Tauchstation
»Genau das Richtige für mich!«
»Das freut mich«, entgegnete Arak.
»Eine Frage noch!«, brüllte Richard. »Gibt’s hier eigent lich auch Musik? Ich meine, was ist eine Party ohne Musik?«
»Genau«, gab auch Michael seinen Senf dazu.
»Arbeiter, Musik bitte!«, ordnete Arak über den Lärm hinweg an. Sekunden später wurde das muntere Gebrabbel von Hintergrundmusik untermalt. Die Klänge waren ähn lich beruhigend wie die, mit denen sie im Dekontaminierungsbereich berieselt worden waren.
Michael konnte ein geringschätziges Lachen nicht unter drücken.
»Wir meinen keine Fahrstuhlmusik!«, beschwerte sich Richard lärmend bei Arak. »Haben Sie nichts mit Melodie und Rhythmus? Etwas, nach dem man tanzen kann?«
Arak erteilte den Arbeiterklonen einen weiteren Befehl, woraufhin die Musik sofort wechselte.
Richard und Michael sahen sich irritiert an. Was sie jetzt hörten, hatte zwar sowohl Melodie als auch Rhythmus, doch der Takt und die Betonung waren absolut ungewöhnlich und verzerrt. In ihren Ohren klang die Musik extrem fremd.
»Was, zum Teufel, ist denn das?«, fragte Michael und neigte den Kopf ein wenig zur Seite, um besser zu hören.
»Keine Ahnung«, entgegnete Richard. Er schloss die Augen und bewegte den Kopf im Takt zur Musik. Gleichzeitig machte er ein paar unsichere Schritte und schwang die Hüf ten. Seine Tanzbewegungen brachten die jungen Frauen in seinem Umkreis erneut zum Lachen.
»Das mögt ihr wohl, was?«, grinste Richard.
Die Frauen nickten.
Daraufhin setzte er den Kelch an und stürzte seinen Drink zur Überraschung der Interterraner in einem Zug herunter. Dann stellte er das Gefäß auf den Boden, schnappte sich die Hand der nächstbesten Frau und steuerte den den Swim ming-Pool umgebenden Laufsteg in der Mitte des Saals an. Die Leute machten ihnen Platz und jubelten und spornten sie an. An seinem Ziel angelangt, sprang Richard mit einem Satz auf den erhöhten Rand und zog die Frau hinter sich her. Dann drehte er sich zu ihr um und glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Bei so vielen ausschließlich gut aussehenden Menschen in seiner Umgebung hatte er schon begonnen, Schönheit als etwas Selbstverständliches zu betrachten, doch diese Frau war an Anmut kaum zu überbieten.
»Du bist wahnsinnig hübsch«, flüsterte er ihr leicht lallend ins Ohr.
»Danke«, erwiderte sie. »Du gefällst mir auch sehr gut.«
»Wirklich?«, fragte Richard geschmeichelt.
»Du bist so lustig«, entgegnete die Frau.
»Das freut mich«, brachte Richard hervor. Auf einmal hatte er das Gefühl, leicht zu schwanken. Er machte schnell einen Schritt zur Seite, um nicht das Gleichgewicht zu ver lieren. Für einen Augenblick verschwamm die Frau vor sei nen Augen. Er fühlte sich, als ob er auf Wolken schwebte.
»Ist alles okay?«, fragte die Frau besorgt.
»Ja«, versicherte Richard. »Mir geht es prima.« Er spürte, wie es ihm in den Fingerspitzen kribbelte. »Dieses Kristall haut ganz schön rein.«
»Es ist mein Lieblingsgetränk«, lächelte die Frau.
»Dann ist es ab sofort auch meins«, entschied Richard. »Hast du Lust, tanzen zu lernen?«
»Was ist das denn genau?«, fragte die Frau.
»Man bewegt sich so wie ich eben«, erklärte Richard. »Allerdings zu zweit.«
Er schloss die Augen und machte ein paar weitere Drehbewegungen, doch nach einigen Pirouetten musste er die Augen wieder öffnen, um nicht erneut das Gleichgewicht zu verlieren. Die Menge jubelte und klatschte und verlangte eine Zugabe.
Richard sah sein Publikum an und machte eine übertrie bene Verbeugung, woraufhin er noch mehr Beifall erntete. Dann wandte er sich erneut seiner Tanzpartnerin zu und schüttelte und drehte sich zu dem seltsamen Takt der frem den Musik und gebärdete sich wie ein Gockel. Die Frau be obachtete ihn interessiert und entzückt, hatte jedoch Mühe, die Bewegungen nachzuahmen. Lediglich bei den Hand bewegungen kam sie einigermaßen mit.
»Warte, ich zeige es dir!«, bot Richard an. Er packte sie an den Hüften und schüttelte sie zum Takt der Musik. Sie verstand zwar nicht, worauf es ankam, doch ihre unbeholfe nen Versuche hinderten sie nicht, sich köstlich zu amüsieren. Dem Publikum erging es ebenso.
Suzanne und Perry beobachteten das Treiben mit ungu ten Gefühlen. Suzanne flüsterte Perry zu, dass Richard of fenbar schon ziemlich betrunken sei. Perry konnte ihr nur zustimmen, doch gleichzeitig mussten sie zugeben, dass Ri chard die Menge mit seinen Sperenzchen begeisterte.
»Es ist sehr
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