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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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einhundertundzwanzig bis einhundertundfünfzig Metern war ein kleines Weizenfeld im Spätsommer zu sehen. Ein paar Menschen hatten ihre Erntearbeit unterbrochen und ruhten sich aus. Ihre Sensen hatten sie wahllos in der Nähe von ein paar Decken fallen lassen, auf denen ein einfaches Mahl ausgebreitet war. Im Hintergrund war das sommerliche Zirpen unzähliger Gril len zu hören.
    »Das ist nicht besonders interessant«, stellte Arak fest, nachdem er einen kurzen Blick auf die Szene geworfen hat te. »Damit lässt sich gar nichts beweisen. Von den primiti ven Sachen abgesehen, die die Leute am Leib tragen, er laubt das Bild keinen Hinweis auf die Zeitspanne. Mal sehen, was die automatische Suche noch zu bieten hat.«
    Bevor irgendjemand etwas sagen konnte, verschwamm die Leinwand erneut, und wiederum sausten Tausende von Bildern vorbei. Das schnelle Flimmern machte schwindelig, doch schon bald verlangsamte sich der schnelle Vorlauf wie der und stoppte schließlich ganz.
    »Aha, das ist schon viel besser!«, äußerte sich Arak zufrie den. Der Bildausschnitt zeigte eine auf einem Felsvorsprung errichtete Burg, in der offenbar gerade irgendein Turnier stattfand. Die Aufnahme war aus wesentlich größerer Höhe gemacht worden als die vorherige. Die Färbung der Vegeta tion in der Umgebung der Burgmauern ließ auf Oktober schließen. Auf dem Hof wimmelte es von ausgelassenen Menschen, deren Stimmen als gedämpfte Geräuschkulisse zu hören waren. Sie trugen farbenprächtige mittelalterliche Gewänder. Flaggen flatterten im Wind, und an beiden En den eines langen, niedrigen Holzzauns, der den Hof in zwei Hälften teilte, trafen zwei Ritter die letzten Vorbereitungen für den Kampf. Ihre mit farbenprächtigen Schabracken geschmückten Pferde standen einander gegenüber und scharr ten vor Aufregung mit den Hufen.
    »Wie wurden diese Aufnahmen gemacht?«, fragte Perry und starrte gebannt auf die Leinwand.
    »Mit einem Standardaufnahmegerät«, erwiderte Arak.
    »Ich meine von welchem Standort aus?«, bohrte Perry nach. »War die Kamera in einer Art Hubschrauber unter gebracht?«
    Arak und Sufa mussten lachen. »Entschuldigen Sie bit te«, bat Arak. »Aber Hubschrauber sind Ihre Erfindung, nicht unsere. So ein Vehikel wäre viel zu aufdringlich. Die Aufnahmen wurden von einem kleinen leisen, unbemann ten Antigravitationsschiff gemacht, das etwa sechstausend Meter über dem Boden schwebt.«
    »In Hollywood werden solche Bilder en masse produ ziert«, warf Richard großspurig ein. »Einen Beweis sehe ich darin nicht.«
    »Wenn das eine Filmkulisse sein soll, ist es die realistischs te, die ich je gesehen habe«, wandte Suzanne ein und ging näher an die Leinwand heran. Ihrer Meinung nach enthielt die Darstellung viel zu viele echt wirkende Details, als dass sie in Hollywood hätte entstanden sein können.
    Sie sahen zu, wie die Edelknaben, die die bewaffneten Ritter begleiteten, zurücktraten und die Ehrenmänner ihre Lanzen senkten. Plötzlich ertönte eine kurze Fanfare, und die beiden Pferde jagten an den unterschiedlichen Seiten des Holzzauns aufeinander zu. Das Publikum geriet vor Begeisterung in Ekstase. Dann, kurz bevor die Reiter einander trafen, wurde die Leinwand schwarz. Ein paar Sekunden später nahm sie ihre anfängliche, blau leuchtende Farbe an, und es erschien ein Schriftzug mit den Worten: »Szene un terliegt der Zensur. Wenden Sie sich an den Ältestenrat.«
    »Mist!«, fluchte Michael. »Dabei wurde es gerade span nend. Wie, zum Teufel, erfahre ich jetzt, ob der Typ in Grün oder der in Rot gewonnen hat?«
    »Richard hat vollkommen Recht«, meldete sich nun Do nald zu Wort, ohne auf Michaels Kommentar einzugehen. »Diese Szenen können ohne Probleme nachgestellt sein.«
    »Möglicherweise«, entgegnete Arak. Er schien nicht im Geringsten beleidigt. »Aber ich kann Ihnen zeigen, was Sie wollen. Wenn die Szenen nachgespielt wären, könnte ich Ihnen unmöglich nahezu jeden spontanen Wunsch erfüllen und Ihnen die gesamte Geschichte der ersten Generation vorführen.«
    »Dann präsentieren Sie uns mal etwas Älteres«, regte Perry an. »Zum Beispiel eine Szene aus der Jungsteinzeit, die am gleichen Ort aufgenommen wurde, an dem später die Burg entstanden ist.«
    »Eine gute Idee«, lobte Arak. »Ich gebe die Koordinaten ohne ein spezifisches Datum ein, außer, sagen wir, dass die Aufnahme mehr als zehntausend Jahre zurückliegen sollte. Mal sehen, ob die Suchmaschine etwas findet.«
    Die Leinwand begann erneut

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