Tauchstation
Lust, ein bisschen Caldorphin mit mir zu pro bieren?«, fragte sie. Sie öffnete den Deckel und reichte ihm das Gefäß. Michael nahm es entgegen und holte mit seiner freien Hand einen Klacks des cremigen Inhalts heraus. »Das ist mehr als genug«, stellte sie fest. »Aber es ist okay.«
»Tut mir Leid«, entgegnete Michael und sah sie fragend an. »Und was mache ich jetzt damit?« Er schnupperte an seiner Hand, roch aber nichts.
»Du musst dir die Hände damit einreiben!«, erklärte die Frau. »Ich mache das Gleiche, und dann drücken wir unsere Handflächen gegeneinander.«
»He, Richie!«, rief Michael und richtete sich auf. »Hier gibt’s etwas Neues zum Ausprobieren.« Richard antwortete nicht. Er war gerade damit beschäftigt, sich einen weiteren Kelch Kristall zu organisieren.
Michael rieb sich die Handflächen mit der Creme ein und musterte die attraktive Frau, die ihn damit versorgt hatte. Ihr Blick war verträumt, ihre Augen halb geschlossen. Dann hob sie langsam die Hand, und Michael drückte seine Handfläche gegen ihre.
Die Wirkung ließ nicht lange auf sich warten, und sie war überwältigend. Michael riss erstaunt die Augen auf, schloss sie dann aber schnell wieder, um besser genießen zu können. Für ein paar Minuten schwelgte er in einem überwältigenden Rauschzustand; er konnte sich nicht einmal mehr bewegen. Als die Wirkung ein wenig nachließ, riss er der Frau das Ge fäß aus der Hand und drehte sich zu Richard um.
»Richie!«, brüllte er und zerrte seinen Kumpel am Arm. »Das Zeug musst du unbedingt ausprobieren.«
Richard versuchte, Michaels Hand abzuschütteln, doch der ließ nicht locker. »He, siehst du denn nicht, dass ich be schäftigt bin?« Er war gerade dabei, zwei Frauen gleichzei tig zu küssen.
»Du musst unbedingt dieses Zeug probieren!«, beharrte Michael und hielt ihm das Gefäß hin.
»Was, zum Teufel, ist das?«, lallte Richard und stützte sich auf einen Ellbogen.
»Eine Handcreme«, erklärte Michael.
»Du unterbrichst mich, damit ich eine Handcreme aus probiere?«, fragte Richard fassungslos. »Tickst du nicht mehr ganz richtig?«
»Du wirst dich wundern«, entgegnete Michael. »So eine Handcreme hat die Welt noch nicht gesehen. Das Zeug ist besser als Kokain. Es knallt rein wie Dynamit!«
Richard seufzte. Dann nahm er das Gefäß, steckte einen Finger hinein und verrieb die Creme auf seinen Händen. »Und nun?«
»Drück deine Handfläche gegen die Hand irgendeines M ädchens«, erwiderte Michael.
Richard forderte eine der jungen Frauen, die er gerade geküsst hatte, auf, ihm ihre Hand entgegenzuhalten, doch sie bedeutete ihm, einen Moment zu warten. Sie tupfte ebenfalls einen Finger in den Cremetopf, rieb sich eine Handfläche ein und drückte sie nun gegen die von Richard. Das Ergebnis war überwältigend. Genau wie Michael drifte te auch Richard für ein paar Minuten in einen Zustand ab soluter Glückseligkeit ab.
»Oh, mein Gott!«, kreischte Richard entzückt. »Das war wie ein Orgasmus. Gibt mir mehr davon!«
»Sieh zu, wie du dir eigenen Stoff besorgst!«, entgegnete Michael und riss ihm das Gefäß aus der Hand.
Perry erklärte Luna gerade, was es bedeutete, der Präsi dent von Benthic Marine zu sein, als ihm jemand auf die Schulter klopfte. Es war Suzanne. Sie wirkte besorgt.
»Richard und Michael sind sich in die Haare geraten«, erklärte sie. »Ich fürchte das Schlimmste. Arak sorgt dafür, dass ihre Kelche nie leer werden. Die beiden sind sturz betrunken.«
»Oje!«, stöhnte Perry. »Das könnte in der Tat Ärger be deuten.« Er sah zu den beiden Tauchern hinüber. Sie schubs ten und stießen einander.
»Ich glaube, wir sollten uns einschalten und sie zur Rä son bringen«, schlug Suzanne vor.
»Uns wird wohl nichts anderes übrig bleiben«, stimmte Perry ihr zu, obwohl er nicht die geringste Lust verspürte, sich von Luna zu trennen.
»Warum soll man ihnen nicht ihren Spaß lassen?«, melde te sich hinter Suzanne plötzlich eine Stimme. »Die Leute amüsieren sich köstlich mit den beiden. Sie sind so herrlich lebendig.« Sie drehte sich um und sah vor sich den Mann, der sie gefragt hatte, ob sie mit einem Partner zusammenlebe.
»Wir befürchten, dass sie sich danebenbenehmen«, er klärte Suzanne. »Und wir möchten Ihre Gastfreundschaft auf keinen Fall missbrauchen.«
»Warum überlassen Sie das nicht einfach Arak?«, schlug der Mann vor. »Schließlich ist er derjenige, der sie zum Trinken animiert.«
»Im Grunde haben Sie
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