Tauchstation
Recht«, entgegnete Suzanne. »Vielleicht ist das gar keine schlechte Idee.«
»Vergessen Sie die beiden«, bestärkte sie der Mann. »Arak hat dafür Sorge zu tragen, dass nichts außer Kontrolle gerät. Außerdem würde ich mich gern kurz mit Ihnen un ter vier Augen unterhalten.«
»Unter vier Augen?«, fragte Suzanne überrascht. Sie warf noch einmal einen Blick zu den Tauchern und stellte er leichtert fest, dass sie ihren Streit beendet und sich erneut den ihnen zu Füßen liegenden Verehrerinnen zugewandt hatten. Dann sah sie Perry an und fragte sich, ob er die Bitte des Mannes wohl mitgehört hatte – was offenbar der Fall war. Er grinste schelmisch und nickte ihr aufmunternd zu.
»Nur zu!«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Schließlich sollen wir uns vergnügen, und die Taucher scheinen sich offenbar be ruhigt zu haben.«
»Es dauert wirklich nicht lange«, versprach der Mann.
»Was meinen Sie mit ›unter vier Augen‹?«, fragte Su zanne und musterte das fein geschnittene Gesicht und die strahlenden Augen des Fremden. Plötzlich begann ihr Herz wie wild zu hüpfen. Sie war noch nie einem Mann von so klassischer Schönheit begegnet, und schon gar nicht hatte je so ein Schönling das Wort an sie gerichtet.
»Ich meine nicht wirklich unter vier Augen«, erwiderte der Mann mit einem entwaffnenden Lächeln. »Ich dachte, wir könnten uns vielleicht ein paar Schritte zurückziehen oder auf den Balkon gehen. Ich möchte nur ein paar Worte mit Ihnen wechseln, ohne dass uns jemand zuhört.«
»Ich denke, es spricht nichts dagegen«, brachte Suzanne hervor und sah Perry noch einmal Rat suchend an.
»Ich bleibe hier«, versicherte Perry. »Bei Luna.«
Suzanne ließ sich die Treppe hinaufführen.
»Ich heiße Garona«, stellte der Mann sich beim Hinauf gehen vor.
»Ich bin Suzanne Newell«, entgegnete Suzanne.
»Ich weiß«, sagte Garona. »Genauer gesagt, Dr. Suzanne Newell.«
Sie erreichten den oberen Treppenabsatz und lehnten sich gegen die Balustrade. Unter ihnen war das Fest in vol lem Gange, und, wie es schien, war es ein grandioser Erfolg. Fröhliches Gelächter und angeregtes Geplapper drangen nach oben. Die meisten Partygäste drängten sich in der Mit te des Saals um den Pool, wo die Taucher und ihr Harem im Brennpunkt des Interesses standen. Obwohl das Gedränge groß war, gingen die Menschen friedlich, freundlich und rücksichtsvoll miteinander um. Diejenigen, die dicht an der Tanzfläche standen, machten kontinuierlich für Nach rückende Platz, damit jeder das Spektakel einmal aus der Nähe betrachten konnte.
»Danke«, sagte Garona. »Es ist sehr freundlich, dass Sie mir diesen intimen Moment mit Ihnen gewähren. Im Grun de ist es nicht besonders anständig von mir, Sie allein in Be schlag zu nehmen.«
»Das ist schon in Ordnung«, entgegnete Suzanne. »Ich ziehe mich gern ein wenig zurück und genieße das Gesche hen von hier oben.«
»Ich finde Sie unwiderstehlich«, gestand Garona. »Das musste ich Ihnen einfach sagen.«
Suzanne sah ihm in die Augen. Sie erwartete, zumindest den Hauch eines durchtriebenen Grinsens auf seinem hüb schen Gesicht zu erkennen. Doch stattdessen erwiderte er ihren Blick mit einer solchen Wärme und Intensität, dass er es einfach ernst meinen musste.
»Können Sie das noch einmal wiederholen?«, bat Suzanne verdattert.
»Ich finde Sie absolut unwiderstehlich«, wiederholte Garona.
»Wirklich?«, kicherte Suzanne nun nervös.
»Ja, wirklich.«
Suzanne ließ ihren Blick durch den Saal schweifen. Die ses unerwartete Geständnis musste sie erst einmal verdauen. Sie dachte eine Weile nach und wandte sich dann wieder ihrem Verehrer zu: »Sie schmeicheln mir, Garona. Sie sind wirklich ein Charmeur. Es tut mir Leid, wenn ich ein wenig skeptisch wirke, aber das liegt daran, dass ich mir bei all die sen attraktiven und makellosen Frauen da unten beim bes ten Willen nicht vorstellen kann, warum Sie sich ausgerech net für mich interessieren. Ich meine, ich kenne meine Schwächen. Und was die von Ihnen gepriesene Unwider stehlichkeit angeht – für die hier anwesenden Frauen bin ich mit Sicherheit keine Konkurrenz.«
Garona lächelte unbeirrt weiter. »Mag sein, dass Sie es sich nicht vorstellen können. Aber ich meine es absolut ehrlich.«
»Dann fühle ich mich zutiefst geehrt«, entgegnete Su zanne. »Können Sie mir vielleicht verraten, warum Sie mich so unwiderstehlich finden?«
»Das ist schwer in Worte zu fassen«, meinte Garona.
»Versuchen Sie es doch
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