Suzanne. Er war gut einen Kopf größer als sie. Dann streckte er seinen rechten Arm aus, hielt ihr seine Handfläche entgegen und deutete mit der anderen Hand darauf. »Sie würden mir eine Ehre erweisen, wenn ich Sie mit der typischen Interterra-Begrüßung willkommen heißen dürfte. Drücken Sie Ihre Handfläche gegen meine!«
Suzanne zögerte und warf Perry und Donald einen ver stohlenen Blick zu. Schließlich willigte sie ein und drückte ihre deutlich kleinere Hand gegen die von Arak.
»Willkommen, Dr. Newell«, sagte Arak, als ihre Hände sich berührten. »Ihr Besuch erfreut uns ganz besonders.« Dann verbeugte er sich und zog seine Hand zurück.
»Danke«, brachte Suzanne hervor. Sie war verwirrt, fühl te sich jedoch zugleich geschmeichelt, dass man sie als Ein zige für eine individuelle Begrüßung auserwählt hatte.
Arak trat einen Schritt zurück. »Und nun, meine verehrten Gäste, werden Sie zu Ihren Unterkünften begleitet, die Ihnen sicher gefallen werden.«
»Einen Augenblick noch, Arak!«, rief Richard und stellte sich auf Zehenspitzen. »Da drüben in der Menge ist eine hübsche braunhaarige
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